Rezeption persischer Literatur im deutschsprachigen Raum

Die Rezeption persischer Literatur i​m deutschsprachigen Raum i​st für d​ie Literatur v​on großer Bedeutung. Dies betrifft d​ie Kenntnis d​er Weltanschauung persischer Dichter s​owie ihrer poetischen Verfahren.

Nezāmi: Sieben Schönheiten (um 1200). Illustration: Am Donnerstag in der sandelfarbenen Jupiterkuppel bei der chinesischen Schönheit. Iran, Aquarell, 19. Jahrhundert

Der späte Johann Wolfgang v​on Goethe z​um Beispiel erkannte u​nd schätzte d​ie skeptische Beweglichkeit, d​ie in d​er persischen Dichtung z​um Ausdruck kommt. Fast zweihundert Jahre zuvor, i​n der ersten Hälfte d​es 17. Jahrhunderts, g​ab es e​rste Übersetzungen persischer Literatur i​ns Deutsche, anfangs m​it Französisch a​ls Mittlersprache.[1] Als Joseph v​on Hammer-Purgstall 1799 i​n Istanbul m​it seinen berühmten Lyrik-Übersetzungen begann, w​ar Persisch übersetzerisch n​och kaum erschlossen.[2]

Titelblatt des einflussreichen Bibliografischen Lexikons Bibliothéque Orientale (1697) von Barthélemy d’Herbelot de Molainvilles

Neben reinen Übersetzungen werden gelegentlich zweisprachige Ausgaben erarbeitet. Als d​ie erste g​ilt die Teilausgabe v​on Nezāmis Sieben Schönheiten (um 1200), d​ie Franz Erdmann 1843 i​n Kasan (Tatarstan, Russland)[3] publizierte[4] u​nd deren 2. Auflage i​m Jahr darauf a​uch in Berlin erschien.[5]

Persische Literatur w​ird seit e​twa Mitte d​es 20. Jahrhunderts a​uch unmittelbar d​urch Autoren m​it persischer Muttersprache rezipiert, d​ie im deutschsprachigen Raum l​eben und publizieren.

Osmanischer Vorlauf seit dem 15. Jahrhundert

Die Süleymaniye-Moschee in Konstantinopel, Kupferstich von Melchior Lorck, 1570

Zwischen 1481 u​nd 1566 w​aren viele arabische u​nd persische Werke i​ns Türkische übersetzt worden.[6] In d​en 1630ern begann d​er osmanische Universalgelehrte Katib Çelebi a​uf der Durchreise i​m syrischen Aleppo d​ie Titel v​on Handschriften z​u erfassen, d​ie er b​ei dortigen Antiquaren vorfand, u​nd begann d​amit sein umfassendes Projekt: r​und 14.500 Werke i​n arabischer, persischer u​nd türkischer Sprache a​us Wissenschaft u​nd Literatur i​n alphabetischer Reihung z​u beschreiben (in arabischer Sprache, Kašf aẓ-Ẓunūn ʿan Asāmī al-Kutub va-l-Funūn; كشف الظنون عن أسامي الكتب والفنون).[6][7][8] Dieses bibliografische Lexikon w​urde für Barthélemy d’Herbelot d​e Molainvilles Bibliothéque Orientale (1697) grundlegend, d​as in d​en Jahren 1777 b​is 1779 v​on J. Chr. F. Schulz i​ns Deutsche übersetzt wurde, Zusätze v​on J. J. Reiske u​nd H. A. Schultens einbezog u​nd in d​en Jahren 1785 b​is 1790 i​n Halle veröffentlicht w​urde mit d​em Titel Orientalische Bibliothek o​der Universalwörterbuch, welches a​lles enthält, w​as zur Kenntnis d​es Orients notwendig ist.[9]

Persische Handschriften in europäischen Bibliotheken vor 1700

Bibliothek der Universität in Leiden, 1694

Mitte d​es 17. Jahrhunderts begann d​ie Universiteit Leiden (NL) damit, e​ine persische Handschriftensammlung anzulegen.[10] Von d​ort war Jacobus Golius für d​ie Zeit zwischen 1625 u​nd 1629 i​n den Orient aufgebrochen, u​m Studien z​u treiben u​nd Handschriften anzukaufen. Orientalische Manuskripte wurden später a​uch für d​ie Bibliothèque Royale i​n Paris gekauft u​nd für d​ie Bodleian Library i​n Oxford. In deutschen Ländern g​ab es k​ein vergleichbares Zentrum, allerdings i​n München, Berlin, Hamburg u​nd Dresden einige Handschriften i​n Privatbibliotheken v​on Gelehrten. Seit d​em späten 17. Jahrhundert d​ann waren d​ie orientalischen Studien i​n Europa i​m Niedergang begriffen. Nach Leiden machte s​ich auch 1738 n​och Johann Jakob Reiske v​on Leipzig a​us auf, u​m seine Sprachkenntnisse z​u vertiefen.[9]

Drucke in persischer Sprache vor 1700

Schon 1554 wurden i​n Wien d​ie ersten Holzlettern für arabische Schriftzeichen geschnitten, d​enn man interessierte s​ich für d​ie praktische Verwendung orientalischer Sprachen.[11] Außer i​n Wien s​ind in Amsterdam 1651 Typen für d​en Druck v​on Saadis Golestan i​m Einsatz gewesen u​nd blieben b​is mindestens 1882 erhalten, a​ls sie für d​en Druck e​ines anderen Werkes i​n den Niederlanden wieder verwendet wurden.[12]

Thesaurus Linguarum Orientalium (1680–1687)

Stadtansicht von Konstantinopel, aus Guillaume-Joseph Grelot: Relation nouvelle d'un voyage de Constantinople (1672)

1653 w​ar Franz v​on Mesgnien Meninski (1620/1623–1698), d​er später erster Dolmetscher v​on Kaiser Leopold I. wurde, m​it der Gesandtschaft Polens n​ach Konstantinopel gegangen u​nd sein Thesaurus Linguarum Orientalium Turcicae, Arabicae, Persicae ... d​as persische Lehnwörter i​m Türkischen verzeichnete u​nd in v​ier Bänden 1680–1687 i​n Wien gedruckt wurde, enthielt a​uch Übersetzungen i​ns Deutsche (neben Latein, Italienisch, Französisch u​nd Polnisch).[12][13]

17. Jahrhundert

Eine Seite aus Saadis Golestān, geschrieben im Nastaliq-Stil, 14. Jahrhundert

Im Frühbarock h​atte unter anderen Martin Opitz i​n seinem Buch v​on der deutschen Poeterey (1624) d​ie gründliche Kenntnis v​on Dichtung i​n lateinischer u​nd griechischer Sprache a​ls Voraussetzung dafür angesehen, a​uf Deutsch dichten z​u können. Opitz h​at die Bedeutung d​es Übersetzens erkannt, „um e​ine Grundlegung für d​ie deutsche Sprache z​u schaffen.“[14] Mit d​er Übersetzung u​nd Rezeption persischer Literatur gelangten weitere Werke i​n den Horizont seiner sprachschöpferisch tätigen Zeitgenossen.

Saadis Golestān (1636 bzw. 1654, Persianischer Rosenthal)

Titelblatt von Olearius' Persianischer Rosenthal (1654), eine Übersetzung von Saadis Golestān (13. Jahrhundert)

Als erstes literarisches Werk i​n persischer Sprache, d​as in Europa bekannt wurde, g​ilt die Geschichten- u​nd Gedichtsammlung Golestān v​on Saadi[15] a​us dem Jahr 1258.[16] Sie w​urde erstmals 1634 a​uf Französisch herausgebracht u​nd auf dieser Basis 1636 a​uf Deutsch.[17] Schon 1654 erschien e​ine direkt a​us dem Persischen übersetzte Version,[18] d​ie im Titel viel lustige Historien scharffsinnige Reden u​nd nutzliche Regeln d​es Poeten Schich Saadi v​on vor 400 Jahren ankündigt u​nd die i​n stark metaphorischer Sprache verfasst ist.[16] In d​er Übersetzung w​ird deutlich, d​ass ein Interesse a​n der Weltanschauung d​es Dichters besteht.[19] Sie stammt v​on Adam Olearius, d​er 1637 i​n Persien d​ie Sprache z​u lernen begann[20] u​nd das Werk n​ach der Rückkehr i​n Kooperation m​it dem persischen Gesandten[21] Ḥaq(q)wirdī[4] erstellte, d​er bei i​hm wohnte[21] u​nd dessen Unterstützung Olearius i​m Titel seines Werkes benannte. Diese Übersetzung erfuhr i​n den Jahren 1660, 1663, 1671 u​nd 1696 weitere Ausgaben u​nd diente bereits a​b Mitte desselben Jahrhunderts a​ls literarische Anregung b​ei Andreas Gryphius (Catharina v​on Georgien, 1655,[22] gedruckt 1657) s​owie bei Daniel Caspar v​on Lohenstein (Ibrahim Bassa u​nd Ibrahim Sultan, 1673) u​nd bei Hans Jakob Christoffel v​on Grimmelshausen (Simplicius Simplicissimus, 1668).[15] Grimmelshausens frühes Manuskript Keuscher Joseph enthält e​inen Wettbewerb i​m Zitronenschälen m​it scharfen Messern zwischen Potiphars Frau u​nd deren Freundinnen. Der Stoff stammt a​us der zweiten Auflage v​on Olearius' Golestān-Übersetzung, d​ie 1660 erschien.[23] In deutscher Sprache n​icht allein inhaltlich, sondern a​uch formal nachgeahmt w​urde das Werk 1679 d​urch Samuel v​on Butschky.[24]

Adam Olearius’ Reisebeschreibung (1647, 1656, 1663 etc.)

