Südliche Heidelibelle
Die Südliche Heidelibelle (Sympetrum meridionale) ist eine Libellenart aus der Familie der Segellibellen (Libellulidae). Diese sind eine Familie der Großlibellen (Anisoptera).[1]
Südliche Heidelibelle | ||||||||||||
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Südliche Heidelibelle (Sympetrum meridionale) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sympetrum meridionale | ||||||||||||
(Selys, 1841) |
Merkmale
Die Männchen der Südlichen Heidelibelle sind braun mit einem Schlag ins hellrote und besitzen auf dem achten und neunten Segment nur sehr kleine schwarze Dreiecke. Die Länge des Abdomens beträgt zwischen 24 und 25 Millimeter. Die Flügel sind durchsichtig und das Pterostigma ist bei Jungtieren dunkelgrau, färbt sich aber mit dem Alter hellrot mit einer schwarzen Umrandung. Die Beine sind nach außen hin in einem hellen rötlich braunen Farbton gehalten, auf der Innenseite hingegen schwarz. Die bei anderen Vertretern der Gattung vorhandenen dunklen Nahtlinien auf der Brust fehlen fast gänzlich.[2][3][4]
Ähnliche Arten
Das Tier kann mit anderen Arten der Gattung wie mit der Großen Heidelibelle verwechselt werden, unterscheidet sich aber von dieser durch die am Thorax fehlenden Streifen[5]. Da Einzelexemplare der Südlichen Heidelibelle sich häufig unter die zahllosen Individuen anderer Heidelibellenarten mischen, „verschwinden“ sie hierbei meist in der Menge und sind somit nur schwer zu identifizieren.
Flugzeit
Die Libelle ist von Juli bis September in Deutschland zu beobachten. Am Mittelmeer aber durchaus auch schon ab Mai und bis in den Oktober.[3][4]
Habitat
Die Larven bevorzugen als Habitat Gewässer mit stehendem Wasser bzw. mit nur geringen Fließgeschwindigkeiten. Generell sind die von der Art besiedelten Gewässer üblicherweise relativ klein und häufig astatisch. Für die Besiedelung essentiell sind Flachwasserbereiche mit wechselnden Wasserständen und zeitweiliger Austrocknung. Bei Besiedlung größerer Gewässer ziehen die Larven sich meist in Buchten bzw. seichte Randbereiche zurück, um die wärmebegünstigten Bereiche des Gewässers für die schnelle Entwicklung zu nutzen. Der Schlupf erfolgt üblicherweise in einer Höhe von ca. zehn bis 50 Zentimetern. Imagines bevorzugen sonnige Plätze unter zwei Metern Höhe in der Nähe von Gewässern. Zur Jagd und zum Heranwachsen entfernen sich die Tiere aber durchaus auch von ihren Schlupfgewässern.[3]
Verbreitung
Die Südliche Heidelibelle kommt ursprünglich nur im Mittelmeer-Gebiet vor. In den letzten Jahren wurden die Art jedoch zunehmend auch in Mitteleuropa gefunden, und 2007 häuften sich die Nachweise vor allem in Süddeutschland. In Deutschland wird die Art meist nur als Vermehrungsgast angesehen, wobei sie in Baden-Württemberg und Bayern wohl auch über längere Zeiträume bodenständig war und sich in Zukunft vermutlich dauerhaft etablieren wird. Östlich reicht ihr Verbreitungsgebiet bis in die Mongolei und das südöstliche Sibirien.[3]
Fortpflanzung und Entwicklung
Die Südliche Heidelibelle legt ihre Eier, wie bei den Heidelibellen üblich, im Tandem ab. Die Eier erreichen Größen zwischen 0,4 und 0,5 Millimetern. Die typische Gelegegröße beträgt 500 Eier. Nach der Ablage überwintern die Eier in Diapause, wodurch auch Eier in ausgetrockneten Gewässern oder Gewässerbereichen im Frühjahr bei erneuter Wasserführung erfolgreich Larven hervorbringen. Das Larvenstadium dauert ungefähr 22 Tage, wobei unbekannt ist, wie viele Stadien dabei durchlaufen werden. Die Lebensdauer ist im Kern des Verbreitungsgebietes in Mittelitalien verhältnismäßig kurz. So werden Männchen im Durchschnitt nur 15,5 und Weibchen gar nur 4,9 Tage alt. Allerdings ist nimmt die Entwicklungsdauer nach Süden hin zu, so dass Individuen in Afrika hierfür bis zu drei Monate benötigen.[3]
Namensgebung
Die Südliche Heidelibelle wurde erstmals 1841 durch Selys anhand eines Exemplars aus Sardinien als Libelulla meridionale beschrieben. Dabei handelt es sich bei meridonale um ein aus dem lateinischen Wort meridies gebildetes Adjektiv, welches südlich bedeutet. Die nächste Beschreibung erfolgte bereits 1842 durch Rambur, der ein Männchen aus Korsika als Libellula hybrida beschrieb.[1][3]
Einzelnachweise
- Henrik Steinmann - World Catalogue of Odonata (Volume II Anisoptera) [S. 477f], de Gruyter, 1997, ISBN 3-11-014934-6
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 28. September 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. besucht am 8. Mai 2006
- Klaus Sternberg, Rainer Buchwald: Die Libellen Baden-Württembergs. Bd. 2. Großlibellen. Eugen Ulmer, Stuttgart 1999, 2000. ISBN 3-8001-3514-0
- Lehmann, Arne: Libellen,Herausgeber: Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung, ISBN 3-923376-15-4
- http://www.biologie.uni-ulm.de/bio3/public_html/S_mer.html besucht am 8. Mai 2006
Literatur
- Heiko Bellmann: Libellen beobachten – bestimmen, Naturbuch Verlag, Augsburg 1993, ISBN 3-894-40107-9
- Gerhard Jurzitza: Der Kosmos-Libellenführer, Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co., Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08402-7
Weblinks
- Sympetrum meridionale in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021.3. Eingestellt von: Kalkman, V.J., 2014. Abgerufen am 25. Dezember 2021.