Rorichum
Das Dorf Rorichum gehört zu den alten Warftsiedlungen am rechten Ufer der Ems. Es gehört zur Gemeinde Moormerland und liegt etwa 10 km östlich des Seehafens der Stadt Emden in Ostfriesland, nahe Oldersum. Am Ende des Jahres 2016 hatte Rorichum 444 Einwohner[1], die auf einer Fläche von 8,72 km²[2] lebten.
Rorichum Gemeinde Moormerland | |
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Höhe: | 1 (0–3,6) m ü. NN |
Fläche: | 8,72 km² |
Einwohner: | 444 (31. Dez. 2016) |
Bevölkerungsdichte: | 51 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1973 |
Postleitzahl: | 26802 |
Vorwahl: | 04924 |
Moormerland im Landkreis Leer | |
Herkunft und Bedeutung des Ortsnamens
In alten Urkunden wird der Ort auch Rorechum, Rorichsheem, Rarichum und Rarchum genannt. Vermutlich ist der Ortsname von dem Personennamen Roderich abgeleitet und bedeutet svw. „Roderiks Heem“, also „Roderichs Haus“ oder „Heim des Roderik“. Der Ortsname taucht in der Form Rarughem bereits im Güter- und Heberegister des Klosters Werden um das Jahr 1000 auf. Der bedeutendste Missionar in Friesland, Liudger, übertrug viele Ländereien an das von ihm gegründete Kloster.
Geschichte
Neben dem Warftdorf gibt es fünf weitere „alte“ Wohnplätze: die Höfe Tammegast und Venneplatz, die bäuerlichen Siedlungen Woltersterborg und Middelsterborg sowie den Buschplatz, ein ehemaliges Vorwerk des Klosters Langen. Seit der Gemeindegebietsreform, die am 1. Januar 1973 in Kraft trat, gehört Rorichum zur Gemeinde Moormerland im Landkreis Leer, Niedersachsen.[3] Bei der Eingemeindung brachte Rorichum 351 Einwohner mit in die neue Gemeinde. Der bäuerlich-dörfliche Charakter von Rorichum blieb auch während des Strukturwandels nach dem Zweiten Weltkrieg weitgehend erhalten. Seit einigen Jahren ist Rorichum mit der Einrichtung einer „Paddel- und Pedalstation“ Ausgangspunkt von Boots- und Fahrradausflügen.
Religionen
Die Backsteinkirche mit dem freistehenden Glockenturm, das ehemalige Pfarrhaus und das ehemalige Schulgebäude bilden ein wertvolles bauliches Ensemble auf dem höchsten Punkt der Warft. Die Kirche in Rorichum ist eine rechteckige Einraumkirche ohne Apsis. Sie stammt vom Anfang des 14. Jahrhunderts. Der freistehende Glockenturm ist bereits Jahrzehnte vor der Kirche gebaut worden. Die Apsis ersetzte in der Kirche von Rorichum der Raum hinter der Orgelempore, in dem drei Grabplatten aus dem 17. und 18. Jahrhundert aufbewahrt werden. Die Gemeinde wechselte kurz nach dem Oldersumer Religionsgespräch im Jahre 1526 vom katholischen zum reformierten Glauben. Seit 1920 hat Rorichum keine Pastoren mehr und wird durch das Oldersumer Pfarramt betreut.
Sohn des Ortes
- Bernardus Ancumanus (um 1590–1666), reformierter Theologe
Weblinks
- Website der Gemeinde Moormerland
- Beschreibung von Rorichum in der Historischen Ortsdatenbank der Ostfriesischen Landschaft
- Ortsgeschichte Rorichum
Einzelnachweise
- Geschichte der Gemeinde Moormerland. In: moormerland.de. Abgerufen am 21. Juni 2017.
- Moormerland – NBG-Broschüre aktuell, Seite 32 – Die Ortsteile im Überblick. (PDF; 9,3 MB) In: moormerland.de. Abgerufen am 21. Juni 2017.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 262.