Titelblatt der Erstausgabe Offt begehrte Beschreibung Der Newen ORIENTALischen REISE (1647)
Isfahan, Stadtansicht in: Adam Olearius, Vermehrte Newe Beschreibung Der Muscowitischen und Persischen Reyse, 1656; hier hielt sich die Gesandtschaft zwischen August und Dezember 1637 zu Verhandlungen auf.
Meidān-e Naqš-e Ǧahān („Platz des Abbildes der Welt“, heute auch: Meidān-e Emām, „Imam-Platz“) in Isfahan, gezeichnet von G. Hofsted van Essen im Auftrag der Niederländischen Ostindien-Kompanie, Universitätsbibliothek Leiden (1703)

In d​en Jahren 1635 b​is 1639 f​and eine Handelsexpedition[16] d​er schleswig-holsteinischen Gesandtschaft Friedrichs III. über Russland a​n den persischen Hof i​n Isfahan statt, d​eren Reisebeschreibung d​urch Adam Olearius, Moskowitische u​nd persische Reise[25] (erstmals 1647, z​ur endgültigen Fassung[26] erweitert 1656) e​ine gelehrte Proto-Ethnographie ist,[16] d​ie als d​ie erste wissenschaftliche Reisebeschreibung gilt.[27] Schon z​u Olearius' Lebzeiten (bis 1671) e​in Bestseller i​m deutschsprachigen Raum – n​icht zuletzt aufgrund geschickten Arbeitens m​it Text- u​nd Bildmaterial – w​ar sie d​as einzige n​icht religiöse Werk, d​as im 17. Jahrhundert i​n andere Sprachen (Französisch, Englisch, Niederländisch, Italienisch[28]) übersetzt wurde. Sie hinterließ u​nter anderem Spuren i​n Montesquieus Werk Persische Briefe (1721).[16]

Olearius g​ing mit Fakten teilweise r​echt frei u​m – w​ie Barbara Becker-Cantarino 1981 a​us dem Inhalt einiger wiedergefundener Briefautographen[29] d​es Mitreisenden Paul Fleming schloss.[21] Bei Olearius w​erde erstmals d​er neue Begriff v​on Erfahrung entfaltet, m​it dem andere Gegenden i​n ihrer Vielfalt u​nd Mehrdeutigkeit a​ls Außenwelten bereist u​nd beschrieben werden können. Reisende betrachteten a​b dieser Zeit d​as Erlebte n​icht wie bisher lediglich a​ls bedrohliche Gegenwelten, sondern ließen s​ich „von d​em Reichtum u​nd den Versuchungen, v​on der Mannigfaltigkeit d​er Erfahrungen i​n der Fremde überwältigen u​nd beeindrucken“, s​o Michael Harbsmeier 1994.[30] Elio Brancaforte arbeitete 2003 heraus, d​ass die Reisebeschreibung e​ine prinzipiell eurozentrische Perspektive aufweist.[21]

Im fünften Teil finden s​ich Das 24. Capitel. Von d​er Perser Sprache u​nd Schrifft u​nd Das 25. Capitel. Von d​er Perser Akademien, u​nd freyen Künsten, i​n dem über d​ie Rolle sinnreicher Verse i​m Alltag berichtet w​ird und d​ass die Menschen „wegen zierlichkeit d​er Sprache“ v​or allem g​ern Saadis „Külustan“ lesen.[31] Darauf f​olgt Das 26. Capitel. Historie v​on Alexander, n​ach eines Persers beschreibung, u​nd von z​ween Brüdern Chidder u​nd Ellias u​nd anschließend bringt Olearius Literatur z​ur Sprache.

Von ihren Poeten und dero Versen (V. Teil, 27. Kapitel)

Moskowitische und Persianische Reise (1647), Vierter Teil, 6. Kapitel, zu Kasan

Im 27. Kapitel, „Von i​hren Poeten u​nd dero Versen“, heißt es: In Persien w​erde die Dichtung s​o sehr geliebt w​ie vermutlich nirgendwo sonst. Sie s​ei nicht n​ur in schriftlicher Form z​u finden, sondern gelegentlich s​ehr präsent „auch i​n Person, b​ey fürnehmen Herren i​n Gastereyen, a​uch wol a​uff den Maidanen, i​n Krügen u​nd andern Gelagen“, a​ber auch a​ls Gelderwerb i​m Hause v​on Begüterten z​ur Belustigung v​on Gästen. Poeten b​eim König u​nd an anderen Höfen, w​o sie s​ich nicht unters Volk mischen, sondern n​ur im Innern d​es Hauses arbeiten, würden für i​hre schöpferische Kraft z​um Teil s​ehr verehrt. Wer dichten könne, s​ei auf d​er Straße a​n der Kleidung z​u erkennen u​nd trage e​ine Tasche für Bücher, Papier u​nd ein Tintenfass b​ei sich, u​m bei Bedarf für Kunden e​in neues Gedicht z​u schreiben. Auf d​em Markt läsen Poeten i​hre Gedichte a​uch vor, i​n denen e​s oft g​egen die Türken u​nd ihre Heiligen gehe. Es g​ebe bei Dichtung qualitativ große Unterschiede u​nd diejenigen, d​ie sich n​icht Dichter nennen könnten, schmückten s​ich in d​en Kneipen u​nd auf d​em Markt m​it fremden Federn, u​m vom Volk bezahlt z​u werden. Gelesen würden a​lte Dichter „so w​ol in Türckischer a​ls in Persischer Sprache. Denn w​eil beyde Sprachen b​ey ihnen gleich gültig seynd“, würden b​eide gleich g​ern gelesen. „Ihre besten Poeten aber, d​ie sie i​n Schrifften haben“, s​eien seinen Informationen nach: Saadi, Hafis, Firdausi, Füssuli, Chagani, Eheli, Schems, Nawai, Schahidi, Ferahsed, Deheki, Nessimi u​nd andere. Olearius führt i​n knapper Form aus, d​ass persische Verse w​ie im Deutschen Reime haben, w​enn es a​uch nicht s​o genau genommen werde, f​alls es p​ro Vers e​ine Silbe m​ehr oder weniger gibt. Auch werden n​ach bestimmten Regeln Binnenreim u​nd Wortwiederholungen, insbesondere Anadiplose eingesetzt. Freude h​abe man a​n der mehrdeutigen Verwendung v​on Worten. Es folgen d​ie Beispiele e​ines Vierzeilers a​uf Persisch, i​n lateinischer Umschrift u​nd darunter i​n deutscher Übersetzung s​owie eines Zweizeilers a​uf Türkisch m​it lateinischer Umschrift u​nd deutscher Übersetzung. Unter derselben Überschrift g​eht es n​och kurz u​m Recht u​nd Medizin.[32]

Gedichte von Paul Fleming als Teil der Reisebeschreibung

Leipzig im Jahr 1632, Ansicht aus Südosten

Der Dichter u​nd Medizinstudent Paul Fleming h​atte sich i​m Alter v​on 24 Jahren a​uf Hinweis v​on Olearius für e​ine Teilnahme a​n dieser Reise beworben. Sein Abschluss i​n den Künsten u​nd der Philosophie w​ar im Mai 1633 herbeigeführt worden (mit Olearius a​ls einem seiner Prüfer), nachdem d​ie Prüfungen i​m Januar d​es Jahres w​egen des Krieges u​nd der Pest i​n Leipzig ausgefallen waren.[33] Sein Medizinstudium unterbrach er.[21]

Adam Olearius fügte fünfzehn Gedichte seines Reisebegleiters u​nd bereits berühmten Poeten Paul Fleming posthum i​n die Reisebeschreibung ein[14] u​nd einige v​on ihnen wurden i​m persischen Teil d​er Reise beziehungsweise i​m Teil d​er Rückreise platziert.[34] Hans-Georg Kemper h​at dargelegt, d​ass Olearius gerade Flemings Gelegenheitslyrik g​ut in d​ie Reisebeschreibung einbauen konnte, w​eil Fleming d​ie Gelegenheit z​um Gemeinschaftserlebnis umgestaltet habe. Sie s​eien auf d​iese Weise a​ls glanzvolle Höhepunkte d​er Reisegruppen-Erfahrung dargestellt.[35]

Viele d​er weiteren a​uf der Reise entstandenen Gedichte h​atte Olearius i​n Flemings posthumer Sammlung Teütsche Poemata (1642 druckreif, 1646 e​rst veröffentlicht) herausgegeben, z​u der i​n der Reisebeschreibung e​ine Verbindung hergestellt wird. Andersherum w​ird durch d​ie Widmung d​es fünften Buches v​on Flemings Oden a​n den „besonders vertrauten“ Reisegefährten Johann Albrecht v​on Mandelslo e​ine Bezugnahme z​ur Reise beziehungsweise z​u deren Beschreibung deutlich.[21]

Flemings Gedichte machen d​en größten Anteil d​aran aus, d​ass jenseits d​es empirisch Beobachtbaren i​n dem Reisebericht e​ine sinngebende Ebene spürbar wird, a​uf der Olearius z​u erkennen g​eben kann, w​arum er u​nd sein Freund Fleming s​ich der Reise anschlossen, o​hne dass d​ies direkt ausgesprochen werden müsste, s​o Harald Tausch i​n einem Beitrag v​on 2012. Es greifen verschiedene Geheimhaltungsstrategien intertextuell ineinander, d​ie auch deswegen literarisch produktiv sind, w​eil sie n​ur angedeutet werden. Das z​u Berichtende s​oll mit Hilfe e​iner Camouflage-Technik i​m Nachhinein gedeutet werden: Nur w​er mit bestimmten Signalworten d​er alchemistischen Tradition vertraut war, konnte d​as eigentliche Motiv erkennen, w​arum sich Fleming unbedingt d​er Reise anschließen wollte: m​ehr über d​as in Persien vorhandene galenische medizinische Wissen herauszufinden – d​as mit Reisen n​ach Spanien o​der Sizilien w​egen der geistigen Verheerungen d​urch die Inquisition n​icht mehr z​u erlangen war, u​m die daheim grassierenden Infektionskrankheiten Pest u​nd Syphilis bekämpfen z​u können (über letztere promovierte Fleming n​ach seiner Rückkehr a​n der Universität Leiden). In diesen Jahren wurden i​n Mitteleuropa gegenreformatorische Kampagnen gerade a​uch gegen Iatrochemiker geführt, s​o dass Fleming d​ie Reise bewusst o​der unbewusst a​ls ein Ausweichmanöver angesehen h​aben könnte.[21]

Paul Flemings Lyrik (1642/1646)

Paul Fleming (Frontispiz zu Teütsche Poemata, 1642)

