Schorn (Pöttmes)

Schorn i​st ein Ortsteil d​es Marktes Pöttmes i​m Landkreis Aichach-Friedberg, d​er zum Regierungsbezirk Schwaben i​n Bayern gehört. In d​er gleichnamigen Gemarkung liegen a​uch Abenberg u​nd Bleitzhof.

Schorn
Markt Pöttmes
Höhe: 402 m
Fläche: 4,8 km²
Einwohner: 222 (31. Dez. 2020)
Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 86554
Vorwahl: 08253

Geographie

Das Pfarrdorf[1] Schorn l​iegt nördlich v​on Pöttmes a​uf den flachen tertiären Höhen d​er Aindlinger Terrassentreppe a​m Südwestrand d​es Donaumooses. Naturräumlich gehört e​s also z​ur Donau-Iller-Lech-Platte, d​ie wiederum Teil d​es Alpenvorlandes ist, e​ine der Naturräumlichen Haupteinheiten Deutschlands. Der Einödhof Abenberg nordöstlich v​on Schorn l​iegt bereits i​m Donaumoos, d​er Bleitzhof westlich v​on Schorn mitten i​m Hügelland.

Der Ort l​iegt direkt östlich d​er nordsüdlich verlaufenden Staatsstraße 2035 v​on Neuburg a​n der Donau n​ach Augsburg.

Geschichte

Erstmals wird Schorn 1217 als Schörren erwähnt, später dann immer wieder als Schoren oder Scharren und schließlich – in den Urkunden ab 1752 – als Schorn.
Ursprünglich war Schorn ein königlicher Maierhof, also ein Königshof. In den Jahrhunderten bis Mitte des 15. Jahrhunderts erwarb das Kloster Sankt Mang immer mehr Besitztümer in Schorn, verlieh die Höfe jedoch an die örtlichen Bauern. Der alte Schorner Königshof wurde der Amts- und Bauhof des Klosters.
1460 verkaufte das Kloster sämtliche Besitzungen in Schorn an den Aichacher Bürger Hans Schorer (später Schorrer, dann Scharrer), der bereits ein Eigengut in Schorn besaß (worauf sich auch sein Familienname beziehen könnte). Hans Scharrer wird 1466 als Landrichter zu Aichach genannt. 1470 war Schorn Hofmark, die Vogtrechte wurden allerdings noch von den Gumppenbergern aus Pöttmes beansprucht.
Die Familie der Scharrer baute die Hofmark in ein Schloss um. Ab 1637 hatten zahlreiche Besitzer bürgerlicher und adeliger Herkunft Schloss und Hofmark Schorn inne, bis sie 1886 durch Erbschaft an die Freiherren von Herman fiel, die es heute noch besitzen.
Ursprünglich handelte es sich bei der Pfarrkirche Sankt Magnus in Schorn um eine Gründung des namengebenden Klosters Sankt Mang in Füssen. Später nach dem Verkauf waren sämtliche Rechte über die Pfarrkirche mit der Hofmark verbunden. 1830 verzichteten die Hofmarksinhaber auf ihr Patronatsrecht. In der Kirche befinden sich zahlreiche Epitaphien ehemaliger Hofmarksherren. Die ehemals selbstständige Pfarrei war zeitweise Filiale von Pöttmes und dann von Walda; jetzt gehört sie zur Pfarreiengemeinschaft Pöttmes im Bistum Augsburg.
Bis zum 1. Juli 1972 gehörte Schorn als selbstständige Gemeinde zum Landkreis Neuburg an der Donau und fiel dann mit der Gebietsreform in Bayern an den Landkreis Augsburg-Ost, der seit dem 1. Mai 1973 den Namen Landkreis Aichach-Friedberg trägt. Am 1. Juli 1972 wurde Schorn in den Markt Pöttmes eingemeindet.[2]

Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste d​er Baudenkmäler i​n Schorn

Literatur

  • Wilhelm Liebhart (Hrsg.): Pöttmes – Herrschaft, Markt und Gemeinde. 2 Bde. Pöttmes 2007 (insbesondere Kirche S. 200 und Gemeindegeschichte S. 861).

Einzelnachweise

  1. Schorn in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 532 und 566 (und 566#v=onepage eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Commons: Schorn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  • Einwohnerbuch 1964 von Stadt und Kreis Neuburg/Donau
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