Schweizerische Stiftung für Minenräumung
Die Schweizerische Stiftung für Minenräumung (Eigenbezeichnung: FSD, französisch: "Fondation Suisse de déminage") ist eine Schweizer Nichtregierungsorganisation, die sich auf humanitäre Minenräumung und die Beseitigung von Umweltgefahren spezialisiert hat.
Die Organisation hat ihren Sitz in Genf und ist derzeit in acht Ländern aktiv. Sie unterhält zudem ein Büro zur administrativen und informationstechnologischen Unterstützung in Manila, in den Philippinen. Sie berichtet regelmäßig über Jahresberichte von ihrer Tätigkeit.[1]
Im Jahr 2005 wurde die "FSD France" gegründet, eine unabhängige Organisation mit Sitz in Frankreich. 2007 wurde die Crosstech S.A. gegründet, eine kommerzielle Tochtergesellschaft der FSD in der Schweiz, die sich vollständig im Besitz der FSD befindet.
Die Organisation ist seit 2003 mit dem ZEWO-Label ausgezeichnet, eine Schweizer Zertifizierung, die Standards zur Transparenz und Vertrauenswürdigkeit unter Schweizer Nichtregierungsorganisationen bescheinigt. Die FSD ist außerdem ISO 9001:2015 zertifiziert.
Geschichte
Die FSD wurde ursprünglich 1997 in Genf unter dem Namen "Fédération suisse de déminage" von Michel Diot, Henri Leu, Hansjörg Eberle, Bertrand Cotten, Beat Abi, Claude Aerni, Rudolf Päckli gegründet.
Zwischen 1998 und 2002 startete die FSD ihre ersten Minenaktionsprojekte, chronologisch in den folgenden Ländern: Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Kosovo, Pakistan, Albanien, Afghanistan, Libanon und Sri Lanka.[2]
Im Jahr 2003 wurde aus der "Fédération Suisse de déminage" die "Fondation Suisse de déminage" (Schweizerische Stiftung für Minenräumung) unter dem Vorsitz von Henri Leu und der Leitung von Hansjörg Eberle.
Im Jahr 2005 wurde die FSD durch eine unabhängige Schwesterorganisation namens "Association franco-suisse de déminage" ergänzt, die nun in Association FSD France umbenannt wurde.
Im Jahr 2007 wurde die Firma Crosstech S.A. gegründet. Dies ist eine kommerzielle Tochtergesellschaft, die sich vollständig im Besitz von FSD befindet.
Mission
Ursprünglich konzentrierten sich die Aktivitäten der FSD nur auf die Minenräumung: die Lokalisierung und das unschädlich machen von Minen und nicht explodierten Kampfmitteln, die Aufklärung über die Risiken von Minen, die Verwaltung von Kampfmitteln und Lagerbeständen sowie die Hilfe für Opfer von Explosionen.
Im Laufe der Jahre hat die FSD ihr Aktionsfeld erweitert. Es wurden zwei neue Arten von Programmen ins Leben gerufen: die Umweltsanierung von mit Giftmüll belasteten Gebieten und dem Wiederaufbau von konfliktgeprägten Ländern, in denen die FSD bereits tätig ist. So soll sichergestellt werden dass sektorübergreifend in den Bereichen humanitäre Hilfe, Entwicklung sowie Frieden und Sicherheit gearbeitet werden kann.
Gleichzeitig ist die FSD an Forschungsprojekten beteiligt, die darauf abzielen, neue Technologien in der Minenräumung zu nutzen, insbesondere durch den Einsatz digitaler Berichterstattung, geografischen Informationssystemen, sowie der Drohnen- und Satellitentechnologie.
Siehe auch
- Ein Hersteller von Minenräumgerät: Stiftung Digger
Weblinks
Einzelnachweise
- Schweizerische Stiftung für Minenräumung: Jahresberichte (Memento vom 14. Juni 2018 im Internet Archive) (1999 bis 2016)
- Schweizerische Stiftung für Minenräumung: Jahresbericht 2016 (Memento vom 14. Juni 2018 im Internet Archive)