Sean Combs
Sean Love Combs (* 4. November 1969 in Harlem, New York City), auch bekannt unter den Pseudonymen Diddy, P. Diddy, Puff Daddy, Puffy, Swag,[1][2] Love und[3] Brother Love,[3] ist ein US-amerikanischer Rapper, Musikproduzent, Unternehmer, Schauspieler und Modedesigner. Er besitzt die Modemarke Sean John und seit 2007 die Wodkamarke Cîroc.
Combs gilt als einer der bekanntesten US-amerikanischen Musiker und wurde vom Magazin Time in die Liste der 100 einflussreichsten Menschen des Jahres 2005 gewählt.[4]
Leben und Karriere
Combs wuchs unter anderem in New York City auf. Seine Mutter zog ihn alleine groß, nachdem sein Vater 1972 ermordet wurde.[5][6][7] Später studierte Combs Betriebswirtschaftslehre an der Howard University in Washington, D.C. Er verließ das College jedoch, um bei Uptown Records zu arbeiten.[8]
In den frühen 1990ern war er dort als Produktionsassistent tätig, bevor er 1993 seine eigene Plattenfirma Bad Boy Records gründete und Künstler wie The Notorious B.I.G., Junior Mafia, Lil’ Kim oder Craig Mack produzierte.
Nachdem sein Freund Notorious B.I.G. ermordet wurde, begann er 1997 seine eigene Gesangskarriere mit der Veröffentlichung des Albums No Way Out, das mit einem Grammy ausgezeichnet wurde. Es enthielt Lieder wie It’s All About the Benjamins, Can’t Nobody Hold Me Down oder I’ll Be Missing You. Letzteres war eine Coverversion des Hits Every Breath You Take von The Police. Das Lied, an dem auch Notorious B.I.G.s Witwe Faith Evans mitwirkte, sollte eine Hommage an den Rapper sein. Bei den MTV Video Music Awards spielte er dieses Lied mit Sting, dem ehemaligen Sänger von The Police.
1998 gründete er die Modemarke Sean John. Dafür bekam er 2004 den Mode-Preis des Council of Fashion Designers of America, nominiert war er schon fünf Mal zuvor. Kritisiert wurde er wegen der Produktionsbedingungen seiner Kleidung zu Billiglöhnen in Honduras. In Reaktion auf die Kritik setzte sich Combs für eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen ein.[9]
1999 war er zusammen mit seiner damaligen Freundin Jennifer Lopez in eine Schießerei in einer New Yorker Disco verwickelt. Im anschließenden Strafprozess wegen unerlaubten Waffenbesitzes, bei dem er durch den Rechtsanwalt Johnnie Cochran verteidigt wurde, kam es zu einem Freispruch.
Als zweites Album folgte 1999 dann Forever, die Singleauskopplung Satisfy You mit R. Kelly wurde zu einem Erfolg.
Als Schauspieler trat er unter anderem im Film Monster’s Ball sowie in der Neuauflage von Carlito’s Way auf.
2002 folgte sein drittes Soloalbum The Saga Continues, das er in Marokko aufnahm. Es wurde durch Tracks wie Bad Boy 4 Life und I Need a Girl zu einem großen Erfolg. Letzterer nicht zuletzt durch Remixes von Künstlern wie Ginuwine, Mario Winans, Usher, Loon und vielen mehr. Des Weiteren spielte er eine große Rolle in der amerikanischen Version von Making the Band2, die von MTV ab dem Jahr 2002 ausgestrahlt wurde.
Am 17. Oktober 2006 wurde sein bislang letztes Album veröffentlicht, welches den Titel Press Play trägt.
Am 2. Mai 2008 bekam er als erster männlicher Rapper einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. 2010 hatte er einen Auftritt in dem Film Männertrip.
Im Dezember 2010 veröffentlichte Combs die Single I’m On You mit dem russischen Rapper Timati.
2011 brachte Combs mit seiner neuen Gruppe Diddy-Dirty Money das Album Last Train to Paris heraus. Diddy-Dirty Money besteht neben Combs aus den Sängerinnen Dawn Richard und Kalenna Harper und wurde 2009 gegründet.
