Report on Manufactures
Der Report on the Subject of Manufactures, genannt Report on Manufactures, war der vierte Finanzbericht des ersten Finanzministers der Vereinigten Staaten, Alexander Hamilton. Er wurde am 5. Dezember 1791 dem Kongress vorgelegt. Im Bericht schlägt Hamilton Maßnahmen vor, die die Vereinigten Staaten zu einer Industrialisierung verhelfen würden. Seine Inspiration stammt aus dem Mutterland Amerikas, dem Königreich Großbritannien, wo die Industrielle Revolution begann. Obwohl der Kongress nur die Zollvorschläge des Berichts umsetzte, war er maßgebend für die amerikanische Schule der Ökonomie.
Hintergrund
Politischer Hintergrund
Alexander Hamilton wurde am 11. September 1789 zum Finanzminister ernannt. In diesem Posten schlug er dem Kongress über die nächsten Jahre in mehreren Berichten Finanzreformen vor, davon waren die bisher wichtigsten der Report on Public Credit, welcher Vorschläge zur Schuldenbekämpfung bot, und der Report on a National Bank, der eine Nationalbank vorschlug. Beide wurden vom Kongress umgesetzt, der Report on Public Credit im Assumption Bill mit der Redemption und der Whiskeysteuer und der Report on a National Bank mit der Gründung der First Bank of the United States, allerdings bildete sich Widerstand gegen diese Finanzpolitik. Historiker bezeichnen den Widerstand als Anti-Administration Party, welche vom Repräsentanten James Madison und Außenminister Thomas Jefferson angeführt wurde. Vertreten wurde sie hauptsächlich im agrarisch geprägten Süden. Hamilton führte die Pro-Administration Party, deren Unterstützung im Wesentlichen aus Neuengland stammte.[1]
Die Pro-Administration Party, aus welcher sich später die Föderalistische Partei entwickelte, vertrat hauptsächlich die Ansichten von Hamilton. Man befürwortete seine Finanzpolitik, von der oft neuenglische Händler profitierten. Außenpolitisch sah sie das Königreich Großbritannien als guten Alliierten und das Revolutionäre Frankreich negativ, weshalb man später in der politischen Affäre um Edmond-Charles Genêt eine kritische Sicht vertrat. Die Anti-Administration Party, aus welcher sich später die Demokratisch-Republikanische Partei entwickelte, war hingegen die Oppositionspartei zu Hamilton. Sie sah seine Finanzpolitik als kritisch für die Plantagenbesitzer aus den Südstaaten, die sie repräsentierte. Außerdem vertrat sie eine positivere Haltung zu Frankreich als zu Großbritannien, weshalb sie später den Jay-Vertrag angriff.[1]
Wirtschaftlicher Hintergrund
Die Industrielle Revolution begann laut Historikern in der Mitte des 18. Jahrhunderts im Königreich Großbritannien. In Amerika entwickelte sich einige Zeit später auch erste Industrien, jedoch herrschte insbesondere in den Südstaaten noch immer die Agrarwirtschaft vor. Man war in vielen Fällen noch vom Ausland und dessen Exporten abhängig, was Industrielle mit höheren Zöllen verhindern wollten. Ein weiterer Grund für den Rückstand der amerikanischen Industrien im Vergleich zum Mutterland war dessen Vorsprung an Technologien, den sie mit strikten Auswanderungsgesetzen für Facharbeiter sicherte. Trotzdem reisten viele in die USA aus, so z. B. der Weber George Parkinson, der mit Hilfe von Außenminister Jefferson das Patent aufs Spinnen erhielt. Jefferson unterstützte die Auswanderung von Facharbeitern und ihren Technologien weniger, während Hamilton hingegen ein großer Unterstützer der Einwanderung von Facharbeitern war.[2] Viele Fabrikeigentümer gaben offen zu, dass ihr Erfolg auf gestohlenen Technologien beruhte; so legte der Manager der Hartfood Woolen Manufactury, Elisha Colt, Hamilton die Wichtigkeit britischer Einwanderer in der Manufaktur dar. Einer der bedeutendsten Befürworter der Technologiepiraterie war der Sekretär der Philadelphia Manufacturing Society, Tench Coxe.[3]
