Riefensberg
Riefensberg ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Bregenz mit 1063 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022).
Riefensberg | ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Bregenz | |
Kfz-Kennzeichen: | B | |
Fläche: | 14,85 km² | |
Koordinaten: | 47° 30′ N, 9° 58′ O | |
Höhe: | 781 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.063 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 72 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6943 | |
Vorwahl: | 05513 | |
Gemeindekennziffer: | 8 02 31 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorf 157 6943 Riefensberg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Ulrich Schmelzenbach (Bürgerliste Riefensberg) | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
||
Lage von Riefensberg im Bezirk Bregenz | ||
Blick zur Pfarrkirche hl. Leonhard | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Riefensberg liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz. Die Nordwestgrenze bildet die Weißach, die Südwestgrenze die Bolgenach. Diese fließen in rund 600 Meter Seehöhe. Nach Osten steigt das Land erst zu einer Terrasse auf 800 Meter an, auf der der Ort Riefensberg liegt. Weiter nach Osten erreicht ein steiler Wald den Höhenrücken des Kojen mit 1300 Meter, um dann zum Hennenmoos abzufallen.
Die Gemeinde hat eine Fläche von fünfzehn Quadratkilometer, 44 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt, ein Drittel ist bewaldet, dreizehn Prozent sind Almen.[1]
Gliederung
Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Riefensberg.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde Riefensberg grenzt mit ihrem Gemeindegebiet an drei österreichische und eine deutsche Gemeinde. Es sind dies die ebenfalls im österreichischen Bezirk Bregenz liegenden Gemeinden Sulzberg, Krumbach und Hittisau sowie der deutsche Markt Oberstaufen im bayrischen Landkreis Oberallgäu.
Sulzberg | ||
Krumbach | Oberstaufen (Bayern, D) | |
Hittisau |
Geschichte
Das Gebiet wurde um das Jahr 1000 besiedelt. Es gehörte den Grafen von Montfort, die in ihrem Jagdgebiet zum Schutz einen Steinturm bauten. Darum siedelten sich Bauern aus dem Mittelbregenzerwald an, und rodeten das Land. Um 1100 schenkten die Grafen von Montfort den westlichen Teil, den heutigen Meierhof, dem Kloster Mehrerau. Dort rodeten die Mönche und es entstand ein großer Gutshof, um den sich wieder Bauern ansiedelten.
Die erste urkundliche Erwähnung stammt als Rivinsperc aus dem Jahr 1249.
Die Grafen von Montfort bauten neben dem Jagdturm eine Kapelle, die dem hl. Leopold geweiht war. Im Jahr 1426 wurde Riefensberg zur Pfarre erhoben. Die Kapelle wurde abgerissen und an ihrer Stelle eine Kirche errichtet, die 1430 geweiht wurde.[2]
Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Riefensberg seit der Gründung 1861. Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Bevölkerungsentwicklung
Die Einwohnerzahl nimmt in den letzten Jahrzehnten trotz einer negativen Wanderungsbilanz zu, da dies durch eine stärker positive Geburtenbilanz wettgemacht wird.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Natur und Tradition
- Der Ort ist Mitglied des deutsch-österreichischen Gemeinschaftsprojekts Naturpark Nagelfluhkette.
- In der Riefensberger Juppenwerkstatt, die besichtigt werden kann, wird die traditionelle Bregenzerwälder Frauentracht hergestellt.[4]
- Ein Naturdenkmal ist der Gletscherschliff Riefensberg.
Sport und Freizeit
In Riefensberg befindet sich
- ein 18-Loch-Golfplatz mit Sommergreens – der Golfpark Bregenzerwald
- ein Fußballclub, der FC Riefensberg, der in der Saison 2007/2008 in der 1. Landesklasse (Sechste österreichische Liga) spielte. Aktuell (2019) spielt der Verein in der 1. Landesklasse
- ein Tennisclub, der TC Riefensberg
- ein Volleyballclub, der VC Riefensberg
- ein Skiverein, der SV Riefensberg
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Die Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle. Von den 63 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 29 im Haupterwerb geführt. Von den 155 Erwerbstätigen des Produktionssektors arbeitete mehr als die Hälfte in der Bauwirtschaft, 45 im Bereich Herstellung von Waren und 27 im Bergbau. Die größten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Handel (32), soziale und öffentliche Dienste (29), freiberufliche Tätigkeiten (22) und Beherbergung und Gastronomie (19 Erwerbstätige).[5][6][7]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
---|---|---|---|---|
2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 63 | 71 | 57 | 41 |
Produktion | 25 | 17 | 155 | 80 |
Dienstleistung | 57 | 35 | 122 | 95 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Fremdenverkehr
Der Fremdenverkehr ist ein wichtiger Wirtschaftszweig. Die Anzahl der Übernachtungen stieg von 26.000 im Jahr 2010 auf 37.000 im Jahr 2019. Die wichtigste Saison ist der Winter mit einer Spitze im Februar.[8]
Im Ortsteil Hochlitten gibt es seit Anfang der 1960er Jahre ein kleines Skigebiet.[9]
Bildung
Im Ort gibt es einen Kindergarten, wo 93,6 % der 3–6-Jährigen betreut werden. Die Volksschule der Gemeinde besuchen 54 Schüler (Stand Schuljahr 2016/17).[10]
Politik
Gemeinderat
Die Gemeindevertretung von Riefensberg besteht aus 15 Mitgliedern, von denen nach der Gemeindevertretungswahl 2020 alle der Bürgerliste Riefensberg entstammen. Bei allen Wahlen seit 1995 trat jeweils diese Liste an.[11][12]
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit 2015 Ulrich Schmelzenbach,[13] Vizebürgermeister ist Anton Hartmann.[14]
Wappen
Der Gemeinde wurde 1948 folgendes Wappen verliehen: In silbernem Schilde erscheint ein dunkelbraunes Jagdhorn mit goldenen Beschlägen und einer grünen Schnur. Im Schildesfuße erhebt sich ein grüner Dreiberg mit erhöhter Mittelkuppe.[15]
Persönlichkeiten
- Josef Fink (1840–1914), Pfarrer und Politiker
- Bernward Schmid (1920–2010), Kunstschmied und Laienbruder
Weblinks
- 80231 – Riefensberg. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- Ein Blick auf die Gemeinde Riefensberg, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 21. März 2021.
- Geschichte. Gemeinde Riefensberg, abgerufen am 21. März 2021 (österreichisches Deutsch).
- Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Riefensberg, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 24. März 2019.
- Juppenwerkstatt
- Ein Blick auf die Gemeinde Riefensberg, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 21. März 2021.
- Ein Blick auf die Gemeinde Riefensberg, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 21. März 2021.
- Ein Blick auf die Gemeinde Riefensberg, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 21. März 2021.
- Ein Blick auf die Gemeinde Riefensberg, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 21. März 2021.
- Herzlich Willkommen – Skigebiet Hochlitten. Abgerufen am 23. Mai 2021.
- Amt der Vorarlberger Landesregierung, Zahlenportrait der Gemeinden. April 2018, abgerufen am 24. März 2019.
- Wahlen 1995. Abgerufen am 21. März 2021.
- Wahlen 2000. Abgerufen am 21. März 2021.
- Riefensberg, Bürgermeister. Abgerufen am 21. März 2021 (österreichisches Deutsch).
- Riefensberg, Vizebürgermeister. Abgerufen am 21. März 2021 (österreichisches Deutsch).
- Gemeindewappen. Gemeinde Riefensberg, abgerufen am 21. März 2021 (österreichisches Deutsch).