Südafrikanischer Seebär
Der Südafrikanische Seebär (Arctocephalus pusillus) ist eine Art der Südlichen Seebären. Seine Namensgebung ist unpräzise, da er nicht nur an der südafrikanischen Küste, sondern auch in Australien lebt.
Südafrikanischer Seebär | ||||||||||||
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Ein Rudel Südafrikanischer Seebären (Arctocephalus pusillus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Arctocephalus pusillus | ||||||||||||
(Schreber, 1775) |
Merkmale
Mit einer Länge von 250 cm (Männchen) bzw. 180 cm (Weibchen) ist dies die größte Art der Gattung; der lateinische Artname pusillus bedeutet allerdings „winzig“, so dass sich auch der angesichts der Größe widersinnige Name „Zwergseebär“ für diese Art eingebürgert hat.
Verbreitung
Die Unterart A. p. pusillus gründet Kolonien an den Atlantikküsten Südafrikas und Namibias (z. B. am Kreuzkap). Die Unterart ist dort unter dem zoologischen Namen der Familie als Ohrenrobbe bekannt. Außerhalb der Paarungszeit wandern Einzeltiere auch die Küsten bis nach Angola hinauf und finden sich auf der subantarktischen Marion Island ein.
Die andere Unterart ist A. p. doriferus, der Australische Seebär – der deutsche Name kann zu Verwechslungen mit dem ebenfalls in Australien beheimateten Neuseeländischen Seebären führen. Seine Kolonien leben ausschließlich auf neun Inseln in der Bass-Straße. Außerhalb der Paarungszeit verstreuen sich die Robben an andere australische und tasmanische Küsten.
Bestandsentwicklung
Nachdem auch diese Art im 19. Jahrhundert an den Rand der Ausrottung gebracht worden war, haben sich die Bestände heute merklich erholt. Es gibt über 1,5 Millionen Seebären an afrikanischen Küsten – vor allem an der Küste Namibias, wo einzelne Kolonien über 200.000 Tiere umfassen können (Cape Cross).
Südafrikanische Seebären werden in Afrika noch immer bejagt. Doch anders als früher handelt es sich um eine kontrollierte Jagd einer festgelegten Zahl junger Männchen. Es werden nicht mehr ausschließlich die Felle verarbeitet, sondern auch das Fleisch und das Fett. In Namibia sind 2010 bis 2012 jährliche Jagdquoten von 86.000 Tieren festgelegt worden.[1]
An den australischen Küsten lebten ursprünglich einige hunderttausend Seebären dieser Art; bis zu den 1940er Jahren war der fast ausgerottete Bestand wieder auf 25.000 Tiere angewachsen, heute auf 50.000.
Gefährdung und Schutz
Der Südafrikanische Seebär wird in der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) geführt.
Trotzdem findet man ihn wie alle Arten seiner Gattung Arctocephalus im Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES, Appendix II angeführt, wodurch weltweit der Handel eingeschränkt wird. Auch die Europäische Union hat diese Einschränkung in der EU-Artenschutzverordnung (EG) Nr. 338/97 Anhang B übernommen. Durch diese Verordnung werden automatisch sämtliche EU-Mitgliedsstaaten zum Schutz verpflichtet. Das schlägt sich wiederum in der Bundesrepublik Deutschland im Bundesnaturschutzgesetz nieder, wo die Art als besonders geschützt bezeichnet wird.
Weblinks
- Bilder von Arctocephalus pusillus
- Arctocephalus pusillus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2009. Eingestellt von: Hofmeyr, G. & Gales, N. (IUCN SSC Pinniped Specialist Group), 2008. Abgerufen am 10. Januar 2010.
- The CITES Appendices. 25. September 2012, abgerufen am 16. Oktober 2012 (englisch, Die Appendixe des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES).
- WISIA Suchdienst gefährdeter Arten. In: WISIA Online. Deutsches Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 10. Januar 2010.
Einzelnachweise
- Quote für Robben festgelegt (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive) Allgemeine Zeitung, 7. Juli 2010.