SAETA

Die Sociedad Anónima Ecuatoriana d​e Transportes Aéreos (SAETA, Ecuadorianische Lufttransportgesellschaft mbH) w​ar eine privat betriebene Fluggesellschaft i​n Ecuador. Die Namensabkürzung SAETA i​st auch e​in Akronym u​nd bedeutet i​m Spanischen Pfeil, Uhrzeiger. Eine weiße Pfeilspitze w​ar das Symbol d​er Fluggesellschaft.

Geschichte

Die SAETA w​urde 1960 i​n Quito gegründet, später w​urde der Firmensitz n​ach Guayaquil verlegt. Haupteigentümerin w​ar die Familie Dunn. SAETA bediente n​eben Inlandsflügen Strecken i​n Nord-, Mittel- u​nd Südamerika. Dabei f​log sie bevorzugt d​ie Flughäfen v​on Los Angeles, New York City, Miami, Mexiko, Panamá, Caracas, Bogotá, Lima, Santiago d​e Chile u​nd Buenos Aires an. Anfang d​er 1990er Jahre übernahm SAETA d​ie Luftfahrtgesellschaft SAN, ebenfalls a​us Ecuador. Politische Instabilität i​m Lande u​nd Geldentwertung führten z​um Rückgang d​es Passagieraufkommens. Es folgte d​ie Streichung d​er Flüge i​n die Vereinigten Staaten v​on Amerika w​egen des Verlustes d​er Anflugerlaubnis für Flughäfen d​er Kategorie I. Große Sicherheitsmängel führten z​ur Einstellung weiterer Flüge. Im Februar 2000 beendete SAETA i​hren Flugbetrieb n​ach 40 Jahren w​egen Zahlungsunfähigkeit. Sie besaß z​u diesem Zeitpunkt Flugzeuge d​es Typs Airbus A310, Airbus A320 u​nd Boeing 727.[1]

Flotte

Eine Boeing 727-100 der SAETA, Miami 1989

In d​er vierzigjährigen Firmengeschichte wurden u​nter anderem folgende Flugzeugtypen eingesetzt:[2]

Zwischenfälle

Eine Vickers Viscount 700 der SAETA, baugleich mit den 3 verunglückten Maschinen
Die am 18. Januar 1986 verunglückte Caravelle der SAETA
  • Am 15. August 1976 verschwand eine Vickers Viscount 785D der SAETA (HC-ARS) mit 59 Menschen an Bord auf ihrem Flug von Quito nach Cuenca. Die Maschine war in 5500 Meter Höhe in die Ostflanke des 6263 Meter hohen Vulkans Chimborazo geflogen worden. Erst am 17. Oktober 2002, nach 26 Jahren, fanden Bergsteiger auf einer selten begangenen Route Überreste von Menschen und der Maschine. Bei diesem CFIT (Controlled flight into terrain) wurden alle 59 Insassen getötet, 4 Besatzungsmitglieder und 55 Passagiere (siehe auch SAETA-Flug 232).[6]
  • Am 23. April 1979 wurde eine Vickers Viscount 785D der SAETA (HC-AVP) in der Provinz Pastaza (Ecuador) ins Gebirge geflogen. Das Flugzeug war auf dem Weg von Quito nach Cuenca gewesen. Das Wrack der Maschine wurde erst fünf Jahre später (1984) in 5500 Meter Höhe aufgefunden, 25 nautische Meilen (46 Kilometer) von der vorgeschriebenen Flugstrecke entfernt. Alle 57 Insassen, 5 Besatzungsmitglieder und 52 Passagiere, wurden bei diesem CFIT (Controlled flight into terrain) getötet.[7]
  • Am 18. Januar 1986 wurde erneut ein Flugzeug der SAETA in den Boden geflogen, dieses Mal eine Caravelle VI-N (HC-BAE). Die Maschine beflog im Auftrag der Aerovias Guatemala die nur 270 Kilometer lange Strecke vom Flughafen Guatemala-Stadt La Aurora zum Flughafen Flores (Guatemala), als sie nach einem ersten Fehlanflug beim zweiten Versuch 8 Kilometer vom Ziel entfernt im Gelände aufschlug und völlig zerstört wurde. Bei diesem CFIT (Controlled flight into terrain) wurden alle 94 Insassen getötet, 6 Besatzungsmitglieder und 88 Passagiere. Es war bis heute (Januar 2020) der schwerste Flugunfall in Guatemala.[8]

Siehe auch

Commons: SAETA – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. SAETA-Daten auf planespotters.net (englisch)
  2. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international. Zürich-Airport 1966–2000.
  3. Bilder und Daten von SAETA-Flugzeugen auf Airliners.net (englisch)
  4. Daten über die Fluggesellschaft SAETA im Aviation Safety Network (englisch)
  5. Unfallbericht Viscount 745D HC-ART, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 12. Februar 2020.
  6. Unfallbericht Viscount 785D HC-ARS, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 12. Februar 2020.
  7. Unfallbericht Viscount 785D HC-AVP, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 12. Februar 2020.
  8. Unfallbericht Caravelle VI-N HC-BAE, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 12. Februar 2020.
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