Schloss Friedenfels
Das Schloss Friedenfels steht auf einem nach Süden und Westen abfallenden Hügel im Ort Friedenfels (Gemeinde Friedenfels) im Landkreis Tirschenreuth.
Nördlich dem Schloss vorgelagert befindet sich der vierseitig geschlossene, in seiner heutigen Form wohl um 1800 entstandene große Wirtschaftshof mit dem Wohnhaus des Verwalters. Im südwestlichen Eck des Wirtschaftshofes wurde ein Teil der ehemaligen Stallungen in eine 1986 geweihte evangelische Schlosskapelle umgestaltet. Unmittelbar westlich des Wirtschaftshofes, durch einen Weg getrennt, erhebt sich die katholische Kirche. Westlich der Kirche, inmitten einer größeren Rasenfläche, steht das 1778 (Chronogramm Portalrahmung) errichtete, sogenannte Kleine Schloss, welches in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Norden erweitert wurde. Das Schlossgebäude steht inmitten eines Parks, dessen ältester Teil, eine langgestreckte Allee im Südosten der Parkanlage, wohl noch aus dem 18. Jahrhundert stammt.
Das Schloss wurde von Friedrich Sittich Notthafft von Weißenstein um 1590 errichtet. Der Name des Schlosses Friedenfels ist verknüpft mit dem Streit der Brüder Christoph und Friedrich Sittich Notthafft, von denen ihr Vormund einst sagte, es würde nicht guttun, wenn sie beisammen in einem Haus wohnten, selbst wenn sie „zween sonderliche Küchen haltten“ würden. Der Jüngere war froh, nach der Erbteilung endlich Frieden mit seinem Bruder gefunden zu haben und nannte sein neues Schloss wohl deshalb Friedenfels. Bis 1882 war Schloss Friedenfels im Besitz der Freiherren Notthafft von Weißenstein. Dann erwarb es der Kommerzienrat Gustav Siegle (1840–1905), unter dem das Schloss durch einen Umbau nach Plänen des Münchener Architekten Emanuel von Seidel im Jahr 1900 sein heutiges Aussehen erhielt. Über Siegles Tochter Dora (1877–1955) kam es an deren Gatten Fritz von Gemmingen-Hornberg. Schloss, Gut und Park sind noch heute im Besitz der Freiherren von Gemmingen und können nicht besichtigt werden.
Literatur
- Detlef Knipping, Gabriele Raßhofer: Landkreis Tirschenreuth (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band III.45). Karl M. Lipp Verlag, Lindenberg im Allgäu 2000, ISBN 3-87490-579-9.
- Harald Stark: Die Familie Notthafft - auf Spurensuche im Egerland, in Bayern und Schwaben. Weißenstadt 2006, ISBN 3-926621-46-X.