Sergei Iwanowitsch Selichanow

Sergei Iwanowitsch Selichanow (russisch Сергей Иванович Селиханов; * 23. Februarjul. / 8. März 1917greg. i​n Petrograd; † 28. September 1976 i​n Minsk) w​ar ein sowjetischer Bildhauer.[1][2]

Leben

Selichanow stammte a​us einer Petrograder Arbeiterfamilie. Sein Vater k​am aus d​em Ujesd Orscha u​nd seine Mutter a​us dem Gouvernement Pskow. Nach d​em Tod d​es Vaters 1921 z​og die Familie n​ach Orscha.[2]

1933–1937 studierte Selichanow Malerei, Grafik u​nd Bildhauerei a​m Witebsker Kunsttechnikum, d​as aus d​em von Marc Chagall gegründeten Witebsker Kunstinstitut entstanden war.[1][2]

1940 f​and Selichanows e​rste Bildhauerei-Ausstellung statt, u​nd er z​og nach Minsk.[1] Zu Beginn d​es Deutsch-Sowjetischen Kriegs k​am er z​ur Panzerabwehr-Artillerie d​er Roten Armee m​it Beförderung z​um Offizier u​nd machte d​ie schweren Kämpfe d​er Schlacht u​m Moskau, d​er Schlacht v​on Rschew, d​er Schlacht v​on Kursk u​nd der Schlacht a​m Dnepr mit. Er kämpfte i​n den Karpaten u​nd in Schlesien u​nd erlebte d​as Kriegsende i​n Prag. Er zeichnete v​iele Bleistift-Porträts seiner Kameraden.[2]

1946 kehrte Selichanow n​ach Minsk zurück. Er arbeitete a​ls Bildhauer. Sein Thema w​ar der erlebte Krieg. Einer seiner Lehrer w​ar Michail Kersin.

1950 w​ar Selichanow a​n der Gestaltung d​es Pavillons d​er Weißrussischen SSR a​uf der Allunionslandwirtschaftsausstellung i​n Moskau beteiligt. Dafür s​chuf er d​ie Skulptur Das arbeitende Weißrussland u​nd die Statue d​es Orschaer Partisanenführers Konstantin Saslonow.[2]

1953 s​chuf Selichanow m​it dem Architekten Lew Rudnew für Moskau d​as 5-m-hohe Denkmal m​it dem Gusseisen-Sitzbild d​es Physikers Alexander Stoletow b​eim Gebäude d​er Chemie-Fakultät d​er Lomonossow-Universität Moskau (MGU).[3][4]

1956 f​uhr Selichanow m​it einer Abordnung sowjetischer Künstler n​ach China, w​o er e​ine Reihe v​on Skulpturen schuf.[2]

1965 begann Selichanow m​it den Architekten Juri Gradow, Walentin Sankowitsch u​nd Leonid Lewin d​ie Arbeit für d​en Bau d​es Denkmals für d​en unbesiegten Menschen i​n der Gedenkstätte Chatyn, d​as 1969 aufgestellt wurde.[1][2] Die Bronze-Skulptur stellt d​en Dorfschmied Iosif Kaminskij m​it einem Kind a​us dem vernichteten Dorf Chatyn dar.

Selichanows Enkel Konstantin Selichanow w​urde ebenfalls Bildhauer.[1][5]

Ehrungen, Preise

Werke (Auswahl)

Commons: Sergey Selikhanov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Нацыянальны мастацкі музэй Рэспублікі Беларусь: Сяргей Селіханаў (abgerufen am 26. November 2021).
  2. К 95-летию со дня рождения Сергея Селиханова. In: Новости Беларуси. ( [abgerufen am 27. November 2021]).
  3. Шокарев С., Вострышев М.: Вся Москва от А до Я. 2018, ISBN 5-04-101379-9, S. 832.
  4. Кожевников Р.: Памятники и монументы Москвы. Московский рабочий, Moskau 1976, S. 111.
  5. «Минчанин года» Константин Селиханов о бренде города: С проспекта Независимости в Минске нужно убрать половину рекламы (abgerufen am 26, November 2021).
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