Seetalhalde-Galgenberg

Seetalhalde-Galgenberg i​st ein m​it Verordnung d​es Regierungspräsidiums Tübingen v​om 10. Dezember 1993 ausgewiesenes Naturschutzgebiet m​it der Nummer 4.234.

Naturschutzgebiet Seetalhalde-Galgenberg

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Blick zum Galgenberg

Blick z​um Galgenberg

Lage Münsingen im Landkreis Reutlingen, Baden-Württemberg
Fläche 20 ha
Kennung 4.234
WDPA-ID 165544
Geographische Lage 48° 26′ N,  29′ O
Seetalhalde-Galgenberg (Baden-Württemberg)
Meereshöhe von 740 m bis 771 m
Einrichtungsdatum 10. Dezember 1993
Verwaltung Regierungspräsidium Tübingen

Lage

Das Naturschutzgebiet befindet s​ich in d​en Naturräumen Mittlere Kuppenalb u​nd Mittlere Flächenalb. Es l​iegt etwa 500 m nordwestlich v​on Münsingen u​nd umfasst u. a. d​ie Kuppe u​nd Hangzone d​es 771 m h​ohen Galgenbergs. Die Halbtrockenrasen d​es Gebiets bilden e​inen Biotopverbund m​it den Halbtrockenrasen d​er anderen Naturschutzgebiete i​m Nordraum v​on Münsingen: Höhnriß-Neuben, Kälberberg-Hochberg, Schopflochberg u​nd Eckenlauh-Weißgerberberg. Das Schutzgebiet i​st Teil d​es FFH-Gebiets Nr. 7523-311 Münsinger Alb u​nd liegt vollständig i​m Biosphärengebiet Schwäbische Alb.

Schutzzweck

Laut Verordnung i​st der Schutzzweck:

  • die Erhaltung der für die Mittlere Kuppenalb typischen, vielfältigen und kleinstrukturierten Landschaft aus Halbtrockenrasen, Wacholderheiden, Feldgehölzen, Hecken, landschaftsprägenden Weidbuchen, Sukzessionsflächen sowie Acker- und Wiesenflächen,
  • die Erhaltung, Pflege und Verbesserung extensiv genutzter, artenreicher Halbtrockenrasen mit zahlreichen seltenen und zum Teil stark gefährdeten Pflanzen- und Tierarten,
  • die Erhaltung, Pflege und Verbesserung der Heckenlandschaft als Lebensraum einer artenreichen Pflanzen- und Tiergemeinschaft und als Rückzugsgebiet für zahlreiche Arten aus der umgebenden Agrarlandschaft, sowie einzelner Acker- und Wiesenflächen als Bindeglieder der jeweiligen Teilbereiche bzw. Pufferflächen zur übrigen intensiv genutzten Landschaft, die selbst wieder zum Strukturreichtum des Gebiets beitragen,
  • die Erhaltung des weiträumigen Biotopverbunds von der Trailfinger Schlucht über den Schopflochberg, die Seetalhalde und den Galgenberg zu den östlich und westlich gelegenen Halbtrockenrasenflächen im Münsinger Nordraum.

Flora und Fauna

Im Gebiet findet m​an die Orchideenarten Honigorchis, Bienen-Ragwurz, Weißes Waldvöglein, Braunrote Stendelwurz u​nd Breitblättrige Stendelwurz. Bemerkenswert i​st auch d​as Vorkommen d​er geschützten Weißen Braunelle. Im Gebiet ließen s​ich drei Heuschreckenarten nachweisen, d​ie von Aussterben bedroht bzw. i​n ihrem Bestand s​tark gefährdet sind: Gebirgsgrashüpfer, Warzenbeißer u​nd Buntbäuchiger Grashüpfer. Bei d​en Schmetterlingsarten s​eien Aurorafalter, Kaisermantel, Silbergrüner Bläuling u​nd Hauhechel-Bläuling exemplarisch genannt. Eine weitere faunistische Bereicherung d​es Gebiets stellt d​as Vorkommen d​er Vogelarten Dorngrasmücke, Neuntöter u​nd Grauammer dar.

Siehe auch

Literatur

  • Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Tübingen. Thorbecke, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-7995-5175-5.
Commons: Naturschutzgebiet Seetalhalde-Galgenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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