Rodenroth
Rodenroth ist ein Ortsteil der Gemeinde Greifenstein im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis am Rand des hessischen Westerwaldes.
Rodenroth Gemeinde Greifenstein | |
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Höhe: | 440 (438–466) m ü. NHN |
Fläche: | 6,61 km²[1] |
Einwohner: | 396 (31. Dez. 2020)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 60 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Eingemeindet nach: | Beilstein |
Postleitzahl: | 35753 |
Vorwahl: | 02779 |
Geographie
Das Dorf gehört naturräumlich zum Hohen Westerwald. Im Nordwesten verläuft die Landesstraße 3046.
Geschichte
Bekanntermaßen erstmals urkundlich erwähnt wurde Rodenroth im Jahre 1255. Durch archäologische Funde wird eine Besiedlung zur Steinzeit vermutet. Im Jahr 1751 wurde die erste Schule erbaut, sie wurde 1951 erneuert. Das erste Backhaus folgte 1893.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Rodenroth am 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Beilstein eingemeindet,[2][3] die am 1. Januar 1977 mit Greifenstein und weiteren bis dahin selbstständigen Gemeinden durch das Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen zur neuen Gemeinde Greifenstein zusammengeschlossen wurden.[4][5] Für Rodenroth wurde, wie für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Greifenstein, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6] Sitz der Gemeindeverwaltung wurde der Ortsteil Beilstein.
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Rodenroth lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[7][8]
- 14. Jahrhundert: Heiliges Römisches Reich, Nassau-Dillenburg, Kalenberger Zent, Kirchspiel Beilstein
- 1343–1561: Heiliges Römisches Reich, Nassau-Beilstein, Amt Beilstein
- 1562–1606: Heiliges Römisches Reich, Nassau-Dillenburg, Amt Beilstein
- 1607–1620: Heiliges Römisches Reich, Nassau-Beilstein, Amt Beilstein
- ab 1621 Heiliges Römisches Reich, Grafschaft/ Fürstentum Nassau-Diez, Amt Beilstein
- ab 1790: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Diez, Amt Driedorf
- 1806–1813: Großherzogtum Berg, Departement der Sieg, Kanton Driedorf
- 1813–1815: Fürstentum Nassau-Oranien, Amt Driedorf
- ab 1816: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Herborn
- ab 1849: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Kreisamt Herborn
- ab 1854: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Herborn
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- ab 1933: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Dillkreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Dillkreis
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- am 31. Dezember 1971 wurde Rodenroth als Ortsteil in die Gemeinde Beilstein eingegliedert.
- am 1. Januar 1977 schlossen sich die Gemeinden Ulmtal (mit ihren Ortsteilen) und Beilstein (mit den Ortsteilen Beilstein, Rodenroth und Rodenberg) mit den Orten Arborn, Greifenstein, Nenderoth und Odersberg zur neuen Gemeinde Greifenstein zusammen. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Beilstein.
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Rodenroth 411 Einwohner. Darunter waren 9 (2,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 48 Einwohner unter 18 Jahren, 99 waren zwischen 18 und 49, 39 zwischen 50 und 64 und 36 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 171 Haushalten. Davon waren 39 Singlehaushalte, 63 Paare ohne Kinder und 57 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 51 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 99 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[9]
Einwohnerzahlen
Rodenroth: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 300 | |||
1840 | 336 | |||
1846 | 342 | |||
1852 | 349 | |||
1858 | 346 | |||
1864 | 363 | |||
1871 | 322 | |||
1875 | 366 | |||
1885 | 361 | |||
1895 | 329 | |||
1905 | 305 | |||
1910 | 321 | |||
1925 | 341 | |||
1939 | 362 | |||
1946 | 419 | |||
1950 | 416 | |||
1956 | 364 | |||
1961 | 386 | |||
1967 | 399 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 408 | |||
2015 | 430 | |||
2020 | 396 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[7]; Gemeinde Greifenstein[1]; Zensus 2011[9] |
Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[7] | |
• 1885: | 360 evangelische (= 99,72 %) Einwohner. Ein anderer Christ, keine Katholiken. |
• 1961: | 338 evangelische (= 87,56 %), 47 katholische (= 12,18 %) Einwohner |
Ortsbeirat
Für den Ortsteil Rodenroth gibt es einen fünfköpfigen Ortsbeirat mit Ortsvorsteher. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2021 ist der Ortsvorsteher Hans Walter Weil.[10]
Kultur und Infrastruktur
Im Ort gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus, ein Freizeitzentrum des CVJM-Kreisverbandes Wetzlar/Gießen e.V.[11], zwei Backhäuser, ein evangelisches Gemeindehaus, eine fast 1000 Jahre alte Linde und einen Waldlehrpfad.
- Das evangische Gemeindehaus
- Das Backhaus
- Der Dorfbrunnen
- Das Kriegerdenkmal
- Grenzstein zwischen dem Herzogtum Nassau und dem Königreich Preußen bei Rodenroth
Einzelnachweise
- Daten und Fakten. In: Webauftritt. Gemeinde Greifenstein, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2021.
- Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 14. November 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 46, S. 1828, Punkt 1506; Abs. 11. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,1 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 356.
- Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 19 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- Gerstenmeier, K.-H. (1977): Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Melsungen. S. 293. DNB 770396321
- Hauptsatzung der Gemeinde Greifenstein § 6. Abgerufen im Februar 2019.
- Rodenroth, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 12 und 52 .
- Ortsbeiräte der Gemeinde Greifenstein, abgerufen im Januar 2022.
- Website des CVJM-Freizeitzentrum Rodenroth
Weblinks
- Ortsteil Rodenroth In: Webauftritt der Gemeinde Greifenstein.
- Rodenroth, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Rodenroth In: Hessische Bibliographie[1]
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!