Schleizer Kleinbahn GT 1 und GT 2
Die Gepäcktriebwagen der Schleizer Kleinbahn GT 1 und GT 2 waren zweiachsige elektrische Triebwagen, die von 1930 bis 1969 auf der Schleizer Kleinbahn im Einsatz waren.
GT 1 und GT 2 / ET 188 521 und 522 | |
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Nummerierung: | GT 1 und 2 ET 188 521 und 522 |
Anzahl: | 2 |
Hersteller: | Waggonbau Weimar |
Baujahr(e): | 1930 |
Ausmusterung: | 1969 |
Achsformel: | Bo |
Gattung: | BD e (GT 1) / D e |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 9.550 mm (GT 1) / 9.300 mm |
Dienstmasse: | 25 t |
Radsatzfahrmasse: | 12,5 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 45 km/h |
Installierte Leistung: | 120 kW |
Stundenleistung: | 88 kW bei 31 km/h |
Treibraddurchmesser: | 850 mm |
Stromsystem: | 1200 V = |
Stromübertragung: | Oberleitung |
Sitzplätze: | 16 (nur GT 1) |
Geschichte
Beim Bau der Bleilochtalsperre ab 1927 wurde für den Materialtransport eine Anschlussbahn benötigt. Die Anliegergemeinden nutzten diese Gelegenheit, den lange geplanten Bahnanschluss zu realisieren. 1926 wurde der Bau einer Kleinbahn von Schleiz nach Saalburg beschlossen.[1] Die hierzu gegründete Schleizer Kleinbahn AG ließ eine öffentliche Eisenbahn bauen, die mit Gleichstrom von 1200 Volt Spannung und Oberleitung elektrifiziert wurde.
Der Gesamtverkehr wurde am 28. Juni 1930 eröffnet. Am 1. April 1949 wurde die Schleizer Kleinbahn der DR unterstellt. Zum 1. Juni 1969 wurde der elektrische Betrieb eingestellt.
Die Fahrzeuge
Der Waggonbau Weimar lieferte 1930 auch zwei Gepäcktriebwagen an die Schleizer Kleinbahn.[2][3] Zum Kuppeln mit normalen Eisenbahnwagen verfügten sie im Gegensatz zu den Personentriebwagen PT 1 und PT 2 zusätzlich über normale Schraubenkupplungen und Seitenpuffer, zum Kuppeln mit den Personentrieb- und Beiwagen diente die Albertkupplung.
Die Gepäcktriebwagen waren auf einem kräftigen Untergestell aus Profileisen aufgebaut. Der Holzaufbau des Wagenkastens war mit Profilen versteift. Zur Erhöhung der Lokreibungslast für den Betrieb als Schlepptriebwagen waren mehrere Ballastgewichte im Untergestell angeordnet.
Die Triebwagen waren mit jeweils zwei Führerständen und Tatzlager-Antrieb ausgestattet. Der GT 1 war etwas länger als der GT 2; er hatte neben dem Gepäckraum auch noch ein mit 16 Holzlattensitzen ausgestattetes Abteil zur Personenbeförderung.
Nach der Betriebsübernahme durch die DR wurden die Fahrzeuge umgezeichnet, die Triebwagen GT 1 und GT 2 wurden in die Baureihe ET 188.5 eingereiht und zum ET 188 521 und 522.
Nach der Einstellung des elektrischen Betriebes gelangte der Gepäcktriebwagen GT 1 zum Verkehrsmuseum Dresden.
Einzelbelege
- schleiz.de: Stadtführer Schleiz: Oschitz. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 14. September 2012; abgerufen am 16. November 2007.
- privatbahn.de: IG Bahnbetriebswerk Dresden Altstadt e.V. Abgerufen am 16. November 2007.
- IG Bw Dresden-Altstadt e.V.: ET 188 511. Abgerufen am 16. November 2007.
Literatur
- Horst J. Obermayer: Taschenbuch Deutsche Triebwagen: Akku-Triebwagen, Dampf-Triebwagen, Elektro-Triebwagen, Verbrennungs-Triebwagen. 3. Auflage. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1977, ISBN 3-440-04054-2, S. 116 (Obermayer gibt als Lieferant LHW in Breslau und als Lieferdatum 1932 an, was aber angesichts des Eröffnungsdatums unwahrscheinlich ist und in Widerspruch zu den anderen Quellen steht).
- Dietrich Conrad, Wolfram Kluge, Marco A. Möbius: Die Eisenbahnfahrzeuge des Verkehrsmuseums Dresden. Hrsg.: Verkehrsmuseum Dresden. 1. Triebfahrzeuge. UniMedia Verlag, Leipzig und Dresden 1997, ISBN 3-932019-16-4.
- Hans-Joachim Weise: Elektrisch ans Thüringer Meer: die Kleinbahn Schleiz-Saalburg. In: EK-Reihe Regionale Verkehrsgeschichte. Band 1. EK-Verlag, Freiburg 1995, ISBN 3-88255-415-0.
Weblinks
- LokoDex: Daten des ET 188 521. Abgerufen am 18. November 2007.