Pfarrkirche Riefensberg

Die römisch-katholische Pfarrkirche Riefensberg s​teht leicht erhöht i​m Ortskern d​er Bregenzerwälder Gemeinde Riefensberg i​m Bezirk Bregenz i​n Vorarlberg. Sie i​st dem heiligen Leonhard geweiht u​nd gehört z​um Dekanat Vorderwald-Kleinwalsertal. Die Kirche s​teht unter Denkmalschutz.

Pfarrkirche Riefensberg
Hochaltar
Empore

Geschichte

1249 w​urde erstmals e​ine Kapelle i​n Riefensberg urkundlich erwähnt. 1426 w​urde ein n​euer Kirchenbau errichtet u​nd zur Pfarrkirche erhoben. Im 17. Jahrhundert erfolgte e​in Umbau. Das Langhaus w​urde in d​en Jahren 1818 b​is 1821 erweitert u​nd 1826 n​eu geweiht. Zwischen 1969 u​nd 1971 w​urde die Kirche renoviert.

Kirchenbau

Deckengemälde „Mariä Himmelfahrt“ von Georg Lacher

Die Langhausseiten des Saalbaus sind vierachsig mit Stichbogenfenstern. Der eingezogene Chor hat einen polygonalen Schluss. Die östlichen Fenster sind zweibahnig mit Fischblasenmaßwerk. Die übrigen Fenster wurden 1969 zu Spitzbogenfenstern verändert. Der mächtige Turm steht im nördlichen Chorwinkel. Die unteren Geschosse sind gotisch, 1863 wurde er erhöht. Er hat rundbogige Schallfenster und einen Giebelspitzhelm. Die Sakristei schließt westlich an den Turm an. Der Westfassade wurde 1970 eine kleine Vorhalle vorgebaut. Der Kirchenraum ist ein großer Saal mit einer Flachdecke mit einer Hohlkehle und Stuckgesimsen. Die Ecken zur Triumphbogenwand sind gerundet. Der Triumphbogen ist ein Korbbogen. Der zweijochige Chor hat einen 3/8-Schluss. Nordseitig ist eine Spitzbogenöffnung, im schräg zur Chorwand stehenden Turm ein Rundbogenportal mit Rundstab. Die spätgotische Sakramentsnische wird von einem Steingewände mit flachem Blendmaßwerk gerahmt.

1969 wurden a​n den Chorwänden Freskenreste a​us dem 16. Jahrhundert freigelegt. An d​er nördlichen Chorwand i​m westlichen Joch befindet s​ich ein Wappen m​it der Inschrift „Inschr.... Rivensperg, 16..“ u​nd an d​er Südwand Apostelkreuze. Im Langhaus i​st ein stuckgerahmtes Deckenbild m​it „Mariä Aufnahme i​n den Himmel“ v​on Georg Lacher a​us dem Jahr 1843.

Ausstattung

Der Volksaltar ist schlicht gehalten. Rechter und linker Seitenaltar mit Stuckmarmoraufbauten entstanden um 1840. Sie bilden den Rahmen: rechts für eine barocke Skulpturengruppe aus dem frühen 17. Jahrhundert, die „Krönung Mariens“ darstellend. Das Sockelbild von 1840 stellt den heiligen Sebastian dar, am linken Seitenaltar ist ein Bild „Mariä Himmelfahrt“.

Auf der linken Seite ist eine Kanzel aus dem 19. Jahrhundert. Am Korb befindet sich ein Relief, das die „Predigt Johannes des Täufers“ zeigt. Am Schalldeckel ist eine Figur des heiligen Michael aus dem 17. Jahrhundert. An der Südwand des Langhauses hängt ein Leinwandbild von 1840, das die „Kreuzigung Christi“ darstellt. Die Kreuzwegbilder wurden Mitte des 18. Jahrhunderts geschaffen. Im Chor steht ein Vortragekreuz mit Medaillons, Kruzifix und getriebenen Beschlägen, die teilweise aus dem 17. Jahrhundert stammen. Es wurde um 1970 unter Verwendung alter Teile neu zusammengesetzt. Das Lesepult von 1970 stammt von Robert Ritter. Die Orgel schuf Anton Behmann 1906.

Literatur

  • DEHIO-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Vorarlberg. Riefensberg. Pfarrkirche hl. Leonhard. Bundesdenkmalamt (Hrsg.), Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1983, ISBN 3-7031-0585-2, S. 344f.
Commons: Pfarrkirche Hl. Leonhard (Riefensberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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