Rudolf Holzhausen
Rudolf Hermann Johannes Holzhausen (* 13. April 1889 in Ellrich; † 9. Juni 1963 in München) war ein deutscher Diplomat.
Leben
Holzhausen machte sein Abitur in Nordhausen und studierte Rechtswissenschaft und Staatswissenschaft. Im Ersten Weltkrieg wurde er als Kavallerieoffizier und anschließend bei der Luftwaffe eingesetzt. 1919 trat Holzhausen in den auswärtigen Dienst des Deutschen Reichs ein. Er war bei den Gesandtschaften des Deutschen Reichs zuletzt als Legationsrat in Wien und 1925 in Den Haag akkreditiert. 1925 bis 1927 war er im Büro von Reichspräsident Paul von Hindenburg eingesetzt. Von 1928 bis 1933 war er als Gesandtschaftsrat Geschäftsträger an der Botschaft des Deutschen Reichs in Prag. 1934 wurde er in den Ruhestand versetzt und 1937 verabschiedet. Im Zweiten Weltkrieg war er beim Forschungsamt eingesetzt.
1945 wurde Holzhausen als Regierungsrat dem bayerischen Wirtschaftsministerium zugeteilt. Er wurde Verbindungsmann der Regierung von Bayern unter Hans Ehard zum Alliierten Kontrollrat. 1949 beschrieb Rudolf Holzhausen die Akten der Wilhelmstraße, nach einer ausführlichen Rezension der englischen Ausgabe von Alan J. P. Taylor.[1]
1950 leitete Holzhausen die bayrische Staatskanzlei. Holzhausen wurde Ende November 1950 von der Bundesregierung als Generalkonsul beim Apartheidregime im britischen Dominion Südafrikanische Union zu Daniel François Malan entsandt.[2] Am 8. Mai 1951 wurde das Generalkonsulat in Kapstadt zur Botschaft aufgewertet.[3]
Ehrungen
- 1953: Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland
Am 5. November 2021 wurde vor dem ehemaligen deutschen Außenministerium, Berlin-Mitte, Wilhelmstraße 92, ein Stolperstein für ihn verlegt.
Veröffentlichungen
- Rudolf Holzhausen – Weltkriegsflieger, Diplomat und Historiker: Das Schicksal eines deutschen Offiziers im 20. Jahrhundert. In: Das Propellerblatt, 9.
- Rudolf Holzhausen: Die Quellen zur Erforschung des „Dritten Reichs“. In: Archivalische Zeitschrift. Volume 77, Band 46, 1950, S. 196–206
Weblinks
- Eintrag. In: Gerhard Köbler: Wer war wer im deutschen Recht (Online-Version)
- Nachlass Bundesarchiv N 668
Einzelnachweise
- Astrid M. Eckert: Kampf um die Akten: die Westalliierten und die Rückgabe von deutschem Archivgut nach dem Zweiten Weltkrieg. Transatlantische Historische Studien, Band 20, im Franz Steiner Verlag.
- 28. November 1950 bundesarchiv.de
- 8. Mai 1951 bundesarchiv.de
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Walter Koch | Geschäftsträger an der Gesandtschaft des Deutschen Reichs in Prag 1928–1933 | Ernst Eisenlohr |
Friedrich Wilhelm von Keßler | Gesandter der deutschen Bundesregierung in Kapstadt 1950–1953 | Werner Junker |
Günther Pawelke | Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Kairo 1954–1955 | Walther Becker |