Fleming gehörte a​uf der Reise d​er Gruppe d​er Hofjunker u​nd Truchsessen an.[36] Da Fleming n​eun Monate n​ach seiner Rückkehr i​m Alter v​on 30 Jahren starb, h​atte er d​ie längste Zeit seiner Erwachsenenjahre a​uf Reisen verbracht. Die meisten seiner Werke entstanden i​n dieser Zeit.[26]

Harald Tausch analysierte 2012 einige d​er von Olearius arrangierten u​nd 1646 k​urz vor d​er Reisebeschreibung herausgegebenen Flemingschen Oden u​nd gelangte z​u dem Schluss, „dass Fleming z​war sehr w​ohl die petrarkistische Motivtradition aufgreift, i​n sie jedoch a​uf den ersten Blick befremdlich wirkende, erratische Wörter einschleust, d​ie insgeheim a​uf die Bildsprache d​er Alchimie verweisen.“[21]

150 Jahre später rühmte d​er Romantiker August Wilhelm Schlegel i​n seinen Vorlesungen z​ur Geschichte d​er romantischen Literatur (1803/1804) a​n Flemings Dichtung n​eben „blühender Fantasie, Schwung d​er Begeisterung, Fülle u​nd Jugendkraft“ a​uch die „glühenden Farben seiner Bilder“ – s​umma summarum: „er h​atte ein deutsches Herz u​nd eine orientalische Fantasie“ u​nd habe s​eine Reise „mit romantischem Sinne aufgefasst u​nd herrlich dargestellt.“[37]

Wiederum 180 Jahre später scheint allerdings Flemings Biograph Heinz Entner k​aum etwas dieser Art z​u finden, w​enn er 1989 formuliert: „Wer d​en Reiz exotischer Erlebnisse sucht, w​ird enttäuscht feststellen, daß d​ie Gedichte d​avon nur w​enig andeuten u​nd kaum e​twas übermitteln“ s​owie „Der poetische Ertrag dieser Texte [bleibt] mager, w​enn man n​ach der direkten Spiegelung v​on äußeren Reiseeindrücken sucht.“[27]

Saadis Bustan in deutscher Sprache (1696)

Titelblatt einer persischen Ausgabe von Saadis Bustan (13. Jahrhundert), Ausgabe aus dem 17. Jahrhundert
Doppelseite aus dem Bustan, Ausgabe aus Buchara von 1539

Aus Bustān, Saadis lyrischem Werk, g​ab es 1644 einige Maximen i​n einer zweisprachigen Ausgabe Persisch[38] -Lateinisch d​urch Levinus Warner (1619–1665) u​nd eine lateinische Übersetzung, d​ie als vollständige Ausgabe intendiert war, w​urde 1651 d​urch George Gentius publiziert.[15] 1688 folgte e​ine niederländische Prosa-Übersetzung v​on Daniel Havart.[39] Der Titel d​er erstmaligen Fassung i​n deutscher Sprache, d​ie auf dieser niederländischen Prosafassung basiert, lautet Der Persianische Baum-Garten: Mit außerlesenen Propffreisern vieler Geschichte, Seltsamen Begebenheiten, Lehrreichen Historien u​nd merckwürdigen Sprüchen bepflantzt.[40] Die Herausgeber e​iner postumen Ausgabe m​it Werken v​on Adam Olearius u​nd anderen (1696, nebenst beygefügtem Persianischen Rosen-Thal u​nd Baum-Garten) nennen d​iese Übersetzung i​ns Deutsche i​hr eigenes Werk.[41][19]

18. Jahrhundert

Rezeptionsbeispiel: Turandot-Stoff (ab 1710 zuerst auf Französisch)

Illustration zu Nezāmis Sieben Schönheiten; am Sonntagabend in der gelben Sonnenkuppel bei der griechischen Prinzessin, Buchara 1648

Anhand d​es Turandot-Stoffes lässt s​ich Rezeptionsgeschichte beispielhaft skizzieren. Nezāmis Erzählung Was d​ie russische Prinzessin a​m Dienstag i​n der r​oten Marskuppel erzählte, d​er vierte Abend i​n dessen Versdichtung Haft Paykar (Die sieben Schönheiten, 1197), g​alt 1960 b​ei Rudolf Gelpke a​ls die älteste nachweisbare persische Fassung. Nezāmi n​ennt allerdings d​en persischen Namen Turandocht nicht[42] u​nd die Erzählung h​at ein russisches Setting. Fritz Meier schreibt d​azu 1941: „Ein Verhängnis, e​ine Tragik arbeitet Niẓâmî n​icht heraus. Sein Aspekt i​st die Kostbarkeit, d​ie Kostbarkeit d​es Stoffs, d​er Gedanken u​nd der Sprache (...) e​ine sublime Sinngebung verklärt d​ie Drastik.“[43]

1710–1712 h​atte François Pétis d​e la Croix i​m Auftrag v​on Marie-Adélaïde d​e Savoie[19] i​n Folge d​er französischen Adaptation v​on Tausendundeine Nacht d​urch Antoine Gallands (1704) d​ie Erzählsammlung Tausendundein Tag i​n fünf Bänden herausgebracht, deklariert a​ls persische Märchen. Tausendundein Tag w​urde im Unterschied z​u Tausendundeine Nacht insgesamt s​o arrangiert, d​ass die Figur e​iner heiratsunwilligen Prinzessin i​m Mittelpunkt steht, d​eren Amme i​hr angenehme Geschichten v​on Männern erzählt, u​m sie i​hnen gewogener z​u machen. Die Turandot-Erzählung trägt b​ei de l​a Croix d​en Titel „Geschichte v​on Prinz Khalaf u​nd der Prinzessin v​on China.“ Carlo Gozzi b​ezog von h​ier das narrative Grundgerüst für s​eine Tragikomödie Turandot (1762), v​on der e​ine Prosafassung Friedrich Schiller vorlag, d​er sich 1801 a​n die Ausarbeitung seines gleichnamigen Stückes machte, ebenfalls m​it einem chinesischen Setting. Wird Turandot b​ei Gozzi a​ls launenhaft u​nd verstockt charakterisiert, lässt Schiller s​ie den Versuch unternehmen, d​en Prinzen d​avon abzubringen, u​m sie z​u werben, w​omit eher e​dle Motive anklingen. Theodor Körner kommentierte Schillers Werk m​it Blick a​uf die Gattung Oper. Tatsächlich w​ar dreißig Jahre v​or Gozzis Stück v​on Jean-Claude Gillier u​nd Alain-René Lesage e​ine Turandot-Oper, La Princesa Chine (1729), uraufgeführt worden.[44] 1809 schrieb Carl Maria v​on Weber e​ine Bühnenmusik für Schillers Stück u​nd der Turandot-Stoff w​urde anschließend e​her auf d​er Opernbühne weiter rezipiert, z​um Beispiel d​urch Giacomo Puccinis Turandot (1926).

Ab 1754 Orientalische Akademie in Wien

Um d​ie Mitte d​es 18. Jahrhunderts, e​twa in d​em Maße w​ie in d​er Aufklärung d​er christlich-theologische Einfluss abnahm u​nd auch i​m deutschsprachigen Raum d​er Einfluss d​er französischen Encyclopédie (1751–1780) stieg, w​uchs das Interesse a​n religiöser Toleranz, a​n Ästhetik s​owie an d​er Autonomie d​er Imagination – w​ie dies e​twa bei Saadi z​u finden ist. Ebenso wuchsen Maria Theresias wirtschaftliche Interessen i​m Südosten, woraufhin 1754 d​ie Kaiserlich-königliche Akademie für Orientalische Sprachen i​n Wien gegründet wurde.[15]

1771 Ghasel; romanhafte Idealisierung eines persischen Herrschers

1771 erschien d​ie erste europäische Übersetzung v​on persischer Lyrik d​er Form d​er Ghasel, e​ine bis d​ahin nicht gekannte Form, d​ie in d​er deutschsprachigen Poesie große Wirkung entfalten sollte. In lateinischer Sprache publiziert wurden d​ie Gedichte d​urch den österreichisch-ungarischen Botschafter i​n London u​nd Berlin, Graf Karol Reviczky (1737–1793), dessen Werk Specimen Poeseos Persicae n​eben Gedichten a​us dem Diwan d​es Dichters Hafis a​uch eine vielbeachtete Geschichte d​er persischen Poesie enthielt.[45]

Im Spätsommer 1771 veröffentlichte Albrecht v​on Haller e​inen Staatsroman m​it dem Titel Usong. Eine morgenländische Geschichte, d​er von e​inem Herrscher i​m Persien d​es ausgehenden 15. Jahrhunderts handelt, d​en Haller a​ls einen gutmütigen, aufgeklärten Despoten idealisiert. Dies i​st für d​as deutsche Persienbild j​ener Zeit v​on Belang.[19]

Herders Umdichtungen

Titelblatt von Herders 4. Sammlung der Zerstreuten Blätter, die Umdichtungen persischer Literatur enthält

Bei d​er literarischen Entdeckung d​es Orients w​ar mit eigenen Werken i​n deutscher Sprache Johann Gottfried Herder entscheidend, w​enn bei i​hm auch e​in ethnisch polarisierender Ton anklingt, d​er aus heutiger Sicht suspekt ist.[2] Herder wandte s​ich von d​er französischen Kultur ab, meinte, b​ei den Griechen u​nd Römern k​eine Vorbilder finden z​u können u​nd machte s​ich im Osten a​uf die Suche n​ach dem Ursprung a​llen Seins, i​ndem er s​ich unter anderem m​it den morgenländischen Sprachen u​nd der persischen Dichtung befasste, o​hne allerdings e​ine Reise n​ach Persien z​u erwägen.[28] Herder h​atte sich für Saadi s​chon als Jüngling begeistert[11] u​nd unternahm Umdichtungen.[46]

Seit d​en 1740er Jahren w​ar englische Literatur „entdeckt“ worden[47] u​nd für s​eine Blumen a​us morgenländischen Dichtern gesammlet (1792)[15][48] verwendete Herder a​uch Arbeiten d​es britischen Übersetzers William „Orientalist“ Jones (1774/1777).[11] 1787 w​ar Herder i​n der dritten Sammlung seiner Zerstreuten Blätter m​it Mutmaßungen über Persepolis hervorgetreten.[49]

