Schloss Berg (Saarland)
Das Schloss Berg ist ein kleines Renaissance-Schloss an der Obermosel in Deutschland. Es steht am Rande, innerhalb des saarländischen Ortes Nennig, in direkter Nähe der französischen und luxemburgischen Grenze, unweit des Schengener Dreiländerecks, wo am 14. Juni 1985 das historische europäische Schengener Abkommen unterzeichnet und ratifiziert wurde.
Geschichte
Das Ursprungsgebäude wurde vermutlich im 9./10. Jahrhundert als Wasserburg erbaut. 1180 wurden die Ritter Bovo und Reiner „de Berg“ in einer Urkunde des Trierer Erzbischofs über einen Erbpachtvertrag als Zeugen erwähnt, und 1202 war Egidius von Berg Burgherr. Arnold von Sierck erwarb 1413 die Burg.
Johann von Kriechingen und Pittlingen ließ 1580 die Burg zum Schloss umbauen. So erklärt sich der heute sichtbare Renaissance-Baustil trotz des ursprünglich mittelalterlichen Gebäudes. Ab 1760 lassen sich die Besitzverhältnisse nicht klar zuordnen, sie sind auf mehrere Fürstentümer aufgeteilt.
1769 trat Frankreich seine Besitzrechte an Kaiserin Maria Theresia ab und nach dem Wiener Kongress kam Schloss Berg 1815 in preußischen Besitz. In bürgerlichen Besitz ging Schloss Berg 1910 über. Im Kriegswinter 1944/45 wurde das Schloss fast völlig zerstört.
Das Saarland wurde 1950 Eigentümer und ließ ab 1955 das Schloss wieder aufbauen. Es wurde von 1958 bis 1984 als Schullandheim genutzt. Die Saarland-Sporttoto GmbH erwarb 1986 das Schloss und ließ es unter den Architekten Bernhard Focht, Erich Fisabre sowie dem Innenarchitekten Siegward Graf Pilati als Hotel ausbauen.
1990 wurden das Hotel und im modernen Anbau eine Spielbank eröffnet. Ab 1997 wurde eine private Hotelkette neuer Betreiber und eröffnete 1998 im Schloss ein Gourmet-Restaurant mit Küchenchef Christian Bau, der seit 2010 jährlich mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde. In Nachbarschaft zum Schloss wurde 2001 ein größeres Luxus-Hotel mit Wellness-Bereich und Schönheitsfarm eröffnet. Das Schloss wurde neben dem Neubau und einem Landgasthof (unterhalb des Schlosses) in die Hotelanlage integriert.
Heutige Nutzung
Das Schloss wird heute als Teil des Hotels Schloss Berg genutzt. In den Obergeschossen sind Hotelzimmer und -suiten eingerichtet.
In einem Schloss-Anbau betreibt die Saarländische Spielbanken GmbH das Casino Schloss Berg.
Unterhalb des Schlosses liegt ein Renaissance-Garten, der im Rahmen des Projekts „Gärten ohne Grenzen“ angelegt wurde.
Literatur
- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Saarburg. (= Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 15, III. Abteilung). L. Schwann, Düsseldorf 1939 (Nachdruck Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1982), 37–41.
- Literatur zu Schloss Berg (Saarland) in der Saarländischen Bibliographie