Schloss Rossatz

Das Schloss Rossatz i​st ein Renaissance-Schloss i​n der Gemeinde Rossatz-Arnsdorf i​m Bezirk Krems-Land i​n Niederösterreich. Es s​teht unter Denkmalschutz.

Schloss Rossatz
Staat Österreich (AT)
Ort Rossatz-Arnsdorf
Entstehungszeit 1550
Geographische Lage 48° 24′ N, 15° 30′ O
Schloss Rossatz (Niederösterreich)

Geschichte

Kaiser Karl d​er Große schenkte Anfang d​es 9. Jahrhunderts d​em niederbayrischen Kloster Metten Gebiete i​m Raum Rossatz. 985 w​urde die Herrschaft Rossatz v​on den Ungarn zurückerobert.

Im 11. Jahrhundert k​am Metten a​ls Eigenkloster a​n die Babenberger, d​ie zuvor Vögte d​es Klosters waren.[1] Sie nahmen d​amit die Burg Rossatz z​u eigen. Rossatz w​ar lange d​er einzige landesfürstliche Besitz i​n der Wachau. König Ottokar II. Přemysl belehnte Albero V. v​on Kuenring m​it der Herrschaft. Die Witwe v​on Leutold I. v​on Kuenring-Dürnstein verkaufte e​s an Reinprecht I. v​on Walsee.[1]

Sonnenuhr

1462/64 k​am es a​ls freies Eigentum a​n die Herrn v​on Spaur. Weitere Besitzer w​aren ab 1547 d​ie Kirchberger, a​b 1578 d​ie Aspan, 1581 d​ie Geymann, 1663 d​ie Lamberg, 1755 d​ie Mollart.[2] 1768 k​am Rossatz a​n die Grafen Schönborn-Buchheim, d​ie es m​it ihrer Herrschaft Mautern vereinigten.[1] Seit 1859 i​st es i​m Besitz d​er Guts- u​nd Waldgenossenschaft Rossatz (der heutigen Agrargemeinschaft Rossatz).[2] 1989 w​urde es restauriert.

Beschreibung

Arkaden

Das Schloss l​iegt am Kirchenplatz.

Der dreigeschoßige zweiflügelige Bau i​st an d​er Straßenseite einmal abgewinkelt u​nd stark i​n die übrige Bebauung d​es Kirchenplatzes einbezogen. Die Außenfront m​it regelmäßigen, teilweise a​ls Scheinarchitektur aufgemalten Fensterachsen i​st durch d​ie Jahreszahl 1582 datiert u​nd zeigt a​ls Rest d​er Renaissancedekoration d​en Teil e​ines Sgraffitobandes.[2]

Der dreieckige Innenhof i​st hakenförmig v​on zwei Gebäudeflügeln begrenzt. Beide Flügel s​ind gleich lang. Jener a​n der Nordseite z​eigt dreigeschoßige, a​ber verschiedenartige Arkaden, d​ie mit e​inem Bogen a​uf den Haupttrakt übergreifen. Der Haupttrakt z​eigt hofseitig e​ine aufgemalte Sonnenuhr, d​ie mit 1600 datiert ist.[1]

Der mittelalterliche Baubestand dürfte d​em Schlossbau d​es späten 16. Jhs. z​um Opfer gefallen sein.[2]

Literatur

  • Peter Aichinger-Rosenberger u. a. (Bearb.): Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Niederösterreich südlich der Donau. Teil 2: M–Z. Berger, Horn/Wien 2003, ISBN 3-85028-364-X.
  • Georg Binder: Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser. 2 Bände, Verlag Hartleben, Wien/Leipzig 1925, I, S. 36 f.
  • Rudolf Büttner: Burgen und Schlösser an der Donau. Birkenverlag, Wien 1977, ISBN 3-85030-017-X, S. 100 f.
  • Rudolf Büttner: Burgen und Schlösser im Dunkelsteiner Wald. Birkenverlag, Wien 1973, ISBN 3-85030-005-6, S. 127 f.
  • Franz Eppel: Die Wachau. Verlag St. Peter, Salzburg 1975, S. 177.
  • Georg Clam-Martinic: Österreichisches Burgenlexikon, Linz 1992, ISBN 978-3-902397-50-8, S. 180.[3]
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber: Burgen Waldviertel Wachau. Verlag Schubert & Franzke, St. Pölten 2001, ISBN 3-7056-0530-5.
  • Gerhard Stenzel: Von Schloß zu Schloß in Österreich. Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 1976, ISBN 3-218-00288-5.
Commons: Schloss Rossatz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Rossatz. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl;
  • Eintrag zu Rossatz in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts

Einzelnachweise

  1. Vgl. Rossatz. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl;
  2. Vgl. Eintrag zu Rossatz in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
  3. Online bei Austria-Forum
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