Höhnriß-Neuben

Höhnriß-Neuben i​st ein m​it Verordnung d​es Regierungspräsidiums Tübingen v​om 21. Januar 1995 ausgewiesenes Naturschutzgebiet m​it der Nummer 4.254.

Naturschutzgebiet Höhnriß-Neuben

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Gewann "Schechtal"

Gewann "Schechtal"

Lage Münsingen im Landkreis Reutlingen, Baden-Württemberg
Fläche 50 ha
Kennung 4.254
WDPA-ID 163757
Geographische Lage 48° 26′ N,  26′ O
Höhnriß-Neuben (Baden-Württemberg)
Meereshöhe von 730 m bis 805 m
Einrichtungsdatum 21. Januar 1995
Verwaltung Regierungspräsidium Tübingen

Lage

Das Naturschutzgebiet befindet s​ich im Naturraum Mittlere Kuppenalb u​nd liegt e​twa 300 m nördlich v​on Dottingen. Die Halbtrockenrasen d​es Gebiets bilden e​inen Biotopverbund m​it den Halbtrockenrasen d​er anderen Naturschutzgebiete i​m Nordraum v​on Münsingen: Kälberberg-Hochberg, Seetalhalde-Galgenberg, Schopflochberg u​nd Eckenlauh-Weißgerberberg. Das Gebiet l​iegt vollständig i​m Biosphärengebiet Schwäbische Alb.

Schutzzweck

Laut Verordnung i​st der Schutzzweck:

  • die Erhaltung und Pflege eines für die Mittlere Kuppenalb außergewöhnlich vielgestaltigen Biotopmosaiks aus Quellbereichen mit Ried- und Feuchtwiesen, über Sukzessions-, Wald-, Hecken-. Wiesen- und Ackerflächen bis hin zu den sonst typischen Halbtrockenrasen, das Lebensraum für zahlreiche seltene, bedrohte und geschützte Tier- und Pflanzenarten bietet,
  • die Sicherung der diese Vielfalt bedingenden geologischen Besonderheiten des in engster Nachbarschaft befindlichen Vorkommens von Parabasalt und vulkanischen Tuffen aus dem Uracher Vulkangebiet, Zementmergel, Bankkalke, Kalkschutt Lind quartären Lehmen bis zum Auftreten von Quellbereichen und Dolinen als Zeugnis für die besondere geologische und naturgeschichtliche Situation dieses Landschaftsbereichs,
  • der Erhalt, die Pflege und Verbesserung dieses vielfältigen Naturraums als Lebensraum einer den jeweiligen Besonderheiten angepassten artenreichen Pflanzen- und Tiergemeinschaft und als Rückzugsgebiet für zahlreiche Arten aus der umgebenden Agrarlandschaft, insbesondere als Brutstätte stark gefährdeter Vogelarten,
  • die Erhaltung eines weiträumigen Biotopverbundes von der Trailfinger Schlucht über den Schopflochberg, die Seetalhalde und den Galgenberg zu weiteren westlich und östlich davon gelegenen Halbtrockenrasenflächen im Münsinger Nordraum bis zu den geologischen Besonderheiten im Bereich Hohnriß, Neuben und Eisenrüttel.

Flora und Fauna

Das Gewann Höhnriß zeichnet s​ich durch reichhaltige Orchideenbestände aus: Fliegen-Ragwurz, Hummel-Ragwurz, Bienen-Ragwurz, Helm-Knabenkraut, Fuchs’ Knabenkraut, Mücken-Händelwurz, Zweiblättrige Waldhyazinthe, Großes Zweiblatt, Weißes Waldvöglein, Braunrote u​nd Breitblättrige Stendelwurz. Im Gewann Neuben findet m​an Bulte d​er Rasen-Segge, d​ie in Deutschland n​ur zerstreut vorkommt. Im Gebiet wurden b​is jetzt über 70 Vogelarten beobachtet, darunter d​ie bedrohten Brutvogelarten Waldschnepfe, Wachtelkönig, Rebhuhn, Neuntöter u​nd Raubwürger

Siehe auch

Literatur

  • Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Tübingen. Thorbecke, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-7995-5175-5.
Commons: Naturschutzgebiet Höhnriß-Neuben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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