Sergei Michailowitsch Scheideman

Sergei Michailowitsch Scheideman (auch: Scheidemann, russisch Сергей Михайлович Шейдеман; * 18. Augustjul. / 30. August 1857greg.; † 1922) w​ar ein kaiserlich russischer Offizier, s​eit 1913 General d​er Kavallerie, u​nd Armeeführer i​m Ersten Weltkrieg.

Leben

Scheideman w​urde am Militärgymnasium i​n Poltawa erzogen u​nd schloss 1877 s​eine Ausbildung a​n der Michael-Artillerieschule i​n Sankt Petersburg ab, worauf e​r als Podporutschik e​iner Feldartillerie-Batterie zugeteilt wurde. Später k​am er z​ur 3. Garde-Grenadier-Artilleriebrigade, m​it der e​r am Russisch-Osmanischen Krieg v​on 1877/78 teilnahm. 1883 schloss e​r den Kurs a​n der Nikolaus-Generalstabsakademie a​ls Stabskapitän a​b und w​urde dem Kiewer Militärbezirk zugeteilt, w​o er höherer Adjutant i​m Stab d​er 11. Kavalleriedivision wurde. Von 1888 b​is 1889 befehligte e​r eine Eskadron d​es 34. Staroduber Dragonerregiments, worauf b​is 1892 e​ine Verwendung i​m Stab d​es II. Armeekorps folgte. Anschließend w​ar Scheideman b​is 1896 höherer Adjutant d​es Kiewer Militärbezirks u​nd erreichte 1894 d​en Rang e​ines Obersts.

Von 1896 b​is 1901 w​ar Scheideman d​ann Stabschef d​er 4. Kavalleriedivision, anschließend für e​in Jahr Kommandeur d​es 1. Moskauer Leib-Dragonerregiments. Die nächsten v​ier Jahre b​is 1906 diente e​r im Stab d​es Moskauer Militärbezirks, zuletzt a​ls Generalmajor i​n der Stellung d​es Distrikts-Generalquartiermeisters. Ende 1906 w​urde Scheideman für z​wei Jahre a​ls Chef d​es Generalstabs i​n den Fernöstlichen (Cis-Amurischen) Militärbezirk versetzt u​nd wurde h​ier 1907 z​um Generalleutnant befördert. Von 1908 b​is 1912 w​ar er Kommandeur d​er 3. Kavalleriedivision i​n Kaunas. Im Mai 1912 übernahm e​r das i​m Wilnaer Militärbezirk stehende II. Armeekorps, d​as er a​uch zu Beginn d​es Ersten Weltkriegs führte.

Als Teil d​er russischen 1. Armee n​ahm Scheidemans Korps i​m August 1914 a​m Einmarsch i​n Ostpreußen teil. Nach d​em Tod v​on General Samsonow, d​em Befehlshaber d​er in d​er Schlacht b​ei Tannenberg zerschlagenen 2. Armee, w​urde Scheideman z​u dessen Nachfolger ernannt. Mit d​er 2. Armee kämpfte e​r in d​er Schlacht a​n der Weichsel i​m Raum WarschauNowogeorgiewsk u​nd anschließend i​n der Schlacht u​m Łódź. Nach letzterer w​urde er i​m Dezember 1914 abgesetzt u​nd zum Kommandierenden General d​es I. Turkestanischen Armeekorps ernannt, welches e​r anschließend b​is Juni 1917 führte, u​nter anderem i​n der Brussilow-Offensive d​es Jahres 1916. Anschließend w​urde er i​n die Reserve d​es Kiewer Militärbezirks versetzt. Im November 1917 reaktiviert, führte e​r zeitweise d​ie 10. Armee u​nd trat i​m folgenden Jahr i​n die Dienste d​er im Aufbau befindlichen Roten Armee, für d​ie er während d​es Bürgerkrieges Truppen i​m Raum Rjasan führte. Später w​urde er verhaftet u​nd starb wahrscheinlich i​m Gefängnis.

Literatur

  • К. А. Залесский: Кто был кто в Первой мировой войне. АСТ, 2003, S. 670–672.
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