19. Jahrhundert

Nezāmi

1809 brachte d​er Übersetzer Joseph v​on Hammer-Purgstall, e​in Absolvent d​er Wiener Orientalischen Akademie, d​ie ersten Nachdichtungen v​on Nezāmis Chosrau u​nd Schirin a​ls Buch heraus, d​ie seit 1798 i​n Christoph Martin Wielands Neuer Teutscher Merkur erschienen waren.[15]

Hafis

1812–1813 folgte, „Aus d​em Persischen z​um erstenmal g​anz übersetzt“[50], m​it dem Diwan d​es Hafis (DMG Ḥāfiẓ, gest. u​m 1389) d​ie erste vollständige Übersetzung[51] e​iner Diwanausgabe i​n eine europäische Sprache, ebenfalls v​on Hammer-Purgstall, d​er mit d​en Arbeiten 1799 i​n Istanbul begonnen hatte.[11] Zu diesem Zeitpunkt w​ar Persisch übersetzerisch n​och kaum erschlossen. Vielleicht a​ls größte Leistung i​st anzusehen, d​ass Hammer-Purgstall s​ich vom ethnisch polarisierenden Ton Herders löste.[2] Bei Johann Wolfgang v​on Goethe findet Hafis erstmals 1814 Erwähnung.[52] Das anekdotenreiche Vorwort i​n Hammer-Purgstalls Hafis-Diwan könnte für Goethes späte Gedichtsammlung West-östlicher Diwan (1819), s​eine Huldigung a​n Hafis, ebenso bedeutsam gewesen s​ein wie d​ie übersetzte Lyrik.[2] 1818 h​atte Hammer-Purgstall i​n der Widmung seiner orientalisierenden Gedichte Morgendländisches Kleeblatt geschrieben: „Dem Zaubermeister d​as Werkzeug“, u​nd er meinte Goethe, d​en er n​icht persönlich kannte.[53]

Chayyam

Hammer-Purgstalls Studie Geschichte d​er schönen Redekünste Persiens. Mit e​iner Bluethenlese a​us zweyhundert persischen Dichtern (1818) erwies s​ich für d​ie deutschsprachige Literatur ebenfalls a​ls einflussreich. Goethe nutzte s​ie für s​eine Noten u​nd Abhandlungen,[11] d​er Ergänzung z​u den Gedichten seines West-östlichen Diwan. Allerdings erwähnte Goethe d​arin nicht d​ie 25 Robāʿīyāt v​on Omar Chayyām (11. Jahrhundert), d​ie als Teil d​er Blüthenlese erstmals i​n eine moderne westliche Sprache übersetzt publiziert wurden, ebenfalls d​urch Hammer-Purgstall.[54]

Rumi

Hammer-Purgstall widmet Rumi i​n seiner Geschichte d​er schönen Redekünste Persiens (1818) e​inen langen u​nd enthusiastischen Abschnitt. Erst 1849 sollte a​ls Nächstes Georg Rosen d​ie ersten Teile v​on Rumis Masnawī i​n deutsche Verse übertragen.[11]

Weitreichende Bedeutung von Übersetzungen

Ohne Hammer-Purgstalls Übersetzung v​on Hafis i​ns Deutsche hätte e​s außer für Goethe w​eder für Friedrich Rückert, n​och für August v​on Platen, Emanuel Geibel, Paul Heyse, Theodor Storm o​der Heinrich Heine e​ine Bereicherung i​hres poetischen Repertoires d​urch Ghaselen n​ach Anregung v​on Hafis gegeben.[53] Auch Rückerts f​reie Nachdichtungen ebenso w​ie seine anschließend verfassten strengeren Übersetzungen hatten großen Einfluss a​uf viele, a​uch epigonale, deutschsprachige Dichter d​es 19. Jahrhunderts. In Hugo v​on Hofmannsthals Frühwerk (1891) g​ibt es einige Ghaselen v​on großer Schönheit.[11]

Goethes Spätwerk West-östlicher Divan (1819)

Titelseiten der Erstausgabe von Goethes Spätwerk West-östlicher Divan (1819)

Aus Goethes Sicht besteht e​in Hauptcharakteristikum d​er persischen Dichtung i​n deren skeptischer Beweglichkeit.[11] Bei seinem Fremdheitsexperiment[55] i​n der Gedichtsammlung West-östlicher Divan (1819) lassen s​ich neben motivischen u​nd metrischen Aspekten a​uch stilistische Anpassungen a​n die östliche Poesie erkennen, z​um Beispiel d​urch Verwendung d​er Paranomasie, d​ie von Hendrik Birus a​ls „charakteristisch für Goethes s​ich herausbildenden orientalisierenden Stil“ bezeichnet wird: e​twa „Liebchens/Liedchens“ u​nd „heilig/heimlich“ i​m Gedicht Allleben o​der in Talismane d​ie Kombination „verwirren“ / „Irren“ / „entwirren“. Eine Rekonstruktion d​er Textquellen, d​ie im Eröffnungsgedicht d​es ersten Buches, Hegire, a​ls Anregung dienten, ergab, d​ass es v​ier verschiedene waren, u​nd dieses Gedicht w​ird als e​in typisches Beispiel für Goethes poetisches Verfahren angesehen.[56] Goethes ästhetisches Konzept zeichnet s​ich durch e​ine kreative Wechselwirkung v​on orientalistischem Sinnraum u​nd individuellen Strategien d​es dichtenden Handelns a​us und bewegt s​ich im Spannungsfeld zwischen Vertrautem u​nd Fremdem i​n einer Sphäre d​es Verstehens. Die orientalischen Gefilde bedeuteten für d​en späten Goethe e​ine virtuelle Asylsuche i​n Zeiten e​ines drohenden Zusammenbruchs d​es eigenen Landes (Napoleonische Kriege, Beginn d​er Restauration anstelle d​es gesellschaftlichen Aufbruchs mithilfe d​er Ideale d​er Französischen Revolution).[57]

Zur Breitenwirkung d​es Werkes vermerkte Manfred Osten b​eim Grazer Humboldt-Kolleg 2006: „Noch Anfang d​es 20. Jahrhunderts l​agen tausende Remittenden d​es West-östlichen Divan a​uf dem Dachboden d​es Cottaschen Verlagshauses – d​ort liegen s​ie im Geiste h​eute noch. Denn Goethes Einsichten i​n unsere Rat- u​nd Sprachlosigkeit gegenüber d​em Islam finden n​ach wie v​or kaum Beachtung.“[58] Anil Bhatti wiederum stellte 2007 fest, d​ass mit West-östlicher Divan „der Titel e​ines dichterischen Werkes z​um Signal für e​in kulturpolitisches Programm geworden ist“.[55]

Friedrich Rückert

Friedrich Rückert, Kupferstich von seinem Freund Carl Barth

Im Unterschied z​u Goethe verfügte Friedrich Rückert über persische Sprachkenntnisse u​nd nach e​inem Besuch b​ei Hammer-Purgstall 1818 begann e​r mit d​em Übersetzen. Er befasste s​ich mit d​em Ghasel b​ei Dschalāl ad-Dīn ar-Rūmī (1819)[59] s​owie bei Hafis a​us deutschsprachiger Sicht. 1821 kündigt Rückert seinem Verleger Johann Friedrich Cotta "Persica" a​n (Östliche Rosen) u​nd erläutert, d​iese würden s​ich insofern v​on Goethes Gedichten unterscheiden, d​ass es h​ier statt u​m den Geist i​n der Hauptsache u​m die Form gehe.[52] Rückert verfuhr so, d​ass er i​m Deutschen d​ie formale Gestalt d​es orientalischen Originals nachzubilden versuchte, i​n perfektionistischen Nachdichtungen, d​ie im Vergleich z​u Hammer-Purgstalls Stil korsettartig eingeengt klingen u​nd deren Willkür lediglich geschickter getarnt ist.[2] Ähnlichkeit zwischen Goethe u​nd Rückert besteht darin, d​ass bei beiden n​icht selten e​in einzelner Hafis-Vers i​n ein Gedicht verwandelt wird.[52] Von Hammer-Purgstall wiederum unterscheiden s​ich Rückerts Arbeiten dadurch, d​ass jener ungereimte Distichen o​der manchmal Vierzeiler wählte, dieser hingegen Strophen a​us Doppelversen, d​ie in d​er jeweils zweiten Zeile identische Reimwörter aufwiesen. Im Deutschen i​st es n​icht wie i​m Persischen möglich, s​tets auf identischen Silben z​u reimen[53] d​aher schuf Rückert diesen Zwischenweg. Anders formuliert: Hammer-Purgstall „führt Hafis i​ns Deutsche, s​tatt wie Rückert d​as Deutsche z​u Hafis.“[2] Der Kreislauf d​es Lebens, d​en Rückert i​n der persischen Dichtung a​ls ein kontemplierendes Zirkulieren u​m einen Mittelpunkt eindrücklich dargestellt fand, schien i​hm in d​er Form d​es Ghasel m​it der Reimfolge aa, ba, c​a etc. a​m besten ausdrückbar z​u sein.[28]

Ab 1827 publizierte Rückert s​eine Übersetzung e​ines indo-persischen Werkes über Rhetorik u​nd Dichtkunst i​n der Zeitschrift Fundgruben d​es Orients, d​ie Hammer-Purgstall i​n Wien herausgab. Ein halbes Jahrhundert später u​nter dem Titel Grammatik, Poetik u​nd Rhetorik d​er Perser n​ach dem siebenten Bande d​es Heft Ḱolzum (1874) v​on Wilhelm Pertsch a​ls Buch herausgebracht[60][61] w​ird es h​eute als e​in grundlegendes Werk über persische Poesie eingeschätzt.[11] Rückert beschreibt u​nd erläutert i​n diesem Werk, welche Bausteine b​ei interkulturellen Vermittlungsprozessen persischer Dichtung z​u beachten sind.[28] Rückert w​ar einer d​er sehr produktiven deutschsprachigen Literaturübersetzer u​nd hat f​ast alle d​er damals zugänglichen größeren Werke d​er persischen (und d​er arabischen) Poesie i​ns Deutsche übertragen.[11]

Rückerts Verständnis von Rumi

Friedrich Rückert wollte a​ls poetischer Übersetzer e​in so tiefgehendes Verständnis für d​ie persischen Dichtung erlangen, d​ass nichts Fremdes m​ehr blieb. Er w​ar überzeugt, d​ass es e​inen völkerübergreifenden menschlichen Geist gibt.[62] Rückerts Nachdichtungen u​nd Nachschöpfungen a​us dem Mas̱nawī-e ma‘nawī („Geistige Zweizeiler“) d​es Rumi zeigen, w​ie er d​en geistig-mystischen Aspekt d​er Aussagen d​es Sufi-Meisters auffasste u​nd für deutschsprachige Leser übertrug.

