Schwarzbach (Rhein, Ginsheim)
Der Schwarzbach ist ein – mit dem längeren seiner beiden Oberläufe Gundbach zusammen – insgesamt 43 km langer rechter Zufluss des Rheins im Hessischen Ried.
Schwarzbach | ||
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Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2398 | |
Lage | Untermainebene
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Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Rhein → Nordsee | |
Ursprung | Zusammenfluss von Gundbach und Geräthsbach am Jagdschloss Mönchbruch 49° 58′ 39″ N, 8° 30′ 24″ O | |
Mündung | südlich von Ginsheim in den Ginsheimer Altrhein 49° 58′ 11″ N, 8° 19′ 47″ O
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Länge | 43 km | |
Einzugsgebiet | 513,961 km²[1] | |
Abfluss am Pegel Nauheim[2] AEo: 135 km² Lage: 13,8 km oberhalb der Mündung |
NNQ (28.08.1976) MNQ 1965/2009 MQ 1965/2009 Mq 1965/2009 MHQ 1965/2009 HHQ (11.06.1965) |
20 l/s 199 l/s 599 l/s 4,4 l/(s km²) 2,25 m³/s 5 m³/s |
Abfluss[3] AEo: 513,961 km² an der Mündung |
MNQ MQ Mq |
806 l/s 2,369 m³/s 4,6 l/(s km²) |
Schwarzbach bei Astheim |
Geographie
Verlauf
Der Schwarzbach hat keine eigene Quelle, sondern entsteht am Jagdschloss Mönchbruch, unmittelbar an der Bundesstraße 486, aus dem Zusammenfluss von Gundbach und Geräthsbach. Der deutlich längere Gundbach entspringt als Hengstbach südlich von Dietzenbach-Hexenberg in einem sumpfigen, waldnahen Gebiet. Seine Quelle ist nicht gefasst und nur schwer erreichbar. Der Schwarzbach fließt nach seinem Ursprung aus Gundbach und Geräthsbach durch den Treburer Unterwald und den Teichwald, bevor das Bachbett durch Nauheim hindurchführt. In Nauheim befindet sich eine Pegelmessstelle des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (HLUG). Der Pegelnullpunkt befindet sich auf 85,91 m ü. NN.[4] Zwischen Nauheim und Groß-Gerau, nach Unterquerung der Landesstraße L 3482 (der früheren B 42), mündet von links und Osten der Hegbach in den Schwarzbach, 1000 Meter weiter westlich gefolgt von dem aus Darmstadt-Arheilgen kommenden und durch Groß-Gerau fließenden Mühlbach. Südwestlich von Trebur fließt der zwischen Griesheim und Wolfskehlen entspringende Landgraben in den Schwarzbach. Südlich an Trebur vorbei fließt der Schwarzbach dann weiter in Richtung Westen zum Rhein hin. Bei Astheim knickt er dann nach Norden ab, um dann südlich von Ginsheim in den Ginsheimer Altrhein – einen Seitenarm des Rheins – zu münden. Der Altrhein ist nach 1,5 km wieder mit dem Rhein verbunden.
Südöstlich von Ginsheim liegt ein Hochwassersperrwerk/Pumpwerk, welches bei Hochwasser des Rheins geschlossen wird und das im Schwarzbach sich anstauende Wasser über den Deich pumpt.[5]
- Schwarzbach nahe beim Jagdschloss Mönchbruch
Quellbäche, Zuflüsse und Abzweigungen
- Gundbach[6] (rechter Quellbach), 23,9 km, 88,15 km², 319,3 l/s
- Geräthsbach[7] (linker Quellbach), 15,6 km, 23,90 km²
- Waldwiesengraben[8] (links), 3,5 km
- Hegbach (links), 28,7 km, 96,80 km², 309,7 l/s
- Mühlbach (links), 28,7 km, 83,73 km², 364,3 l/s
- Landgraben (links), 29,0 km, 145,07 km², 799,2 l/s
- Bornspreng (links), 2,6 km
- Dörrböhlgraben[9] (rechts)
- Beinesgraben[10] (rechts), 8,0 km, 29,98 km²
Daten
Der Schwarzbach hat nach dem „Gewässerkundlichen Flächenverzeichnis Land Hessen“ bis zum Pumpwerk bei Ginsheim ein oberirdisches Einzugsgebiet von 444,96 km².[5]
Der Hochwasserpegel für die Meldestufe 1 beträgt 165 cm, für Stufe 2 190 cm und für Stufe 3 240 cm. Der Schwarzbach hat die Flussgebietskennzahl 2398. Zusammen mit dem Landgraben und dem Mühlbach ist der Schwarzbach ein Gewässer II. Ordnung.[5]
Wasserqualität
Der Schwarzbach weist eine im Landesvergleich hohe Belastung mit Schwermetallen auf.[11]
Er hat von den hessischen Gewässern den höchsten Gehalt an Quecksilber (4- bis 8-facher Wert der Zielvorgabe). Die hohen Quecksilberwerte kommen aus dem Landgraben, der den größten Teil des Stadtgebiets von Darmstadt entwässert und offensichtlich durch Sedimente früherer industrieller Einleitungen stark belastet ist.[11]
Beim Gehalt des Schwermetalles Cadmium ist der Schwarzbach ebenfalls hessischer Spitzenreiter. Die Ursache liegt hier in den Zuflüssen Gundbach und Geräthsbach, die offensichtlich ebenfalls durch Sedimentablagerungen früherer industrieller Eintragungen belastet sind.[11]
Auch bei der Blei- und Kupfer-Belastung gehört der Schwarzbach zu den am stärksten belasteten Bächen in Hessen. Bei Chrom, Arsen, Zink und Nickel sind die Werte dagegen im Bereich des Landesdurchschnittes.[11]
Einzelnachweise
- Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
- Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Rheingebiet, Teil I 2009 Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, S. 140, abgerufen am 07. März 2021 (PDF, deutsch).
- Kartenservice zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Hessen
- hlug.de, Station Nauheim, Mst-Nr.23980353, Flussgebiet Schwarzbach
- Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie: Retentionskataster, Flussgebiet Schwarzbach - Flussgebiets-Kennziffer: 2398 (PDF; 859 kB) (Hinweise)
- Wird von manchen auch als Oberlauf angesehen
- Wird von manchen auch als Zufluss angesehen
- linke Abzweigung des Schwarzbach
- rechte Abzweigung des Schwarzbach
- Auf der Liegenschaftskarte: Beinegraben
- hlug.de, Schwermetalle in Schwebstoffen der Fließgewässer
Weblinks
- Pegel bei Nauheim auf der Seite des HLUG
- Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie: Retentionskataster, Flussgebiet Schwarzbach - Flussgebiets-Kennziffer: 2398 (PDF; 859 kB) (Hinweise)
- Gewässersteckbrief und Maßnahmenprogramm 2398.3 (Memento vom 1. Januar 2013 im Webarchiv archive.today) (Hinweise) → Übersicht über alle hessischen Flusssysteme (PDF, 1,7 MB) Schwarzbach/Walldorf
- Gewässersteckbrief und Maßnahmenprogramm 2398.2 (Memento vom 1. Januar 2013 im Webarchiv archive.today) (Hinweise) → Übersicht über alle hessischen Flusssysteme (PDF, 1,7 MB) Steckbrief Schwarzbach/Mörfelden
- Gewässersteckbrief und Maßnahmenprogramm 2398.1 (Memento vom 1. Januar 2013 im Webarchiv archive.today) (Hinweise) → Übersicht über alle hessischen Flusssysteme (PDF, 1,7 MB) Steckbrief Schwarzbach/Astheim