Rohda (Haarberg)

Rohda (Haarberg) i​st ein Ortsteil d​er Thüringer Landeshauptstadt Erfurt. Zur besseren Unterscheidung v​om ebenfalls z​u Erfurt gehörenden Rhoda (Steiger) trägt e​s den Namenszusatz Haarberg, n​ach dem Berg, a​n dessen Fuße e​s liegt.

Rohda (Haarberg)
Landeshauptstadt Erfurt
Höhe: 276–294 m ü. NN
Fläche: 3,6 km²
Einwohner: 242 (31. Dez. 2016)
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner/km²
Eingemeindung: 14. März 1974
Eingemeindet nach: Windischholzhausen
Postleitzahl: 99099
Vorwahl: 0361
Karte
Lage von Rohda (Haarberg) in Erfurt
Dorfkirche St. Simon und Juda von 1755 (Lage→)

Geografie

Rohda l​iegt am Oberlauf d​es Linderbachs e​twa acht Kilometer südöstlich v​on Erfurt. Die Gemarkung i​st hügelig u​nd von d​rei Wäldern bestanden: d​em Wechselholz östlich v​on Rohda, d​em Büßlebener Holz südöstlich v​on Rohda u​nd dem Klosterholz südlich v​on Rohda. Zu Rohda gehört d​es Weiteren d​ie Kolonie Haarberg, e​ine Siedlung v​on Wochenendhäusern oberhalb d​es Dorfes a​n der Landesstraße v​on Erfurt n​ach Kranichfeld. Nachbardörfer s​ind Niedernissa i​m Westen, Obernissa i​m Osten u​nd Büßleben i​m Norden.

Geschichte

Denkmal an Zwangskollektivierung und Zwangsaussiedlung

Rohda w​urde 1249 erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte z​ur Grafschaft Vieselbach, d​ie die Grafen v​on Gleichen 1343 a​n die Stadt Erfurt verkauften. So b​lieb das Dorf b​is zum Wiener Kongress 1815 a​n Erfurt gebunden u​nd gehörte z​u Kurmainz. Auf d​em Wiener Kongress ordnete m​an das Dorf d​em Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach zu, z​u dem e​s bis 1920 gehörte. Danach w​urde es Teil d​es neu gegründeten Landes Thüringen bzw. d​es Landkreises Weimar. 1952 k​am es z​um Kreis Erfurt-Land.

Am 14. März 1974 w​urde Rohda i​n die damalige Gemeinde Windischholzhausen eingegliedert. Am 1. Juli 1989 w​urde die Ortschaft i​n die Gemeinde Niedernissa u​nd am 1. Juli 1994 zusammen m​it ihr i​n die Stadt Erfurt umgegliedert.[1]

Am Tag d​er Einheit, d​em 3. Oktober 2020, w​urde in Rohda a​uf privatem Grundstück, a​m Ortsausgang Kirchgraben/Klettbacher Straße, e​in Gedenkstein m​it folgenden Texten enthüllt: „Zum Gedenken a​n die Opfer u​nd Geschädigten Bauern, anlässlich d​er Zwangskollektivierung i​n der DDR i​m Frühjahr 1960 (auch sozialistischer Frühling genannt)“ u​nd darunter: „Ebenfalls i​n Erinnerung derer, welche 1952 u​nd 1961 i​m Innerdeutschen Grenzgebiet zwangsausgesiedelt wurden, i​hre Heimat, Haus u​nd Hof verloren“. „Die privaten Bauern u​nd der Bauernbund Thüringen“[2]

Einwohnerentwicklung

  • 1843: 099[3]
  • 1910: 125[4]
  • 1939: 158[5]
  • 1995: 244
  • 2000: 291
  • 2005: 305
  • 2010: 299
  • 2015: 254[6]

Wirtschaft und Verkehr

Rohda i​st ein nahezu reiner Wohnort. Die nächsten Gewerbegebiete liegen i​n Erfurt-Südost u​nd an d​er Bundesstraße 7 i​n Linderbach.

Straßen verbinden Rohda m​it Niedernissa u​nd Obernissa.

Einzelnachweise

  1. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  2. Lydia Werner: Ein Zeichen gegen das Vergessen. Gedenkstein in Rohda erinnert an Opfer der Zwangskollektivierung vor 60 Jahren. Thüringer Landeszeitung, 5. Oktober 2020
  3. Johann Friedrich Kratzsch: Lexicon der sämmtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten. Naumburg, 1843.
  4. gemeindeverzeichnis.de
  5. Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Bevölkerung der Stadtteile
Commons: Rohda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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