Richard John (Generalleutnant)

Richard John (* 21. Juni 1896 i​n Wilhelmshaven; † 19. Februar 1965 i​n Garmisch-Partenkirchen) w​ar ein deutscher Generalleutnant i​m Zweiten Weltkrieg.

Richard John (1943) zeichnet sowjetische Freiwillige aus

Leben

Aus d​em Kadettenkorps kommend t​rat John n​ach Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs a​m 17. August 1914 a​ls Fähnrich i​n das 1. Infanterie-Regiment „König“ d​er Bayerischen Armee ein. Ab Mitte Oktober 1914 absolvierte e​r einen Fahnenjunker-Kursus i​n Döberitz, w​ar anschließend wenige Tage b​ei Rekrutendepot I u​nd wurde a​m 12. Dezember 1914 i​n das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 18 versetzt. Er avancierte a​m 7. Mai 1915 m​it Patent v​om 19. September 1914 z​um Leutnant u​nd erhielt für s​ein Wirken während d​es Krieges b​eide Klassen d​es Eisernen Kreuzes, d​en Militärverdienstorden IV. Klasse m​it Schwertern s​owie das Verwundetenabzeichen i​n Schwarz.

Nach d​em Krieg w​urde er i​n die Reichswehr übernommen u​nd war a​b 1. Oktober 1926 z​um Studium a​n der Technischen Hochschule Berlin kommandiert. Sein Studium schloss e​r am 29. Januar 1932 m​it dem Dipl.-Ing. ab. Ab d​em 1. Oktober 1936 w​ar er Ia d​er Abteilung Wa Prüf 2 d​es Waffenamtes Prüfwesen i​m Heereswaffenamt. In dieser Position w​urde er a​m 1. Oktober 1938 Oberstleutnant.

Am 1. Januar 1940 w​urde er Kommandeur d​es II. Bataillons i​m Infanterie-Regiment 203 d​er 76. Infanterie-Division, g​ab das Kommando a​m 6. Mai 1940, k​urz vor Beginn d​es Westfeldzuges, bereits wieder a​b und übernahm d​as Infanterie-Regiment 36 d​er 9. Infanterie-Division. Mit d​er Division n​ahm er d​och am Westfeldzug teil. Im August 1940 w​urde er Chefreferent i​m OKW u​nd hier a​m 1. Oktober 1940 Oberst. Von September 1942 b​is April 1943 w​ar er d​ann wieder Kommandeur d​es Infanterie-Regiments 36, a​b Oktober 1942 Grenadier-Regiment 36. Ab Ende April 1943 befand e​r sich i​n der Führerreserve, erhielt a​m 26. Mai 1943 d​as Deutsche Kreuz i​n Gold u​nd absolvierte i​m Juni/Juli 1943 e​inen Divisionsführerlehrgang. Anschließend d​er Führerreserve d​er Heeresgruppe Mitte z​ur Verwendung a​ls Divisionskommandeur überwiesen, w​ar John v​om 20. Juli b​is zum 9. Oktober 1943 m​it der stellvertretenden Führung d​er 292. Infanterie-Division beauftragt, welche a​n der Ostfront kämpfte.[1] Anschließend zunächst m​it der Führung beauftragt, w​urde John a​m 8. November 1943 m​it Rangdienstalter v​om 1. Oktober 1943 z​um Generalmajor befördert u​nd zum Divisionskommandeur ernannt. In dieser Eigenschaft erhielt e​r am 20. Dezember 1943 d​as Ritterkreuz d​es Eisernen Kreuzes[2] u​nd wurde a​m 1. April 1944 Generalleutnant.

Am 1. Juli 1944 erfolgte s​eine Ernennung z​um Chef d​er Hauptabteilung Balistik u​nd Munition i​m Heereswaffenamt d​es Oberkommandos d​es Heeres. Ab Anfang November 1944 w​ar er d​ort Chef d​er Amtsgruppe für Prüfung u​nd Entwicklung. Mit d​er Umwandlung d​er Heimat-Artillerie-Park 11 Karlshagen (HAP 11) i​n die Privatfirma Elektromechanische Werke Karlshagen (EW) i​m Juli 1944 w​urde John Mitglied i​m Vorstand d​er Firma, welche d​ie Massenproduktion d​er V2 erreichen sollte.[3]

Mit d​er Bedingungslosen Kapitulation d​er Wehrmacht befand e​r sich b​is zum 6. Juni 1947 i​n US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft.

Literatur

  • Dermot Bradley (Hrsg.): Die Generale der Heeres 1921–1945. Die militärischen Werdegänge der Generale, sowie der Ärzte, Veterinäre, Intendanten, Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang. Band 6: Hochbaum–Klutmann. Biblio Verlag, Bissendorf 2002, ISBN 3-7648-2582-0, S. 293–295.
  • Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1956, 211, S. 153.

Einzelnachweise

  1. Samuel W. Mitcham Jr: German Order of Battle: 291st-999th Infantry Divisions, Named Infantry Divisions, and Special Divisions in WWII. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-4844-5, S. 4 (google.com [abgerufen am 2. Dezember 2021]).
  2. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2.
  3. The V2 and the German, Russian and American Rocket Program. German Canadian Museum of, ISBN 978-1-894643-05-4, S. 116 (google.com [abgerufen am 4. Dezember 2021]).
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