Schloss Gołuchów

Das Schloss Gołuchów i​n Gołuchów i​m Powiat Pleszewski i​n der Woiwodschaft Großpolen i​st seit 1951 Zweigstelle d​es Posener Nationalmuseums.

Schloss Gołuchów

Geschichte

Das befestigte Frührenaissancegebäude wurde 1550 bis 1560 im Auftrag von Rafał Leszczyński (um 1526–1592), des Starost von Radziejów und Woiwoden von Brześć Kujawski, eines Calvinisten errichtet. Im Auftrag von Wacław Leszczyński († 1628), des Großkronkanzlers, Woiwoden von Kalisz, zum Katholizismus konvertiert, wurde das Schloss 1600 bis 1619 vergrößert und zur prunkvoller Residenz umgebaut.

Die Leszczynskis haben das Schloss 1695 der Familie Suszko verkauft. Die nächsten Besitzer: Górowskis, Chlebowskis, Swinarskis, Suchorzewskis haben das Schloss vernachlässigt. Im Jahre 1856 (oder 1853) hat Adam Titus Graf Działyński (1797–1861) anlässlich der Vermählung seines Sohnes Jan Kanty Graf von Działyński mit der Kunstliebhaberin Izabella Działyńska die Ruine als künftigen Familiensitz gekauft. Wegen der Unterstützung des Januaraufstandes wurde Jan Kanty Działyński zur Emigration gezwungen. Seine Ehefrau hat die Residenz 1875 bis 1885 gründlich wiederaufbauen lassen. Die Bauskizzen lieferten teilweise Eugène Viollet-le-Duc und der polnische Architekt Zygmunt Gorgolewski, Schöpfer des Lemberger Operntheaters. Den endgültigen Entwurf lieferte Viollet-le-Ducs Schüler Maurice Auguste Obradou. Beim Umbau waren auch französische Künstler am Werk: der Bildhauer Charles Biberon und Maler Louis Breugnot tätig. Die Architektur zeigte Einflüsse der Schlösser der Loire, wie steile Schieferdächer und schlanke Kamine. Beim Umbau wurde der älteste Teil des Schlosses entfernt, um den Arkadenhof nach außen zu öffnen. Es wurden neue marmorne Kamine aus Italien, Frankreich und Spanien eingebaut. Die Fenster erhielten dekorative Umrahmungen.

Das Schloss befindet s​ich inmitten e​ines 162 h​a großen Parks, entworfen v​on Adam Kubaszewski. Im Park w​urde auch d​as Mausoleum d​er 1899 i​n Frankreich verstorbenen Stifterin d​es Schlosses, Gräfin Izabella Działyńska errichtet[1].

Gräfin Działyńska gründete 1893 d​as Majorat d​er Fürsten Czartoryski m​it dem Sitz i​n Gołuchów, m​it der Bedingung, d​ass die Sammlungen unteilbar u​nd allgemein zugänglich bleiben. Die Stiftung bestand ununterbrochen b​is September 1939. Bis 1939 zählte Schloss Gołuchów z​u den größten privaten Museen Europas. Während d​es Zweiten Weltkrieges wurden v​iele Kunstgegenstände v​on der Besatzungsmacht beschlagnahmt u​nd verschleppt. Einige Gegenstände k​amen erst n​ach 1956 a​uf Umwegen über d​ie Sowjetunion zurück.

Seit 1951 i​st das Schloss e​ine Zweigstelle d​es Nationalmuseums i​n Posen. Zu d​en Sammlungen gehören u. a. antike Vasen, v​on Jan Działyński a​us den Ausgrabungen i​n Noli, Capua u​nd Neapel erworben. Ein Teil d​er Sammlungen besteht a​us den Leihgaben d​es Posener Museums. Im Hofgebäude i​st das Forstwirtschaftsmuseum untergebracht.

Das Schloss w​urde am 29. Mai 1952 u​nter As 43 u​nd am 9. September 1954 u​nter kl.IV-73/166/54 i​n das Verzeichnis d​er Baudenkmäler d​er Woiwodschaft Großpolen eingetragen.

Das Działyński-Mausoleum w​urde am 14. Dezember 1992 u​nter 657/A i​n das Verzeichnis d​er Baudenkmäler d​er Woiwodschaft Großpolen eingetragen.[2]

Literatur

  • Teresa Jakimowicz, Danuta Jastrząb-Marek: Gołuchów : Warszawa : "Arkady", 1984 : ISBN 83-213-3170-X
  • Róża Kąsinowska, Gołuchów. Rezydencja magnacka w świetle źródeł (Aristokratenresidenz im Licht der Quellen), Ośrodek Kultury Leśnej w Gołuchowie 2006, ISBN 83-922141-1-0
  • Nikodem Pajzderski: Przewodnik po Muzeum w Gołuchowie : Poznań : Ordynacja XX. Czartoryskich w Gołuchowie : 2. Aufl. 1929
Commons: Schloss Gołuchów – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 3. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mnp.art.pl
  2. http://www.nid.pl/pl/Informacje_ogolne/Zabytki_w_Polsce/rejestr-zabytkow/zestawienia-zabytkow-nieruchomych/stan%20na%2030.09.13/WLK-rej.pdf

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