Schwarzberg (Wernberg-Köblitz)
Schwarzberg ist ein Ortsteil des Marktes Wernberg-Köblitz im Landkreis Schwandorf.
Schwarzberg Markt Wernberg-Köblitz | ||
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Höhe: | 455 m | |
Postleitzahl: | 92533 | |
Vorwahl: | 09604 | |
Lage von Schwarzberg in Bayern | ||
Schwarzberg (2014) |
Geografie
Der Ort Schwarzberg liegt etwa 25 km westlich der Landesgrenze zu Tschechien im mittleren Oberpfälzer Wald südlich des Flusses Luhe auf einer Höhe von 455 Metern. Der Ort ist über die Gemeindeverbindungsstraßen von Glaubendorf oder Matzlesberg kommend zu erreichen. In etwa 2,5 km Entfernung befindet sich südlich des Ortes die Autobahn A6. In Schwarzberg gibt es einige landwirtschaftliche Betriebe.
Geschichte
Schwarzberg in der Hofmark Glaubendorf
1195 wurde „Swarzesberge“ als Besitz des Klosters Weißenohe (neben 48 weiteren Orten) von Papst Celestin III. in päpstlichen Schutz genommen.[1] 1374 verkaufte Wolfhard Lemgenfelder den Zehnt zu Schwarzberg, den er vom Abt von Waldsassen als Leibgeding innegehabt hatte, an Heinrich Redwitzer, Pfarrer zu Michldorf.[2] Im Jahre 1452 sind Zinspflichtige in Schwarzberg zugunsten der Pfarrei Michldorf belegt.[3] 1455 verkaufte Heinrich Fronperger zu Woppenhof dem Mathes Vischer einen Hof zu Schwarzberg, auf dem der Tantzer saß.[4] 1480 kaufte Hans Fuchssteiner zu Glaubendorf einen Hof zu Schwarzberg um 300 Gulden.[5] 1488 erhielt Hans von Fuchsstein die Hofmark Glaubendorf, „Malz-, Brau- und Schankgerechtigkeit, Kirchtagrecht, Gerichtszwang … einen Hof und ein Lehen zu Schwarzberg“.[6] Im Jahre 1509 verkaufte Sigmund der Fuchssteiner vom Fuchsstein „seinen Teil am Schloss Glaubendorf und den fünften Teil an dem Dorf Glaubendorf, …, das Kirchlein zu Glaubendorf sowie vier Güter zu Schwarzberg, die Gröbmühle, sechs Güter zu Rattenberg, zwei Güter zu Alletshof, ein Gut zu Woppenhof, ein Gut zu Matzlesberg, … als freies Eigen“[6] an Landgraf Johann IV. von Leuchtenberg. 1558 besaß Landgraf „Johann Glaubendorf und mit leuchtenbergischem Lehen die Hofmark, Mulzen, Bräuen, Schenken, Kirchtagrecht, Gerichtszwang und Pön um alle Sachen, ausgenommen Hals- und Landgericht, Item der kleine Wildbann, ein Hof und das Lehen zu Schwarzberg mit Zugehörung …“.[7]
Statistische Beschreibungen
Schwarzberg Mitte des 16. Jahrhunderts
Die Landgrafen von Leuchtenberg, deren Besitzungen zur damaligen Zeit die heutigen Landkreise Vohenstrauß, Neustadt an der Waldnaab und Weiden tangierten, hatten zu späterer Zeit ihren Sitz in der Stadt Pfreimd. In der Grenzbeschreibung[8] werden eine Vielzahl von Ortschaften aufgeführt, darunter auch Schwarzberg. Schwarzberg: 4 Höfe, ein Lehen[9]
Schwarzberg im 18. Jahrhundert
Schwarzberg, Weiler, Gemeinde Glaubendorf, Landkreis Nabburg, 8 Anwesen und ein Hirtenhaus.[10]
Steuerdistrikt und Gemeindebildung
Das Königreich Bayern wurde 1808 in 15 Kreise eingeteilt. Diese Kreise wurden nach französischem Vorbild nach Flüssen benannt (Naabkreis, Regenkreis, Unterdonaukreis usw.).[11] Die Kreise gliederten sich in Landgerichtsbezirke. Die Bezirke wiederum sollten in einzelne Gemeindegebiete eingeteilt werden.
1808 wurde das Landgericht Vohenstrauß in 47 Steuerdistrikte und einzelne Gemeinden eingeteilt. Eine davon war Glaubendorf. Dazu gehörten die Dörfer Alletshof, Deindorf, Glaubendorf, Glaubenwies, Kötschdorf, Rattenberg, Schwarzberg und die Einöde Gröbmühle.[12] Am 1. Januar 1926 kam die Gemeinde Glaubendorf, zu der Schwarzberg gehörte, vom Bezirksamt Vohenstrauß zum Bezirksamt Nabburg. 1964 gab es in Schwarzberg sechs Wohngebäude, die von 27 Personen bewohnt wurden.[13] Am 1. Mai 1978 erfolgte die Eingliederung der Gemeinde Glaubendorf, und damit auch Schwarzberg, in den Markt Wernberg-Köblitz[14].
Persönlichkeiten
- Marianne Schieder, * 1962 in Schwarzberg, Mitglied des deutschen Bundestages
Einzelnachweise
- Staatsarchiv Amberg, Klosterurkunden Weißenohe 8.
- Illuminatus Wagner: Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg. Bd. 2, S. 111.
- Illuminatus Wagner: Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg. Bd. 3, S. 119.
- Monumenta Boica. Bd. 28, 455.
- Illuminatus Wagner: Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg. Bd. 3, S. 118.
- Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 169 (Digitalisat).
- Illuminatus Wagner: Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg. Bd. 4, S. 246.
- Hauptstaatsarchiv München, Abt. II (Geheimes Staatsarchiv), Kasten schwarz, Nr. 7942.
- Staatsarchiv Amberg, Standbuch Nr. 441.
- Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 165 (Digitalisat).
- Ernst Emmering: Die Regierung der Oberpfalz, Geschichte einer bayerischen Mittelbehörde, Beiträge zur Geschichte und Landeskunde der Oberpfalz. Heft 20, Regensburg 1981, S. 12 ff.
- Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 208 (Digitalisat).
- Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern. Teil Altbayern. Heft 50, Nabburg, S. 421.
- Bayerischer Staatsanzeiger 1978/29.
Literatur
- Staatsarchiv Amberg, Klosterurkunden Weißenohe 8.
- Illuminatus Wagner: Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg. 6 Bände, Kallmünz 1940–1956.
- Monumenta Boica. Bd. 28
- Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9 (Digitalisat).
- Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern. Teil Altbayern. Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7.
- Karl-Otto Ambronn: Historischer Atlas von Bayern. Teil Altbayern. Reihe II, Heft 3, Landsassen und Landsassengüter des Fürstentums der Oberen Pfalz im 16. Jahrhundert. München 1982, ISBN 3-7696-9932-7.