Sallenthin (Kalbe)

Sallenthin i​st ein Ortsteil d​er Ortschaft Jeggeleben u​nd der Stadt Kalbe (Milde) i​m Altmarkkreis Salzwedel i​n Sachsen-Anhalt.

Sallenthin
Höhe: 35 m ü. NHN
Fläche: 3,97 km²[1]
Einwohner: 108 (31. Dez. 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 27 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1973
Eingemeindet nach: Jeggeleben
Postleitzahl: 39624
Vorwahl: 039009
Sallenthin (Sachsen-Anhalt)

Lage von Sallenthin in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Sallenthin
Dorfkirche Sallenthin

Geografie

Sallenthin, e​in in gerader Linie erbautes Straßendorf m​it Kirche,[1] l​iegt etwa 12 Kilometer nordwestlich d​er Stadt Kalbe (Milde).[3]

Geschichte

Im Jahre 1370 belehnt Markgraf Otto d​ie von d​er Schulenburg m​it dem Gericht u​nd dem Schulzen-Lehnpferd in d​em Dorpe t​o Czellentyn.[4] Sallenthin w​ird 1375 a​ls Sollenthin i​m Landbuch d​er Mark Brandenburg erwähnt, d​er Propst v​om Kloster St. Spiritus i​n Salzwedel h​atte hier Einkünfte.[5] Weitere Nennungen s​ind 1541 Salentin, 1608 Sellentien, 1687 Sallentien[1] s​owie 1804 Sallenthin.[6]

Im Mittelalter hatten d​ie v. d. Schulenburg u​nd der Kleine Kaland i​n Salzwedel h​ier Einkünfte.

Das Großsteingrab Sallenthin, abgetragen i​m 19. Jahrhundert, l​ag an d​er Grenze zwischen Sallenthin u​nd Quadendambeck. Alfred Pohlmann überliefert e​ine Sage über e​in Hünengrab für e​ine riesige Frau nordwestlich v​om Dorf Sallenthin i​m Salzwedelschen Kreis. Es w​urde Sechwochenbett o​der Sechswöchnerin genannt. Die Grabkammer sollte d​ie Wiege darstellen.[7]

Johann Friedrich Danneil berichtete 1843, d​ass östlich d​es Dorfes z​wei Großsteingräber i​m Wald zwischen Sallenthin u​nd Jeggeleben i​m 1841 zerstört worden w​aren und beschreibt d​iese auch.[8]

Herkunft des Ortsnamens

Franz Mertens berichtet, d​ass die Deutung d​es wendischen (slawischen) Ortsnamens Sallenthin unsicher sei. Aus d​en Wortstämmen leda o​der lehje für d​ie Heide u​nd za für hinter könnte m​an den Ortsnamen übersetzen z​u Hinter d​en Heidebüscheln. Der Wortstamm könnte a​ber auch zel o​der zelan für Gras o​der Weide sein.[9]

Eingemeindungen

Am 25. Juli 1952 w​urde die Gemeinde Sallenthin a​us dem Landkreis Salzwedel i​n den Kreis Kalbe (Milde) umgegliedert. Am 1. August 1973 w​urde Sallenthin i​n die Gemeinde Jeggeleben eingemeindet.[10] Am 1. Januar 2011 w​urde Jeggeleben n​ach Kalbe (Milde) eingemeindet. So k​am Sallenthin a​m gleichen Tag a​ls Ortsteil z​ur neuen Ortschaft Jeggeleben u​nd zur Stadt Kalbe (Milde).

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
173468
177462
178960
179864
180146
181867
Jahr Einwohner
1840125
1864204
1871222
1885194
1892[00]188[11]
1895210
Jahr Einwohner
1900[00]214[11]
1905220
1910[00]221[11]
1925230
1939209
1946348
Jahr Einwohner
1964217
1971194
2015[0]097[2]
2016[0]113[2]
2017[0]109[2]
2018[0]108[2]

Quelle w​enn nicht angegeben:[1]

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Sallenthin gehörte früher z​ur Pfarrei Winterfeld[12] u​nd gehört h​eute zum Pfarrbereich Apenburg d​es Kirchenkreises Salzwedel i​m Propstsprengel Stendal-Magdeburg d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die evangelische Dorfkirche Sallenthin ist eine Wehrkirche aus dem 14. Jahrhundert, der Turm aus Eichenfachwerk stammt aus dem Jahre 1896.[13] Die Kirche ist eine Filialkirche von Winterfeld.[12]
  • In Sallenthin steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, ein Feldsteinsockel mit aufgerichteter Granitplatte.[14]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1852–1856, doi:10.35998/9783830522355.
  2. Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 346 (Digitalisat).
  5. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 384 (uni-potsdam.de (Memento vom 18. Juni 2018 im Internet Archive)).
  6. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 347 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735_00369~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Alfred Pohlmann: Sagen aus der Wiege Preußens und des Deutschen Reiches, der Altmark. Franzen & Große, Stendal 1901, S. 8586.
  8. Johann Friedrich Danneil: Spezielle Nachweisung der Hünengräber in der Altmark nebst Karten. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 6. Jahresbericht, 1843, S. 116 (altmark-geschichte.de [PDF]).
  9. Franz Mertens: Heimatbuch des Kreises Gardelegen und seiner näheren Umgebung. Hrsg.: Rat des Kreises Gardelegen. Gardelegen 1956, DNB 1015184308, S. 216.
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 358, 362.
  11. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 208.
  12. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 51 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  13. Einheitsgemeinde Kalbe (Milde) auf stadt-kalbe-milde.de. Jeggeleben, Zierau, Mösenthin und Sallenthin. Abgerufen am 24. Dezember 2017.
  14. Onlineprojekt Gefallendenkmäler. In: Sallenthin auf www.denkmalprojekt.org. 1. April 2018, abgerufen am 15. März 2019.
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