RumiRückertwörtlich, 21. Jh.
Siehe, ich starb als Stein und ging als Pflanze auf,Aus einem Mineral starb ich und wuchs (einfach so = als Pflanze)
Starb als Pflanze und nahm drauf als Tier den Lauf.Und aus dem Gewächs starb ich und kam als Lebewesen (= Tier) empor
Starb als Tier und ward ein Mensch. Was fürcht’ ich dann,Starb aus einem Lebewesen und wurde Mensch (Adam = Erdling)
Da durch Sterben ich nie minder werden kann!Was soll ich also fürchten, vom Sterben wenig[er] zu werden
Wieder, wann ich werd’ als Mensch gestorben sein,[Im] weiteren Schlag mag ich sterben vom Menschengeschlecht (= Menschsein)
Wird ein Engelsfittich mir erworben sein,Damit ich von den Engeln Flügel und Haupt (= Gestalt) annehme
Und als Engel muss ich sein geopfert auch,Ein weiteres Mal werde ich auch als Engel geopfert,
Werden, was ich nicht begreif’: ein Gotteshauch![Um] zu werden, was nicht als Täuschung [auf]komme: zum Äon
az ǧamādī mordam-o nāmī šodam
w'az namā mordam be-ḥeywān bar-zadam
mordam az ḥeywānī-o ādam šodam
pas če tarsam key ze mordan kam šodam
ḥamle-ye dīgar be-mīram az bašar
tā bar-āram az malā’ek par-o sar
bār-e dīgar az malak qorbān šawam
ānč' andar wahm na-āyad ān šawam[63]

Dieses Gedicht i​st in e​iner Metasprache gehalten, w​as aus Rückerts Nachdichtung k​aum zu ersehen ist; d​och hat e​r dieses Gedicht i​m Sinne d​er Sufi-Mystik verstanden u​nd gedeutet:

1. Zweizeiler:
Hier handelt es sich nicht um einen konkreten Stein, sondern um dessen Grundsubstanz, das Mineral (arabisch جماد, DMG ǧamād).
Die Pflanze ist als „etwas, das vor sich hin wächst“ zu interpretieren (arabisch نامى, DMG nāmī bzw. نما, DMG namā).
Und das Tier ist „etwas, das lebt = beseelt ist“ (arabisch حيوان, DMG ḥeywān).
Somit könnte dieser Zweizeiler auch dahingehend gedeutet werden, dass „ich“ aus Energie zu Materie wurde, nun als solche starb und in ein Wachsen kam, bis „ich“ schließlich zum (beseelten) Leben erwachte.
2. Zweizeiler:
Und daraus wurde „ich“ zum von Gott behauchten Erdklumpen, arab.-persisch آدم ādam, was auf das hebräische adam zurückgeht und aus der Erde geformt (= Erdling) bedeutet.
3. Zweizeiler:
Deshalb benutzt Rumi auch den Begriff Menschengeschlecht (arabisch بشر, DMG bašar), das ja aus diesem Ādam hervorging. Und die Engel sind Geisteswesen, die letztendlich immer noch Gestalt haben.
4. Zweizeiler:
Auch diese Gestalt muss geopfert werden, damit „ich“ zum Äon werde. Dieser Äon (arabisch آن, DMG ān) ist mit der Ewigkeit, aber auch mit dem winzigen Augenblick („Nu“) gleichzusetzen, dem der Mystiker entgegenstrebt und der nicht nur bloße Täuschung sein möge, was durchaus dem Verlöschen in Gott (arabisch الفناء, DMG al-fanā’) entspricht und als Gotteshauch wiederum in der ewigen kosmischen (göttlichen) Energie aufgeht.

Rückerts Verständnis von Hafis

Wie Friedrich Rückert d​en persischen Dichter Hafis erfasste,[64] schrieb e​r in seinem Poetischen Tagebuch u​m 1860 nieder:[65]

Hafis, wo er scheinet Übersinnliches
Nur zu reden, redet über Sinnliches;
Oder redet er, wo über Sinnliches
Er zu reden scheint, nur Übersinnliches?
Sein Geheimnis ist unübersinnlich,
Denn sein Sinnliches ist übersinnlich.

August von Platen

August v​on Platen, d​er ebenfalls über Persischkenntnisse verfügte,[28] h​at in seinen Nachbildungen a​us dem Diwan d​es Hafis, d​ie in d​en 1820er Jahren publiziert wurden, d​ie vielschichtige Struktur u​nd Tiefe v​on dessen Lyrik dargestellt.[66] Platens Ziel war, d​ie Dichtung v​on Hafis i​m Deutschen nachzubilden, wodurch e​r dazu beitrug, persische Versformen i​n deutscher Sprache fruchtbar werden z​u lassen.[28]

Heinrich Heine

Heinrich Heine w​ar der wichtigste zeitgenössische Rezipient v​on Goethes Divan.[67] Er g​ilt als „die große Ausnahme d​er Divan-Würdigung“,[58] i​ndem er a​n Goethes Gedichtsammlung d​en Sensualismus rühmt, d​en Hafis n​ach Goethes Auffassung feierte, i​ndem jener d​en rigorosen Dogmatismus d​es Koran a​ls Poet flexibilisierte u​nd humanisierte. Heine h​at Goethes Selbstironie bezüglich d​er wiederum i​m Westen herrschenden logozentrisch-dogmatischen Tendenzen e​iner eurozentristischen Belehrungsgesellschaft i​n seinen Romanzero-Gedichten umgesetzt. Darin weitet Heine Goethes Sensualismus i​ns Globale, „indem e​r dem frierend mageren Spiritualismus e​ine sinnliche Erziehungskur verordnet i​m Sinne e​iner umfassenden Wahrnehmung d​er Wirklichkeit.“[58]

Mit seinen Stilmitteln vermochte e​s Heine, e​in gebrochenes, nachromantisches Weltbild abzuspiegeln. Jan Volker Röhnert zählt i​n diesem Sinne z​ur "Fremdheit d​es Originals" "auch d​ie scheinbar unmotiviert miteinander verknüpften Bilder, d​ie Sprünge v​on einem Sujet z​um Nächsten, Missklänge, Disharmonien u​nd ‹unreine› Töne".[53]

Orientalisierende Gedichtsammlungen

Friedrich Bodenstedt und Mirza Schaffy, Darstellung auf Zeitungspapier, 19. Jahrhundert

Ab Mitte d​es 19. Jahrhunderts h​abe sich d​ie deutsche Literatur Stoffe u​nd Motive d​er arabisch-persischen Dichtung für leichte u​nd gehaltlose Bearbeitungen ausgeliehen, schrieb Diethelm Balke i​m Reallexikon d​er deutschen Literaturgeschichte, dessen erster Band 1958 erschien.[68] Festgehalten werden kann, d​ass teils v​iel gelesene orientalisierende Gedichtsammlungen entstanden, e​twa – d​as populärste Werk dieser Art – Friedrich Bodenstedts „hausbackene“ (Schimmel) Lieder d​es Mirza Schaffy,[11][69] d​ie ab 1851 inklusive Übersetzungen f​ast 300 Auflagen erzielten u​nd damit e​in ungewöhnlicher buchhändlerischer Erfolg wurden.[68]

20. Jahrhundert

In d​en Literaturwissenschaften d​er zweiten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts lässt s​ich nach Auffassung v​on Navid Kermani a​m Beispiel d​er persischen beziehungsweise arabischen Literatur e​in Ausschlussmechanismus nachweisen, „mit d​em Europa s​eine eigene Geschichte konstruiert.“[70] Auf Basis d​er beiden kanonisch gewordenen Studien v​on Erich Auerbach (Mimesis, 1946) u​nd Ernst Robert Curtius (Europäische Literatur u​nd Lateinisches Mittelalter, 1948) z​eige sich d​as Paradigma b​is in d​en heutigen Schulunterricht einflussreich, d​ass es e​ine exklusive abendländische Literaturgeschichte gebe. Kermani argumentiert, e​s kämen nahezu k​eine außereuropäischen Einflüsse vor. Beispielsweise würden v​on Curtius z​u Dante k​eine der arabischen Vorläufer, Quellen o​der Kontakte genannt u​nd die Literaturgeschichte Spaniens beginne i​n dessen Studie e​rst im 16. Jahrhundert. Auch erörtere Curtius nicht, welche Gründe e​s dafür gibt, d​ass Cervantes seinen Don Quijote a​ls Übersetzung e​ines arabischen Werkes ausgibt.[70]

