Sant’Antonino TI
Sant’Antonino, im lombardischen Ortsdialekt Sant’Antunin [ˌsantantuˈniŋ],[5] ist eine politische Gemeinde im Kreis Sant’Antonino, Bezirk Bellinzona, im Schweizer Kanton Tessin.
TI ist das Kürzel für den Kanton Tessin in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Sant’Antonino zu vermeiden. |
Sant’Antonino | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Tessin (TI) |
Bezirk: | Bezirk Bellinzona |
Kreis: | Kreis Sant’Antonino |
BFS-Nr.: | 5017 |
Postleitzahl: | 6592 |
Koordinaten: | 719008 / 112485 |
Höhe: | 226 m ü. M. |
Höhenbereich: | 201–1105 m ü. M.[1] |
Fläche: | 6,55 km²[2] |
Einwohner: | 2542 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 388 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 25,5 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.santonino.ch |
Blick über S.Antonino | |
Lage der Gemeinde | |
Geographie
Die Gemeinde liegt am Südrand der Magadinoebene, wird vom Fluss Tessin allerdings nicht berührt. Im Süden der Gemeinde erhebt sich das Cenerimassiv mit dem Matro (1201 m ü. M.) als höchstem Punkt, in dessen unmittelbarer Nähe die Gemeindegrenze von Sant’Antonino verläuft.
Der alte Dorfkern (226 m ü. M.) liegt am Fuss des Ceneri. Unmittelbar südlich oberhalb des Dorfs verlaufen heute die Nordrampen der A2 und des Streckenabschnitts Bellinzona–Lugano der Gotthardbahn, die in Richtung Süden den Monte Ceneri überwinden müssen.
Nördlich unterhalb des Dorfs breitet sich auf etwa 210 m ü. M. die Magadinoebene aus. Durch das Gemeindegebiet verläuft die Gotthardbahn-Stichstrecke Bellinzona–Locarno («Tessiner Talbahn»), die in Cadenazzo nach Luino verzweigt, und die Hauptstrasse 2. Letztere ist die wichtigste Strassenverbindung in der Magadinoebene und ist durch den Transitverkehr – ab dem Autobahnanschluss Camorino (Bellinzona Sud) der A2 nach Locarno und Italien – stark belastet. Aufgrund der logistischen Lage ist Sant’Antonino der Sitz der Migros Tessin.
Nachbargemeinden sind von Nordwesten aus im Uhrzeigersinn Bellinzona, Isone und Cadenazzo.
Geschichte
Das Dorf wurde 1219 als Sancto Antorino erstmal erwähnt. Bis 1442 war es nach Bellinzona kirchgenössig, anschliessend bis 1830 nach Cadenazzo.
Früher ein Bauerndorf, entwickelt es sich seit den 1960er-Jahren zur Vorortsgemeinde von Bellinzona und ist seit 2000 dank seiner günstigen geographischen und verkehrstechnischen Lage zunehmend ein Gewerbe- und Industriestandort.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
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Jahr | 1591 | 1696 | 1795 | 1850 | 1900 | 1950 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000[6] | 2010 | 2020 | ||
Einwohner | 400 | 453 | 373 | 329 | 380 | 440 | 711 | 1130 | 1711 | 2066 | 2274 | 2542 |
Industrie
- Interroll Holding (Schweiz) AG[7]
Sport
- Unione Sportiva Sant’Antonino[8]
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Sant’Antonino: Romanischer Glockenturm aus dem 12. Jahrhundert und einschiffige Barockkirche aus dem 16./17. Jahrhundert. Das ehemalige Beinhaus ist heute eine Lourdesgrotte.[9]
- Casa Grino: Einfamilienhaus beim Bahnhof in Form eines Kreissektors, 1984–1985 nach Plänen von Franco und Paolo Moro erbaut.[9]
- Spirale verde: In der Industriezone vom Landschaftsarchitekten Paolo L. Bürgi für die Knoll-Bio Research realisierter, aus hundert Pappeln bestehender spiralförmiger Garten.[9]
Persönlichkeiten
Literatur
- Virgilio Gilardoni: Inventario delle cose d’arte e di antichità. Edizioni dello Stato. Bellinzona 1955, S. 271–274. Ders.: Il Romanico. Catalogo dei monumenti nella Repubblica e Cantone del Ticino. La Vesconta, Bellinzona 1967, S. 324, 375, 545–546.
- Kunstführer durch die Schweiz. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 2. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2005, S. 489 f.
- Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007.
- Graziano Tarilli: Sant’Antonino. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 12. November 2009.
- Celestino Trezzini: Sant’Antonino. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 6: Saint Gelin – Schaffer. Attinger, Neuenburg 1931, S. 80 (Digitalisat).
Bilder
- Sant’Antonino
- Bahnhof Sant’Antonino
- Pfarrkirche Sant’Antonino (2018)
- Sant’Antonino Martyr von Apamea
Weblinks
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 795.
- Graziano Tarilli: Sant’Antonino. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 24. Januar 2011.
- Interroll (Schweiz) AG auf portal.dnb.de (abgerufen am: 9. Mai 2016.)
- Unione Sportiva Sant’Antonino in portal.dnb.de (abgerufen am: 9. Mai 2016.)
- Kunstführer durch die Schweiz. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 2. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2005, S. 489 f.
- Christian Vitta in ti.ch/dfe/ (abgerufen am: 9. Mai 2016.)