Schloss Schlackenhof
Das denkmalgeschützte[1] Schloss Schlackenhof befindet sich in dem gleichnamigen Ortsteil der oberpfälzer Stadt Kemnath im Landkreis Tirschenreuth (Schlackenhof 13).
Geschichte
Angeblich wurde der Ansitz Slawatenhouen 1298 erstmals erwähnt. Vielleicht war dieser eine Gründung der Grafen von Schweinfurt. Urkundlich sicher genannt wird Schlackenhof in dem Lehenbuch aus der Zeit vor 1400 der Leuchtenberger, hier heißt es: Item Herman, Hanns Albrecht und Ott di Santner haben zu lehen … Slankenhofen. Die auf verschiedene Familien verteilten Anteile von Schlackenhof wurden von Fritz Stössl gekauft und kamen dann an seinen Sohn Hermann Stössl. Danach gelangen Teile davon an die Familie Pfeffer aus Weidenberg. 1444 wird die Familie Sendelbeck auf dem Schlackenhof genannt. Das in mehrere Besitzanteile aufgeteilte Gut wurde um 1500 von dem Kemnather Bürger Paul Tollhopf wieder in einer Hand vereinigt. 1513 wurde es an den Schwiegersohn Jacob von Löneisen übergeben, der Schlackenhof an Georg von Tandorf verpfändet. 1540 sind hier die Söhne des Jacob, Hieronymus, Wolf und Rochius Löneisen, die Besitzer. Diese veräußerten das Gut 1547 an Sebastian Giech von Kötzersdorf. Auf diesen folgte Veit von Giech zum Schlackenhoue, der Schlackenhof zu einem adeligen Landgut macht. Weitere Besitzer sind die Künsberg (1579, 1584), Dr. Pertsch (ab 1617), Hans Wolf von Wolfsthal (ab 1652), Franz du Quesnoy (ab 1699), Dr. med Stephan Kaspar (ab 1713), Johann Wolfgang Trötscher (ab 1721) und die Stadler aus Nürnberg (ab 1763).
1809 kam Schlackenhof an den Freiherrn Franz von Rupprecht. Ab 1840 ist hier der Ritter und Edle Johann Adam von Wilhelm Besitzer, ihm folgt Oswald von Wilhelm.[2] 1852 wurde der Gutsbesitz „zertrümmert“.
Schloss Schlackenhof heute
Das heutige Schloss wird um 1600 erbaut worden sein. Über die zu vermutenden Vorgängerbauten, die aus dem 12. und 13. Jahrhundert stammen könnten, ist nichts bekannt. Das ehemalige Hammerhaus ist ein zweigeschossiger verputzter Renaissancebau mit einem Satteldach und einem rundbogigen Zugang. Der Eingang zu dem Anwesen wird durch drei kugelbekrönte Natursteinquaderpfeiler und einem Pfeilgittertor aus dem späten 19. Jahrhundert betont. Bis zur Flurbereinigung war das Anwesen von einem ovalen Graben und einem Ringwall umgeben (60 × 100 m) und von der Haidenaab umflossen. Zudem war das Schloss durch den Mühlkanal von dem Dorf abgetrennt. An diesem standen auch das Hammerwerk sowie die Schlossökonomie. Einst führte eine Brücke über den Mühlkanal direkt zu dem Eingang des Schlosses.
Literatur
- Ulrich Kinder: Der Befestigungsbau im Landkreis Tirschenreuth. (= Arbeiten zur Archäologie Süddeutschlands. Band 28), (S. 196–198). Dr. Faustus, Büchenbach 2013, ISBN 978-3-933474-82-7.