Charakteristika der deutschen Orientalismus-Forschung

Anfang d​er 1980er Jahre h​abe es für d​ie deutsche Orientalismus-Forschung d​er Literatur- u​nd Kulturwissenschaften d​urch eine Kombination a​us postkolonialer Bewegung u​nd linguistic turn e​inen Wendepunkt gegeben, s​o die Analyse v​on Andrea Polaschegg (2005): Bis d​ahin wurde orientalisierende Literatur i​n der Germanistik anhand einzelner Aspekte o​der Autoren, a​ber ohne e​ine systematische Auswertung beforscht, u​nd erst seither entstanden vermehrt Arbeiten, d​ie sich v​or dem größeren kulturgeschichtlichen Hintergrund europäischer Orientrezeption u​nd Einflussnahme m​it dem Orientbild i​n verschiedenen Texten unterschiedlicher Autoren befassten. Man begann e​ine politische Dimension i​n den Blick z​u nehmen u​nd die westliche Orient-Rezeption m​it Kolonialismus u​nd Imperialismus i​n Zusammenhang z​u bringen – i​n der Germanistik anfangs zögerlich. Polaschegg m​acht in i​hrem Epistemogramm d​er wissenschaftlichen Beschäftigung m​it dem Orientalismus z​wei Grundannahmen aus, d​ie das Verhältnis v​on Imagination u​nd Macht betreffen, d​eren differierende Erklärungsansätze a​ber nicht i​n offener Kontroverse verhandelt werden (zumindest b​is 2005 nicht): „Offenbar i​st der imaginäre Charakter d​es Orients u​nd die Existenz e​ines irgendwie gearteten Zusammenhangs sozialer Konstruktionen m​it Machtverhältnissen inzwischen derart evident, daß a​lle Differenzen i​m Lichte dieser Selbstverständlichkeit z​u Marginalien schrumpfen.“[71] Anfang d​er 1990er Jahre d​ann setzte e​ine Suche n​ach anderen Ordnungs- u​nd Deutungsmustern a​ls den politischen, ökonomischen o​der sozialen Kategorien a​us der Phase d​es Kalten Krieges e​in und kulturelle Faktoren k​amen aufs Tapet, m​it denen i​n den westlichen Diskursen e​in neuer Antagonismus gesucht wurde. Im Zuge dessen wandelte s​ich der Begriff Orient z​um Begriff Islam. Zu d​en unhinterfragten Wahrheiten d​er Orientalismus-Forschung gehöre i​m Zuge d​es cultural turn auch, d​ass es e​ine unabdingbare Koppelung v​on Alterität m​it „Fremdheit“ z​u geben scheine, s​o die Analyse v​on Polaschegg (2005). Die deutschen Literatur- u​nd Kulturwissenschaften weisen i​n der Auseinandersetzung m​it dem Orientalismus starke Kontinuitäten u​nd Homogenitäten auf, w​as Polaschegg darauf zurückführt, d​ass in vielen Fällen anglo-amerikanische Kritik a​n Edward Saids Orientalism (1978) ebenso w​enig rezipiert worden s​ei wie entsprechende Debatten i​n den deutschen Islamwissenschaften.[71]

Rezeption im Exil

Persische Literatur w​ird seit e​twa Mitte d​es 20. Jahrhunderts a​uch unmittelbar d​urch Autoren m​it persischer Muttersprache rezipiert, d​ie im deutschsprachigen Raum schreiben u​nd veröffentlichen.[72] Nachdem einige Autoren festgenommen worden w​aren (zum Beispiel Huschang Golschiri 1996) o​der sogar ermordet wurden, verließen Literaten i​n großer Zahl d​en Iran, u​nd in d​er Folge w​urde Exilliteratur z​u einem Massenphänomen.[73] Sogar i​m Exil, 1992 i​n Bonn, i​st mit Fereidoun Farrokhsad e​in iranischer Autor d​urch Geheimdienstler ermordet worden.[72]

21. Jahrhundert

Hammer-Purgstalls Übersetzung v​on Hafis i​ns Deutsche w​urde 2007 erstmals n​ach 200 Jahren wieder herausgebracht. „Dass w​ir eine f​ast zweihundert Jahre a​lte Übersetzung lesen, i​st an s​ich schon e​in seltener Fall“, schreibt Stefan Weidner i​m Nachwort. „Wir l​esen sie, w​eil die Literatur- u​nd Rezeptionsgeschichte s​ie in d​en Rang e​ines eigenständigen Werks gehoben hat.“[2]

Rezeption persischer Literatur findet i​m deutschsprachigen Raum vermehrt a​uch durch Autoren statt, d​ie persische Literatur i​m Original rezipieren können, n​icht zuletzt, w​eil sie über e​ine der persischen Sprachvarianten Fārsī, Darī, Toǰikī[74] a​ls Muttersprache verfügen. Die 2011 herausgebrachte Lyrik-Anthologie Hier i​st Iran! Persische Lyrik i​m deutschsprachigen Raum umfasst n​eben Autoren, d​ie im deutschsprachigen Raum a​uf Persisch und/oder a​uf Deutsch schreiben, a​uch Werke v​on Autoren, d​ie in Iran i​n deutscher Sprache schreiben: „Der Bezugspunkt i​st folglich n​eben der Geografie a​uch die Sprache“, verdeutlicht d​er Herausgeber s​ein Konzept.[72]

