Schloss Pottenbrunn
Das Schloss Pottenbrunn, auch Schloss Trautmannsdorf, steht im St. Pöltner Stadtteil Pottenbrunn. Die auf einer Schlossinsel gebaute Anlage besteht aus der im Kern mittelalterlichen Burg mit dem Turm und dem zweiflügeligen Renaissanceschloss.
Geschichte
Das Schloss fand 977 als Salzburger Besitz erstmals urkundliche Erwähnung. Der Alachthof, der Vorgänger des heutigen Schlosses, wurde 1268 erstmals genannt.
Die Burg kam 1505 in den Besitz von Sebastian Grabner dem Älteren, der das Schloss bis 1527 nach dem Vorbild des ebenfalls in seinem Besitz befindlichen Schloss Rosenburg erweitern ließ. Die entscheidenden Umbauten erfolgten unter Sebastian Grabner dem Jüngeren um 1600, als die Vorburg zum zweiflügeligen Wohnschloss ausgebaut wurde.
Nach einigen Besitzerwechseln wurden Anfang des 19. Jahrhunderts und um 1920 Umbauten am Ostflügel vorgenommen. 1916 erwarb der Galizische Erdöl - Magnat David Fanto (Fanto Benzin Aktiengesellschaft) das Schloss Pottenbrunn und verkaufte es 1926 an die Familie Trauttmansdorff. Bis heute ist es Eigentum der Familie Trauttmansdorff. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die damaligen Schlossbesitzer als Teil einer Widerstandsgruppe ermordet. Das Schloss lag im Kampfgebiet und wurde schwer beschädigt und war bis 1955 von sowjetischen Truppen belagert.
1961 stürzte der Turm ein, und konnte mit öffentlicher Hilfe 1966 wieder aufgebaut werden.[1]
Im Altschloss war von 1970 an ein mit 35.000 Figuren bestücktes Zinnfigurenmuseum eingerichtet, das inzwischen geschlossen wurde.
Das Neue Schloss wurde in den letzten Jahren generalsaniert.
Heutige Form
Das Schloss besteht heute im Wesentlichen aus dem Altes Schloss genannten Teil, der im Mittelalter erbaut wurde und dem um 1600 erbauten Neuen Schloss.
Das alte Schloss ist ein viergeschoßiger Bau mit rechteckigem Grundriss, mit steilem Doppelwalmdach und dem hohen Turm mit Zwiebelhelm am Nordosteck. Um das vierte Geschoß läuft eine schmale Galerie.
Das zweiflügelige neue Schloss, das mit den Außenfronten am Wasser steht, ist von achteckigen Türmen flankiert.
Die Wassergräben des Schlosses sind auch heute noch mit Wasser gefüllt und werden von der Pottenbrunner Brunnader (Föhrenbach)[2], einem rechten Nebenfluss der Traisen, gespeist. Über eine Brücke gelangt man zum Eingang des neuen Schlosses. Da das Schloss bewohnt wird, kann es nur von außen besichtigt werden.
In Teilen des Schlosses ist heute die Lernwerkstatt Pottenbrunn untergebracht, eine von einem Verein getragene, alternativpädagogische Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht.[3]
Weblinks
- Schloss Pottenbrunn. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl
- Schloss Pottenbrunn burgenkunde.at
Einzelnachweise
- Thomas Jorda: „Im Widerstand“. In: Adel verpflichtet: eine Serie der NÖN. Niederösterreichische Nachrichten, 18. Oktober 2010, abgerufen am 17. Mai 2012.
- Wasserbuchauszug TEICH Gutsinhabung Pottenbrunn, Schlossteich 275 P. Abgerufen am 5. Juni 2015.
- Website der Lernwerkstatt Pottenbrunn. Abgerufen am 7. November 2019.