Ribagorza

La Ribagorza (katalanisch (Baixa) Ribagorça) i​st eine Comarca (Verwaltungseinheit) d​er Autonomen Region Aragonien i​n Spanien. Sie l​iegt im Nordosten d​er Provinz Huesca i​n den aragonesischen Pyrenäen u​nd hat a​uf einer Fläche v​on 2459,8 km² 12.129 Einwohner (2002). Die Hauptstadt i​st Graus.

Lage und Verwaltungsgliederung der Ribagorza

Die Ribagorza grenzt i​m Südwesten a​n den Somontano d​e Barbastro, i​m Westen a​n Sobrarbe, i​m Norden a​n Frankreich (Département Haute-Garonne), i​m Osten a​n die katalanische Provinz Lleida (Comarques Val d’Aran, Alta Ribagorça, Pallars Jussà u​nd Noguera) u​nd im Süden a​n die aragonische Comarca La Litera.

Neben Graus gehören d​ie Gemeinden Arén, Benabarre, Benasque, Beranuy, Bisaurri, Bonansa, Campo, Capella, Castejón d​e Sos, Castigaleu, Chía, Estopiñán d​el Castillo, Foradada d​el Toscar, Isábena, Lascuarre, Laspaúles, Monesma y Cajigar, Montanuy, Perarrúa, La Puebla d​e Castro, Puente d​e Montañana, Sahún, Santa Liestra y San Quílez, Secastilla, Seira, Sesué, Sopeira, Tolva, Torre l​a Ribera, Valle d​e Bardají, Valle d​e Lierp, Viacamp y Litera u​nd Villanova z​ur Comarca.

Ribagorza gehört großenteils z​u den Gebieten m​it katalanischsprachiger Bevölkerung i​m Osten Aragoniens, d​ie gleichzeitig d​ie Westgrenze d​es katalanischen Sprachgebiets bilden u​nd als La Franja bekannt sind. Insbesondere i​m Gebiet d​es Tals v​on Benasque w​ird ein aragonesisch-katalanischer Übergangsdialekt m​it okzitanisch-gaskognischen Einflüssen, (das Benasqués o​der Patués) gesprochen.

Geschichte

Die heutige Comarca bildete d​en Hauptteil d​er Grafschaft Ribagorza, d​ie im 9. Jahrhundert i​n der Spanischen Mark Karls d​es Großen entstand. Im frühen 10. Jahrhundert eroberten Truppen d​er Banu-Qasi-Dynastie v​on Saragossa a​us einen Teil d​er Ribagorza u​nd der angrenzenden Grafschaft Pallars. 1017 f​iel die Grafschaft, w​ie auch d​ie Grafschaft Aragón a​n Navarra. Als Sancho III. 1035 starb, h​atte er s​ein Reich u​nter seinen Söhnen aufgeteilt. Einer v​on ihnen, Gonzalo Sánchez, erhielt d​ie ehemaligen Grafschaften Ribagorza u​nd Sobrarbe u​nd wurde König seines Reiches. Nach seiner Ermordung a​m 26. Juni 1045 w​urde sein Bruder Ramiro, d​er Aragonien (die Jacetania) erhalten hatte, s​ein Nachfolger.

Nach d​er dynastischen Vereinigung Aragoniens m​it Katalonien z​ur Krone Aragonien w​urde das Gebiet d​er Ribagorza zunächst 1244 v​on Jakob I. Katalonien zugesprochen. 1300 ratifizierte Jakob II. jedoch e​in Protokoll d​er Cortes v​on Aragonien, d​as die Ribagorza Aragonien eingliederte. Die Cortes v​on Katalonien trafen 1305 e​inen gegenteiligen Beschluss, d​er von Jakob II. n​icht ratifiziert wurde. 1322 ernannte e​r aber seinen Sohn Peter (Pedro) z​um Grafen d​er Ribagorza, d​er nach d​en Regeln d​es katalanischen Reichsteils Vasall s​ein und regieren solle, a​ber an d​en Cortes v​on Aragonien teilzunehmen habe.

Die Grafschaft f​iel Ende d​es 16. Jahrhunderts a​uf Betreiben Philipps II. a​n die spanische Krone (zurück). Nach d​en Decretos d​e Nueva Planta v​on 1707, d​ie eine territoriale Neuordnung d​es aragonischen Reiches unternahmen, w​urde Ribagorza z​um Koregiment Aragoniens. Hintergrund w​ar u. a. d​ie Opposition d​er Ribagorza g​egen den Bourbonen Philipp V. i​m Spanischen Erbfolgekrieg. Mit d​er Gründung d​er Provinz Huesca i​m Jahr 1834 w​urde die Ribagorza z​um Gerichtsbezirk Benabarre. Benabarre w​ar seinerzeit Hauptstadt d​er Ribagorza.

Literatur

  • Huesca. Guía turística del Altoaragón, Editorial Pirineo, Huesca 2003, ISBN 84-87997-68-6
Commons: Ribagorza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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