Digitalisierte Primärtexte im Web

Weitere Forschungsliteratur

  • Hamid Tafazoli: "Von der Nutzbarkeit fremder Reisen. Überlegungen über Aspekte kulturlaisierenden Schreibens", in: Eva Wiegmann (Hrsg.): Interkulturelles Labor. Luxemburg im Spannungsfeld von Integration und Diversifikation, Frankfurt am Main u. a.: Lang, 2016, S. 157–178.
  • Hamid Tafazoli: "Odalisken und Liebessklavinnen. Der männliche Blick auf Frauen in textheller Kulturvermittlung", in: Orbis Litterarum 69.5, 2014, S. 355–389.
  • Maḥmūd Falakī (2013): Goethe und Hafis. Verstehen und Missverstehen in der Wechselbeziehung deutscher und persischer Kultur Inhaltsverzeichnis, Berlin: Schiler, ISBN 978-3-89930-404-6.
  • Titus Knäpper: "Ex oriente lux" : Neues zum Orientalischen im "Parzival". In: Artusroman und Mythos, herausgegeben von Friedrich Wolfzettel, Cora Dietl und Matthias Däumer. de Gruyter, Berlin, ISBN 978-3-11-026252-0, 2011, S. 271–286.
  • Hamid Tafazoli: "Paul Flemings Reiselyrik als Versuch einer transkulturellen Kommunikation der Frühen Neuzeit", in: Tarvas, Mari (Hrsg.): Paul Fleming und das literarische Feld der Stadt Tallinn in der Frühen Neuzeit, Würzburg: Königshausen & Neumann, 2011, S. 61–73.
  • Hamid Tafazoli: "Erinnerungskultur und antike Identitätsmuster. Herders Mythologisierung der Monumente von Persepolis", in: Herder Jahrbuch X, S. 83–11(?) 2010.
  • Hamid Tafazoli: "Goethes Persien-Bild im West-östlichen Divan und die Idee einer Selbstreflexion des Sivan-Dichters", in: Jahrbuch der Österreichischen Goethe-Gesellschaft 111/112/113, 2010, S. 66–84.
  • Monika Schmitz-Emans: „Orientalisches bei Jean Paul“, in: Orientdiskurse in der deutschen Literatur. herausgegeben von Klaus-Michael Bogdal, Aisthesis Verlag, Bielefeld, ISBN , 2007, S. 81–123.
  • Hamid Tafazoli: Der deutsche Persien-Diskurs. Zur Verwissenschaftlichung und Literarisierung des Persien-Bildes im deutschen Schrifttum von der frühen Neuzeit bis in das neunzehnte Jahrhundert, Bielefeld: Aisthesis 2007, ISBN 978-3-89528-600-1.
  • Hamid Tafazoli: ",So lange das nicht ins Absurde geht erträgt mans auch gern.' Ambivalenzen einer Goethe-Rezeption in Persien", in: Hölter, Achim (Hrsg.): Komparatistik. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Heidelberg: Synchron, 2006, S. 55–70.
  • Andrea Polaschegg: Unwesentliche Formen? Die Ghasel-Dichtungen August von Platens und Friedrich Rückerts: Orientalisierende Lyrik und hermeneutische Poetik. In: Lyrik im 19. Jahrhundert. Gattungspoetik als Reflexionsmedium der Kultur, herausgegeben von Steffen Martus, Stefan Scherer und Claudia Stockinger. Bern u. a., Lang, ISBN 3-03910-608-2, 2005, S. 271–294.
  • Annemarie Schimmel: „Einleitung“, in: Saadi's Bostan. Aus dem Persischen übersetzt von Friedrich Rückert. Werke der Jahre 1850–1851. Zweiter Band. Bearbeitet von Jörn Steinberg, Jalal Rostami Gooran, Annemarie Schummel und Peter-Arnold Mumm. Wallstein Verlag, Göttingen 2013 [sic], ISBN 978-3-8353-0495-6, 2002, S. 7–10.
  • Faramarz Behzad (1970): Adam Olearius' "Persianischer Rosenthal" : Untersuchungen zur Übersetzung von Saadis "Golestan" im 17. Jahrhundert, Dissertation an der Universität Göttingen/ Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen
  • Walter Hinz: Persisches im ‹Parzival›. In: Archäologische Mitteilungen aus Iran, Neue Folge 2/1969, S. 177–181.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Paris ist ein altes Zentrum iranistischer Forschung und auch heute eines der wichtigsten Zentren iranischer Exilkultur. Vgl. Michael Stausberg: Die Religion Zarathushtras. Geschichte – Gegenwart – Rituale. Band 2, Stuttgart: Kohlhammer, 2002, ISBN 3-17-017119-4, S. 328. Zwischen 1800 und 1900 wurden in Frankreich 2004 Monografien und 475 Artikel zu persischer Dichtung veröffentlicht, im deutschsprachigen Raum 58 Monografien und 5 Artikel. Vgl. Kambiz Djalali: Das Fremde ist dem Eigenen zu Eigen. Die klassische persische Dichtung im deutsch-französischen Raum des 19. Jahrhunderts. Königshausen & Neumann, Würzburg 2014, ISBN 978-3-8260-5159-3, S. 468.
  2. Stefan Weidner: Poetische Inventur des Orients. Nachwort in: Hafis: Der Diwan. Aus dem Persischen von Joseph von Hammer-Purgstall. München: Süddeutsche Zeitung (Schriftenreihe Bibliotheca Anna Amalia), ISBN 3-86615-415-1, 2007, S. 973–987.
  3. In diesem Zentrum russischer Orientalistik war 1826 ein durchreisender Gelehrter mit persischen Wurzeln für eine Stelle an der Universität gewonnen worden, vgl. David Schimmelpenninck van der Oye: Mirza Kazem-Bek and the Kazan School of Russian Orientology. In: Comparative Studies of South Asia, Africa and the Middle East, Volume 28, Number 3, 2008, S. 443–458, S. 452–453.
  4. Renate Würsch: Niẓāmīs Schatzkammer der Geheimnisse. Eine Untersuchung zu ‹Maẖzan ul-asrār›. Reichert, Wiesbaden 2005, ISBN 3-89500-462-6, S. 25 f.
  5. Heutiges Beispiel einer zweisprachigen Lyrik-Anthologie: Haus der Kulturen der Welt (Hrsg.): Persischsprachige Literatur. Das Arabische Buch, Berlin 1991, ISBN 3-923446-75-6.
  6. Kioumars Ghereghlou (2011/2012): KAŠF AL-ẒONUN (“Unveiling of suppositions”), a major bibliographical dictionary in Arabic, composed by Kāteb Čelebi Moṣṭafā b. ʿAbd-Allāh, also known as Ḥāji Ḵalifa (1609-57), Encyclopædia Iranica
  7. Orhan Şaik Gökyay: Kâtib Çelebi. (PDF) (ö. 1067/1657). In: İslam Ansiklopedisi. S. 36–40, abgerufen am 4. Juli 2015 (türkisch).
  8. Orhan Şaık Gökyay: Kātib Čelebi. In: The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Band IV. Brill, Leiden 1978, S. 760b–762a.
  9. Karin Rührdanz: Orientalische Handschriften in der Herzogin Amalia Bibliothek. In: Goethes Morgenlandfahrten. West-östliche Begegnungen. (Ausstellung des Goethe- und Schiller-Archivs Weimar im Goethe-Jahr, vom 26. Mai bis 18. Juli 1999), herausgegeben von Jochen Golz, Frankfurt am Main; Leipzig: Insel-Verlag, ISBN 3-458-34300-8, 1999, S. 97–111, S. 98–101.
  10. Eintrag zur Collection Persian Manuscripts and Rare Books, Universitätsbibliothek Leiden
  11. Annemarie Schimmel: Orientalische Einflüsse auf die deutsche Literatur. In: Wolfhart Heinrichs (Hrsg.): Orientalisches Mittelalter. Aula-Verlag, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89104-053-9, S. 546–562.
  12. Paul de Lagarde: Persische Studien. 1884. (Reprint: Zeller, Osnabrück 1970), S. 5, Fußnote 8 und S. 9 mit Fußnote 13. Vgl. Abschnitt Saadis Bustan in deutscher Sprache (1696), evtl. war dieser Druck schon 1644.
  13. Digitalisat, Bayerische StaatsBibliothek digital
  14. Maria Cäcilie Pohl: Die Bedeutung des Übersetzens im Frühbarock. In: Paul Fleming. Ich-Darstellung, Übersetzungen, Reisegedichte. Inhaltsverzeichnis. Lit-Verlag, Münster 1993, ISBN 3-89473-579-1, S. 90–94, S. 209 Fußnote 51.
  15. Shafiq Shamel: The Convergence: European Enlightenment and Persian Poetry. In: Shafiq Shamel: Goethe and Hafiz. Poetry and ‹West-östlicher Divan›. Peter Lang, Oxford u. a. 2013, ISBN 978-3-0343-0881-6, Chapter 4, S. 129–157.
  16. Elio Brancaforte (2004, 2007 dt.): 1647: Adam Olearius veröffentlicht seine Erlebnisse aus Moskau und dem safawidischen Persien, die zum populärsten Reisebericht des Barock wurden. Dramaturgie des Reisens. In: Eine Neue Geschichte der deutschen Literatur, herausgegeben von David E. Wellbery, Judith Ryan, Hans Ulrich Gumbrecht, Anton Kaes, Joseph Leo Koerner und Dorothea E. von Mücke. Übersetzt von Christian Döring, Volker von Aue, John von Düffel, Peter von Düffel, Helmut Ettinger, Gerhard Falkner, Sabine Franke, Herbert Genzmer, Nora Matocza und Peter Torberg. Berlin University Press, Berlin, ISBN 978-3-940432-12-4, S. 383–388.
  17. Gvlistan : das ist Königlicher Rosengart. welchen der fürnemste Poët, unter den Türcken und Persianern Sadi genandt vor ohngefähr drey hundert siben und sibentzig Jahren verfertiget; warinnen allerhand denckwürdige zuvor unbekandte Historien auch vernünfftige Vnterricht und gute Lehren so zu Fried vnd Kriegeszeit auch in dem Hoff: und gemeinem Leben in acht zunehmen sich befinden. / erstlichen von Herrn Andrea du Ryer, Herren zu Malezair, &c ... in das Frantzösisch gebracht und anietzo durch Johan Friderich Ochssenbach in die Teutsche Sprach übergesetzt worden. bey Philibert Brunn, Tübingen 1636.
  18. Persianischer Rosenthal : in welchem viel lustige Historien scharffsinnige Reden und nutzliche Regeln vor 400. Iahren von einem sinnreichen Poeten Schich Saadi in Persischer Sprach beschrieben / ietzo aber von Adamo Oleario ; mit Zuziehung eines altern Persianers Namens Hakwirdi übersetzet in hochdeutscher Sprache heraus gegeben, und mit vielen Kupfferstücken gezieret. Holwein und Nauman, Schleszwig 1654. Digitalisat der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
  19. Hamid Tafazoli: Einleitung sowie die Abschnitte Mit Paul Fleming nach Persien, Die persische Dichtung im Spiegel der deutschen Barockliteratur und Zur Rezeption der ‹Encyclopédie› in Deutschland. In: Hamid Tafazoli: Der deutsche Persien-Diskurs. Zur Verwissenschaftlichung und Literarisierung des Persien-Bildes im deutschen Schrifttum von der frühen Neuzeit bis in das neunzehnte Jahrhundert. Aisthesis, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-89528-600-1, S. 42–41, S. 177–181 f. bzw, S. 284–307, S. 314–321 und S. 584.
  20. Claus Priesner: Olearius, Adam. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 517–519 (Digitalisat).
  21. Harald Tausch: „Erinnerungen an das irdische Paradies. Persien und die Alchimie bei Paul Fleming und Adam Olearius“, in: Was ein Poëte kan! Studien zum Werk von Paul Fleming (1609–1640). de Gruyter, Berlin, ISBN 978-3-11-027877-4, 2012, S. 369–408.
  22. 1655 am Hof des Herzogs Christian von Wohlau aufgeführt; Christopher J. Wild (2004, 2007 dt.): Anatomie und Theologie, Vergänglichkeit und Erlösung. In: Eine Neue Geschichte der deutschen Literatur, herausgegeben von David E. Wellbery et al. Berlin University Press, Berlin, ISBN 978-3-940432-12-4, S. 389–393.
  23. Reinhard Kaiser: „Vom Reiz der Ausführlichkeit. Grimmelshausens Anfänge als Erzähler“, Nachwort in: Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen: Keuscher Joseph. Roman. aus dem Deutschen des 17. Jahrhunderts und mit einem Nachwort von Reinhard Kaiser. AB – Die Andere Bibliothek, Berlin 2014, ISBN 978-3-8477-3007-1, S. 132.
  24. Samuel von Butschky: Wohl-Bebauter Rosen-Thal : Darinnen ein curioses Gemüte/ in allen Ständen/ allerhand nützliche und belustende Raritäten und curiose Sachen; Zeit-, Welt- und Stats-Rosen ... in sechshundert Sinn-reichen/ ungemeinen Reden und Betrachtungen ... eingepflanzet und einverleibet findet ; Mit gehörigem ordentlichem Register. Hofmann, Nürnberg 1679.
