Woppenhof
Woppenhof ist ein amtlich benannter Ortsteil des Marktes Wernberg-Köblitz im bayerischen Landkreis Schwandorf.
Woppenhof Markt Wernberg-Köblitz | ||
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Höhe: | 542 m | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 | |
Eingemeindet nach: | Glaubendorf | |
Postleitzahl: | 92533 | |
Vorwahl: | 09604 | |
Lage von Woppenhof in Bayern | ||
Woppenhof (2016) |
Geographie
Woppenhof liegt etwa zwei Kilometer südwestlich der Wittschauer Höhe (597 m) in 500 m Entfernung zur Autobahn A 6 am Buchbach. Der Ort ist über die Kreisstraße SAD 25 und eine Gemeindeverbindungsstraße zu erreichen.
Geschichte
Hofmark Woppenhof
Woppenhof war eine Hofmark. Im Jahre „1356 wird ein Eberhard der Losaner (Losauer) zu Woppenhof (Poppenhof, Boppenhof) genannt“[1]. 1356 erscheint ein Ulrich der Hostauer zu Woppenhof. Dieses Adelsgeschlecht ist bis Mitte des 15. Jahrhunderts als Hofmarksherrn von Woppenhof nachweisbar[2]. Heinrich Fronberger wird 1455 als Besitzer von Woppenhof genannt[3]. Im Jahre 1473 folgt Gilg Nothaft zum Bodenstein als Landsasse zu Woppenhof[4]. Weitere Besitzer des Landsassengutes Woppenhof waren Georg Loterbeck (1487), Ulrich von Lichteneck, Hans von Brand, der 1526 den Woppenhof von den Leuchtenbergern kaufte[1]. Die Familie der Brands hatte die Hofmark bis Anfang des 17. Jahrhunderts inne. Es folgten Johann Krapp (1626), Hans Albrecht von Kolbitz (1647), Georg Adam Baron von Junckner (1748/49), Baron von Lichtenstein (1775), seine Witwe Elisabeth Maria von Lichtenstein, die Woppenhof 1786 an Wilhelm Josef Freiherr von Murach auf Niedermurach verkaufte. Ihm folgte sein Sohn Karl Freiherr von Murach nach[1].
Kirche St. Johann Baptist
Die Katholische Kirche St. Johann Baptist war eine Filialkirche von Köblitz. Der schlichte Bau dürfte Endes des 17. Jahrhunderts entstanden sein. Über der Tür an der Nordseite der Kirche befindet sich die Jahreszahl 1730. Im Gotteshaus befinden sich ein Hochaltar und zwei Seitenaltäre. Mehrere Grabsteine sind im Gebäude eingelassen[5]. 1997 wurde das Gebäude einer Innenrenovierung unterzogen.
Schloss Woppenhof
In Woppenhof stand, wie in der damaligen Zeit üblich, ein Schloss[5], das heute verfallen ist.
Steuerdistrikt und Gemeindegliederung
Das Königreich Bayern wurde 1808 in 15 Kreise eingeteilt. Diese Kreise wurden nach französischem Vorbild nach Flüssen benannt (Naabkreis, Regenkreis, Unterdonaukreis usw.)[6]. Die Kreise gliederten sich in Landgerichtsbezirke. Die Bezirke wiederum sollten in einzelne Gemeindegebiete eingeteilt werden. 1808 wurde das Landgericht Vohenstrauß in 47 Steuerdistrikte und einzelne Gemeinden eingeteilt. Eine davon war Woppenhof. Die Gemeinde Woppenhof wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1926 vom Bezirksamt Vohenstrauß abgetrennt und dem Bezirksamt Nabburg zugeteilt.[7] Am 1. Januar 1972 wurde der Ort in die Gemeinde Glaubendorf eingegliedert.[8] Zu Wernberg-Köblitz gehört er seit dem 1. Mai 1978.[9]
Einzelnachweise
- Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 173 (Digitalisat).
- Hauptstaatsarchiv München I, Landgrafschaft Leuchtenberg, U 14. Juni 1432
- Illuminatus Wagner, Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg, Bd. III, S. 123
- Wagner, Bd. III, S. 173
- Richard Hoffmann und Georg Hager, Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz und Regensburg, VIII Bezirksamt Vohenstrauß, S. 129
- Emmering, Ernst, Die Regierung der Oberpfalz, Geschichte einer bayerischen Mittelbehörde, Beiträge zur Geschichte und Landeskunde der Oberpfalz, Heft 20, Regensburg 1981, S. 12 ff.
- Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Nabburg, S. 433
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 529 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 668.
Literatur
- Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9 (Digitalisat).
- Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
- Karl-Otto Ambronn, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe II, Heft 3, Landsassen und Landsassengüter des Fürstentums der Oberen Pfalz im 16. Jahrhundert, München 1982, ISBN 3-7696-9932-7
- Ernst Emmering, Die Regierung der Oberpfalz, Geschichte einer bayerischen Mittelbehörde, Beiträge zur Geschichte und Landeskunde der Oberpfalz, Heft 20, Regensburg 1981
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7.
- Illuminatus Wagner, Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg, Kallmünz 1940–1956
- Richard Hoffmann und Georg Hager, Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz und Regensburg, VIII Bezirksamt Vohenstrauß, München 1907