Persönliches
Combs hat zwei Söhne (Justin, * 1993 und Christian, * 1998); seine Zwillingstöchter und seine andere Tochter sind alle drei 2006 geboren, außerdem hat er einen Stiefsohn (* 1991). Insgesamt sind die Kinder von drei verschiedenen Frauen.[10]
Combs’ frühere Partnerin und Mutter von drei gemeinsamen Kindern, Kim Porter, wurde am 15. November 2018 tot aufgefunden.[11]
Filmografie
- 2001: Made
- 2001: Monster’s Ball
- 2005: Carlito’s Way – Weg zur Macht
- 2008: A Raisin in the Sun (Fernsehfilm)
- 2009: CSI: Miami (Fernsehserie, Folgen 7x15–7x16)
- 2010: Männertrip
- 2011: Entourage (Fernsehserie, Folge 7x07)
- 2011: Hawaii Five-0 (Fernsehserie, Folge 1x21)
- 2012: It’s Always Sunny in Philadelphia (Fernsehserie, Folge 8x06)
- 2014: Muppets Most Wanted
- 2014: Draft Day
- 2015: Black-ish (Fernsehserie, Folge 1x24)
- 2017: Can’t Stop, Won’t Stop: A Bad Boy Story (Doku)
- 2017: The Defiant Ones (Fernsehserie)
Diskografie
Studioalben
Jahr | Titel Pseudonym |
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen (Jahr, Titel, Pseudonym, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
DE | AT | CH | UK | US | |||
1997 | No Way Out Puff Daddy & The Family |
DE2 (24 Wo.)DE |
AT1 Gold (16 Wo.)AT |
CH1 Platin (18 Wo.)CH |
UK8 Gold (20 Wo.)UK |
US1 ×7 (66 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 22. Juli 1997 Verkäufe: + 8.892.500 |
1999 | Forever Puff Daddy |
DE4 (30 Wo.)DE |
AT19 (11 Wo.)AT |
CH7 (21 Wo.)CH |
UK9 Gold (10 Wo.)UK |
US2 Platin (27 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 24. August 1999 Verkäufe: + 1.200.000 |
2001 | The Saga Continues … P. Diddy & The Bad Boy Family |
DE14 (6 Wo.)DE |
AT42 (4 Wo.)AT |
CH43 (6 Wo.)CH |
UK89 Silber (2 Wo.)UK |
US2 (19 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 19. Juni 2001 Verkäufe: + 110.000 |
2006 | Press Play Diddy bzw. P. Diddy |
DE32 (9 Wo.)DE |
AT41 (9 Wo.)AT |
CH9 (11 Wo.)CH |
UK11 Gold (24 Wo.)UK |
US1 Gold (33 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 17. Oktober 2006 Verkäufe: + 675.000 |
2010 | Last Train to Paris Diddy-Dirty Money |
DE52 (1 Wo.)DE |
— | CH64 (8 Wo.)CH |
UK24 (2 Wo.)UK |
US7 (14 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 14. Dezember 2010 |
Weblinks
- Sean Combs in der Internet Movie Database (englisch)
- Sean Combs bei Discogs
- Puff Daddy aka [P.] Diddy bei AllMusic (englisch)
- Offizielle Sean John Website (englisch)
- Offizielle P. Diddy Website (deutsch)
- Puff Daddy auf laut.de
Einzelnachweise
- Diddy heißt jetzt Swag. (Nicht mehr online verfügbar.) rap.de, 23. Mai 2011, archiviert vom Original am 2. Februar 2012; abgerufen am 6. Dezember 2011.
- P. Diddy ändert Namen in Swag. mtv.de, 26. Mai 2011, abgerufen am 6. Dezember 2011.
- Namen zum Staunen. Daddy, Diddy, Love. tagesschau.de, 6. November 2017, abgerufen am 6. November 2017.
- Vivienne Tam: The 2006 TIME 100 - TIME. In: Time. 8. Mai 2006, ISSN 0040-781X (englisch, time.com [abgerufen am 3. Juli 2020]).
- Henry Louis Gates Jr.: Sean Combs’ Interactive Family Tree. Finding Your Roots at PBS, 22. Februar 2016, abgerufen am 15. Mai 2017 (englisch).
- Juliet Paylor: Sean ‘Diddy’ Combs opens up for first time about dad Melvin’s death as he promotes new music TV network Revolt. Daily Mail Online, 24. Oktober 2013, abgerufen am 15. Mai 2017 (englisch).
- Ultimate Fan Guide: 16 things you didn’t know about Sean ‘Diddy’ Combs. Today.com, abgerufen am 15. Mai 2017 (englisch).
- Profil Sean Combs bei biography.com
- SETISA Update (Memento vom 22. Mai 2007 im Internet Archive)
- Diddy poses six Children Family Card bei dailymail.com
- Ex-Partnerin von Sean "Diddy" Combs: Model Kim Porter ist tot. In: Spiegel Online. 16. November 2018 (spiegel.de [abgerufen am 16. November 2018]).