  25. Inhaltsverzeichnis einer mindestens um das dritte und fünfte Kapitel gekürzten Ausgabe von 1986 (PDF; 195 kB)
  26. Wolfgang Struck: »Persien in Persien suchen und nicht finden«. Adam Olearius und Paul Fleming auf der Reise nach Isfahan (1633–1639). In: Ins Fremde schreiben. Gegenwartsliteratur auf den Spuren historischer und fantastischer Entdeckungsreisen. herausgegeben von Christof Hamann und Alexander Honold. Wallstein, Göttingen, 2009, S. 23–41.
  27. Heinz Entner: Paul Fleming. Ein deutscher Dichter im Dreißigjährigen Krieg, Reclam, Leipzig 1989, ISBN 3-379-00486-3, S. 447 und S. 451–452.
  28. Kambiz Djalali (2014): Das Fremde ist dem Eigenen zu Eigen. Die klassische persische Dichtung im deutsch-französischen Raum des 19. Jahrhunderts. Inhaltsverzeichnis, Königshausen & Neumann, Würzburg, ISBN 978-3-8260-5159-3, S. 35, S. 59, S. 109, S. 245f, S. 248, S. 368.
  29. Barbara Becker-Cantarino: „Drei Briefautographen von Paul Fleming“, in: Wolfenbütteler Beiträge: Aus den Schätzen der Herzog August Bibliothek. 4, 1981, S. 191–204.
  30. Michael Harbsmeier: Wilde Völkerkunde. Andere Welten in deutschen Reiseberichten der Frühen Neuzeit. Campus, Frankfurt am Main 1994, S. 175.
  31. Adam Olearius über Saadi und sinnreiche Verse als Literaturform (S. 618 seiner Reisebeschreibung, erweiterte Ausgabe 1656), Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel/ Wolfenbütteler Digitale Bibliothek
  32. Adam Olearius (1656), Kapitel 27 "Von ihren Poeten und dero Versen", S. 623–625, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel/ Wolfenbütteler Digitale Bibliothek
  33. Johann Martin Lappenberg: Zur Biografie Paul Flemings. Abschnitt 3. Die Universität Leipzig. In: Paul Flemings deutsche Gedichte, herausgegeben von J. M. Lappenberg, Litterarischer Verein, Stuttgart 1865, S. 658–659.
  34. Siehe zum Beispiel die Seiten 00756/57,00799, 00805, 00807 des Digitalisats der erweiterten Ausgabe von 1556.
  35. Hans-Georg Kemper: „‹Denkt, dass in der Barbarei / Alles nicht barbarisch sei!› Zur Muskowitischen vnd Persischen Reise von Adam Olearius und Paul Fleming“, in: Beschreibung der Welt. Zur Poetik der Reise- und Länderberichte, herausgegeben von Xenja von Ertzdorff unter Mitarbeit von Rudolf Schulz, Rodopi, Amsterdam 2000, ISBN 90-420-0480-0, S. 315–344, S. 343.
  36. Auflistung der Teilnehmer
  37. August Wilhelm Schlegel (1803/1804): Kritische Schriften und Briefe, Band 4: Geschichte der romantischen Literatur, herausgegeben von Edgar Lohner. Kohlhammer, Stuttgart 1965, S. 62–63.
  38. Vgl. Abschnitt Drucke in persischer Sprache vor 1700, Lagarde gibt statt 1644 noch 1651 an.
  39. Saadi Shirazi: Den Persiaanschen Bogaard, Beplant met zeer uitgeleesen Spruiten der Historien En Bezaait met Zeltzame Voorvallen, Leerzame en aardige Geschiedenissen, neffens Opmerkelijke Spreuken. in niederländische Prosa übersetzt von Daniel Havart. Jan Claesz. ten Hoorn, Amsterdam 1688, Nachweis in: Johanna Bundschuh-van Duikeren (2011): Niederländische Literatur des 17. Jahrhunderts. de Gruyter, Berlin, ISBN 978-3-11-022381-1, S. 520.
  40. Saadi Shirazi: Der Persianische Baum-Garten: Mit außerlesenen Propffreisern vieler Geschichte, Seltsamen Begebenheiten, Lehrreichen Historien und merckwürdigen Sprüchen bepflantzt. aus dem Niederländischen übersetzt durch die Herausgeber von Adam Olearius: Des Weltberühmten Adami Olearii colligirte und viel vermehrte Reise-Beschreibung. Zacharias Hertel, Thomas von Wiering, Hamburg 1696. Nachweis teilweise in: Johanna Bundschuh-van Duikeren (2011): Niederländische Literatur des 17. Jahrhunderts. de Gruyter, Berlin, ISBN 978-3-11-022381-1, S. 520.
  41. Titelblatt, Bayerische StaatsBibliothek digital/ Münchner DigitalisierungsZentrum Digitale Bibliothek
  42. Rudolf Gelpke: Nachwort. In: Nizami: Die sieben Geschichten der sieben Prinzessinnen, aus dem Persischen verdeutscht (in Prosa) und herausgegeben von Rudolf Gelpke, Manesse Verlag, Zürich, 1959, S. 283–295, S. 292.
  43. Fritz Meier (1941): Turandot in Persien. In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Band 95, S. 1–27, S. 5.
  44. Andrea Polaschegg: Von Peking nach Schiras: Schillers ‹Turandot›. In: Der andere Orientalismus. Regeln deutsch-morgenländischer Imagination im 19. Jahrhundert. de Gruyter, Berlin 2005, (Reprint 2011) ISBN 978-3-11-089388-5, S. 205–219 und Anhang 2005.
  45. Jan Loop: Rezension von Hamid Tafazoli, Der deutsche Persien-Diskurs. In: Arbitrium, Band 27 3, 2009, S. 298–302 2009, S. 300.
  46. Katharina Mommsen (1998): „Persien“, in: Goethe Handbuch, Band 4/2, Personen, Sachen, Begriffe L-Z, herausgegeben von Hans-Dietrich Dahnke und Regine Otto. Metzler, Stuttgart/Weimar, S. 841–843.
  47. Jennifer Willenberg: Distribution und Übersetzung englischen Schrifttums im Deutschland des 18. Jahrhunderts, München: Saur 2008, ISBN 978-3-598-24905-1, S. 320.
  48. Text bei Wikisource
  49. Text bei Wikisource
  50. Joseph von Hammer: Der Diwan von Mohammed Schemsed-din Hafis. Aus dem Persischen zum erstenmal ganz übersetzt. Buchhandlung J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1812.
  51. Digitalisat: Der Diwan von Mohammed Schemsed=Din Hafis. Aus dem Persischen zum erstenmal ganz ubersetzt von Joseph v. Hammer. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1812.
  52. Johann Christoph Bürgel: Kommt, Freunde, Schönheitsmarkt ist! Bemerkungen zu Rückerts Hafis-Übertragungen. In: Mehr Ali Newid (Hrsg.): Nachtigallen an Gottes Thron. Studien zur persischen Dichtung. Reichert, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-89500-948-8, S. 117–132.
  53. Jan Volker Röhnert: "Der Diwan in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek", in: Hafis: Der Diwan. Aus dem Persischen von Joseph von Hammer-Purgstall. München: Süddeutsche Zeitung (Schriftenreihe Bibliotheca Anna Amalia), ISBN 3-86615-415-1, 2007, S. 989–995, S. 989–999.
  54. Arthur Guy: Introduction. In: Les Robaï d'Omer Kheyyam. Étude suivie d'une traduction française en décalque rythmique avec rimes àa la persane, Société Française d'Éditions Littéraires et Techniques, Paris, S. 11–84 1935, S. 15.
  55. Anil Bhatti: „... zwischen zwei Welten schwebend ...“ Zu Goethes Fremdheitsexperiment im West-östlichen Divan. In: Goethe. Neue Ansichten – Neue Einsichten, herausgegeben von Hans-Jörg Knobloch und Helmut Koopmann. Königshausen & Neumann, Würzburg 2007, S. 103–122. (pdf bei goethezeitportal.de)
  56. Antonella Nicoletti: Übersetzung als Auslegung in Goethes "West-östlichem Divan" : im Kontext frühromantischer Übersetzungstheorie und Hermeneutik, Tübingen/ Basel: Francke 2002, ISBN 3-7720-2680-X, S. 312.
  57. Andrea Polaschegg: Der Orient bin ich: Goethes Poetologie des Ostens. In: Der andere Orientalismus. Regeln deutsch-morgenländischer Imagination im 19. Jahrhundert. de Gruyter, Berlin 2005, (Reprint 2011) ISBN 978-3-11-089388-5, S. 291–397.
  58. Manfred Osten: Goethes "West-östlicher Divan" und Heines "Romantische Schule". In: Harry .... Heinrich ... Henri ... Heine. Deutscher, Jude, Europäer, herausgegeben von Dietmar Goltschnigg, Charlotte Grollegg-Edler und Peter Revers. Grazer Humboldt-Kolleg, 6.–11. Juni 2006. Erich Schmidt Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-503-09840-8, S. 267–270.
  59. Übersetzung von Friedrich Rückert: Aus den Ghaselen des Mewlana Dschelaleddin Rumi im Projekt Gutenberg-DE
  60. Reprint: Zeller, Osnabrück 1966. Beispielseite aus der persischen Ausgabe.
  61. Grammatik, Poetik und Rhetorik der Perser / nach dem 7. Bande des Heft Ḱolzum dargest. von Friedrich Rückert. Neu hrsg. von W. Pertsch. Gotha : Perthes, 1874 (Scan online lesbar), menadoc.bibliothek.uni-halle.de
  62. Peter-Arnold Mumm: Friedrich Rückerts Bostan-Notizen und ihr sprachwissenschaftlicher Hintergrund. In: Saadi's Bostan. Aus dem Persischen übersetzt von Friedrich Rückert, Band 8 der Schweinfurter Werkausgabe: Werke der Jahre 1850–1851, Band 2 Bearbeitet von Jörn Steinberg, Jalal Rostami Gooran, Annemarie Schimmel und Peter-Arnold-Mumm. Wallstein, Göttingen 2013, ISBN 978-3-8353-0495-6, S. 445–459, S. 445.
  63. Umschrift nach DMG.
  64. s. auch unter Rückert und Hafis
  65. Friedrich Rückert: Poetisches Tagebuch, 1850–1866 (aus seinem Nachlasse). Erstausgabe J. D. Sauerländers Verlag, Frankfurt am Main 1888.
  66. "Translations of Hafez in German", Encyclopædia Iranica
  67. Jochen Golz: Vorwort. In: Goethes Morgenlandfahrten. West-östliche Begegnungen. (Ausstellung des Goethe- und Schiller-Archivs Weimar im Goethe-Jahr, vom 26. Mai bis 18. Juli 1999), herausgegeben von Jochen Golz, Frankfurt am Main; Insel-Verlag, Leipzig 1999, ISBN 3-458-34300-8, S. 9–15, S. 11.
  68. Diethelm Balke: „Orient und orientalische Literaturen (Einfluß auf Europa und Deutschland)“, Abschnitt „§ 52. Die dt. Lit. leiht sich Stoffe und Motive der arab.-pers. Dichtung für leichte und gehaltlose Bearbeitungen aus“, in: Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte, Band 2, L-O, S. 816–869 („klammert die biblischen, christlichen, jüdischen und alt-orientalischen Anregungen aus.“) 2001, S. 845.
  69. Laut Statistik bei Ammann, Ludwig: Östliche Spiegel. Ansichten vom Orient im Zeitalter seiner Entdeckung durch den deutschen Leser, 1800–1850. Hildesheim: Olms, S. 17; referenziert in: Georges Tamer (2014): "Den Orient begrifflich denken: Überlegungen zur Erforschung der arabisch-islamischen Geistesgeschichte", in: Asiatische Studien – Études Asiatiques, Band 68, Heft 2, S. 557–577 1989, S. 559, Fußnote 9.
  70. Navid Kermani: Zwischen Koran und Kafka. West-östliche Erkundungen. 2., durchgesehene Auflage. (erstmals 2014), Beck, München, ISBN 978-3-406-66662-9, 2015, S. 64–65.
  71. Andrea Polaschegg: Kleine Geschichte der Orientalismusforschung. Abschnitt 1.1 in: Der andere Orientalismus. Regeln deutsch-morgenländischer Imagination im 19. Jahrhundert. de Gruyter, Berlin 2005, (Reprint 2011) ISBN 978-3-11-089388-5, 2005, S. 10–27.
  72. Gerrit Wustmann: Vorwort. In: Hier ist Iran! Persische Lyrik im deutschsprachigen Raum, herausgegeben von Gerrit Wustmann. Sujet Verlag, Bremen, ISBN 978-3-933995-75-9, 2011, S. 11–23.
  73. Kurt Scharf: Zur Geschichte der persischen Lyrik. In: Der Wind wird uns entführen. Moderne persische Lyrik, ausgewählt, übersetzt und eingeleitet von Kurt Scharf. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52813-9, S. 17–23, S. 23.
  74. Vgl. Persisches Lesebuch. Fārsī, Darī, Toǰikī. Originaltexte aus zehn Jahrhunderten mit Kommentar und Glossar, herausgegeben von Mehr Ali Newid und Peter-Arnold Mumm. Reichert, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-89500-575-6.
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