Schaludok

Schaludok (belarussisch Жалудок, polnisch Żołudek) i​st eine Siedlung städtischen Typs i​n Belarus m​it 1300 Einwohnern (2010).

Schaludok | Scheludok
Жалудок | Желудок
(belarus.) | (russisch)
Staat: Belarus Belarus
Woblasz: Hrodna
Koordinaten: 53° 36′ N, 24° 59′ O
 
Einwohner: 1.300 (2010)
Zeitzone: Moskauer Zeit (UTC+3)
Schaludok (Belarus)
Schaludok
Schloss Czetwertyński
Mariä-Himmelfahrt-Kirche

Geschichte

Die e​rste Erwähnung d​es Dorfes stammt a​us der zweiten Hälfte d​es fünfzehnten Jahrhunderts. Es gehörte damals d​em Großfürsten v​on Litauen. Im Jahr 1486 w​urde das Dorf z​ur Minderstadt erhoben. 1490 stiftete Kasimir IV. Jagiełło e​ine Kirche. Ab 1567 w​ar die Stadt d​as administrative Zentrum d​er Grafschaft i​n der Region Vilnius d​es Großfürstentums Litauen. Im Februar 1706 h​ielt sich während d​es Großen Nordischen Krieges d​er schwedische König Karl XII. h​ier auf. Im 18. Jahrhundert gehörte Schaludok d​em baltischen Adelsgeschlecht d​erer von Tiesenhausen. Im Jahre 1795 w​urde es n​ach der dritten polnischen Teilung Teil d​es Russischen Reiches. Die letzten Besitzer w​aren die Fürsten Czetwertyński, für d​ie Władysław Marconi i​m Jahr 1908 e​in Schloss errichtete.

Nach d​em Polnisch-Sowjetischen Krieg 1921 l​ag Schaludok innerhalb d​er Grenzen d​er Zweiten Polnischen Republik i​n der Woiwodschaft Nowogródek. Die Stadt h​atte 274 Häuser s​owie den Gutshof[1], d​er bis 1939 i​m Besitz d​er polnischen Adelsfamilie Czetwertyński blieb. Im Zuge d​er sowjetischen Invasion i​n Polen w​urde Schaludok a​m 19. September 1939 d​urch die Rote Armee besetzt. Ab d​em 2. November 1939 gehörte e​s zur Weißrussischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Im Jahr 1940 erhielt Schaludok d​en Status e​iner Siedlung städtischen Typs u​nd wurde d​as administrative Zentrum d​er Region. Im Juni 1941 w​urde Schaludok v​on der deutschen Wehrmacht besetzt u​nd 1944 v​on der sowjetischen Armee zurückerobert. Seit d​em Zerfall d​er Sowjetunion 1991 gehört e​s zu Belarus.

Einwohnerentwicklung

  • 1897 hatte der Ort 1860 Einwohner.[2]
  • Nach einer allgemeinen Beschreibung aus dem Jahr 1921 wohnten in der Stadt 1552 Personen, davon 994 Polen, 538 Juden und 19 Weißrussen. Zum Judentum bekannten sich 1053, 467 zum Katholizismus und 31 zum orthodoxen Glauben. Ein Einwohner war evangelisch. In den Vorwerken lebten 242 Einwohner; 238 Polen und 4 Weißrussen. 204 davon waren katholischen, 21 orthodoxen und 17 jüdischen Glaubens.[3]

Sehenswürdigkeiten

  • Von dem Architekten Władysław Marconi für Wladimir Czetwertyński entworfene Schloss- und Parkanlage aus dem Jahr 1908. Das im Neobarock erbaute Schloss ist ein monumentales zweistöckiges Gebäude mit einem hohen Mansarddach mit Gauben. Samt den umliegenden Gebäuden ist es verlassen und verfällt allmählich.
  • Mariä-Himmelfahrt-Kirche von 1854
Commons: Schaludok – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej: opracowany na podstawie wyników pierwszego powszechnego spisu ludności z dn. 30 września 1921 r. i innych źródeł urzędowych. T. 7 cz. 1: Województwo nowogródzkie. Warszawa: Główny Urząd Statystyczny, 1923, S. 35. Abgerufen am 18. Juni 2010.
  2. Napoleon Rouba, Przewodnik po Litwe i Białejrusi. Wilno 1909/Gdańsk 1995.
  3. Główny Urząd Statystyczny, "Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej: opracowany na podstawie wyników pierwszego powszechnego spisu ludności z dn. 30 września 1921 r. i innych źródeł urzędowych.", Warschau 1923, S. 35. Hier nach Polnische Wikipedia
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