Schlackenmühle (Wirsberg)

Schlackenmühle (umgangssprachlich: Schlaggnmüll[1]) i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Wirsberg i​m Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).

Schlackenmühle
Markt Wirsberg
Höhe: 437 m ü. NHN
Einwohner: 2 (25. Mai 1987)
Postleitzahl: 95339
Vorwahl: 09227

Geografie

Die Einöde l​iegt am Großen Koserbach. Ein Wirtschaftsweg führt d​en Bach entlang n​ach Einöde (0,7 km nordöstlich) bzw. n​ach Goldene Adlerhütte z​ur Kreisstraße KU 1 (0,9 km südlich).[2]

Geschichte

Der Ort w​urde 1727 erstmals schriftlich erwähnt, 1752 namentlich a​ls „Schlackenmühl“. Das Bestimmungswort leitet s​ich von Schlacke ab.[3] Der Ortsname verweist a​uf die einstige Verhüttung v​on Kupfererz, d​as im Bergbaurevier Kupferberg abgebaut wurde, d​as seine Blütezeit i​m 13./14. Jahrhundert hatte.[4]

Der Ort gehörte z​ur Realgemeinde Cottenau. Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts bestand Schlackenmühle a​us einem Anwesen. Das Hochgericht übte d​as bayreuthische Vogteiamt Wirsberg aus. Das Rittergut Cottenau w​ar Grundherr d​er Mahl-, Schneid- u​nd Schlagmühle.[5]

Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Kulmbach. Mit d​em Gemeindeedikt w​urde Schlackenmühle d​em 1811 gebildeten Steuerdistrikt Wirsberg u​nd der i​m selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Wirsberg zugewiesen. 1812 erfolgte d​ie Überweisung a​n das Steuerdistrikt u​nd Ruralgemeinde Neufang.[6] Am 1. April 1971 w​urde Schlackenmühle i​n die Gemeinde Wirsberg eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001819001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner *98810697652
Häuser[7] *111111
Quelle [6][8][9][10][11][12][13][14][15][16][17]
* Ort wird zu Cottenau gerechnet.

Religion

Schlackenmühle i​st seit d​er Reformation evangelisch-lutherisch geprägt u​nd nach St. Johannis (Wirsberg) gepfarrt.[5][15]

Literatur

Einzelnachweise

  1. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 201.
  2. Schlackenmühle im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 147.
  4. O. Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland, Sp. 442.
  5. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 636f.
  6. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 768.
  7. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  8. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 107 (Digitalisat).
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 898, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1070, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1019 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1066 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1101 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 953 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 701 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 163 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 317 (Digitalisat).
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