Hamilton fing schon vor dem Report on Manufactures an, amerikanische Industrien zu fördern. Mit Hilfe des zum Assistierenden Finanzminister (englisch Assistant Secretary of the Treasury) ernannten Tench Coxe gründete er die Society for the Encouragement of Useful Manufactures, kurz S. U. M., die die Praxis des theoretischen Berichtes darstellte.[4]
Entstehung und Einfluss
Der Präsident George Washington hielt am 8. Januar 1790 eine Rede vor dem Repräsentantenhaus, in der er sich für eine Unterstützung von heimischen Industrien aussprach, damit die USA sich im Falle eines Krieges nicht auf ausländische Produzenten verlassen müsste. Deshalb bot das Repräsentantenhaus Hamilton schon am 15. Januar 1790 um einen Finanzbericht zur Unterstützung amerikanischer Industrien, allerdings nutzte Hamilton den Bericht als Plattform für die Befürwortung einer Industrialisierung.[5]
Um den Bericht vorzubereiten, schickte Hamilton am 25. Januar Anfragen an mehrere industrielle Vereinigungen, in denen er um Informationen über lokale Industrien bat. Besonders bedeutend war die Antwort von Tench Coxe, dessen Antwort die versprechende Natur der Industrien der USA, insbesondere in Coxes Heimat Pennsylvania, aber auch ihre möglichen Probleme, die Hamilton in seinem Bericht beschreiben könnte, beschrieb. Zu den Problemen gehörten u. A. das Fehlen an Arbeitskräften und Innovationen sowie die Abhängigkeit von Großbritannien, welche Coxe mit einer Partnerschaft mit Frankreich, wo die Französische Revolution stattfand, ersetzen wollte. Bis auf Letzteres überzeugte Coxe Hamilton, der ihn im Mai 1790 zum Assistierenden Finanzminister (englisch Assistant Secretary of the Treasury) ernannte.[6]
In diesem Posten bestand Coxes Aufgabe daraus, alle nötigen Informationen für den Bericht einzusammeln, wobei ihm seine aus seinem ehemaligen Posten als Sekretär der Philadelphia Manufacturing Society stammenden Verbindungen halfen. Durch seine Arbeit kam ein erster Entwurf des Berichts zustande, den er mit seinem Wissen als Experte der amerikanischen Industrie innerhalb kurzer Zeit im Januar oder Februar 1791 schrieb. Diese erste Version wurde dann von Hamilton mehrfach überarbeitet, woraufhin die überarbeiteten Versionen Coxe zur Überprüfung gesandt wurden.[7]
Neben den genannten Industriellen zählten zu den größten Einflüssen auf Hamilton bedeutende europäische Ökonomen wie David Hume, Malachy Postlethwayt, Charles de Secondat, Baron de Montesquieu, Jacques Necker und Adam Smith, dessen Wohlstand der Nationen er mehrmals zitiert.[8]
Inhalt
Im ersten Teil des Berichtes argumentiert Hamilton, dass die bisherige Vorherrschaft der Agrarwirtschaft in den Vereinigten Staaten nicht ersetzt werden sollte. Industrien könnten aber der Agrarwirtschaft aus mehreren Gründen helfen: Die Industrien würden der „ordnungsgemäßen Aufteilung der Arbeit“ (englisch proper division of labor), damit jeder seine Arbeit und Innovation auf sein eigenes Gewerbe konzentrieren könnte. Zweitens würde das Nutzen von Maschinerie, die die Produktivität vergrößerte, von Industrien gefördert wurde. Auch die insgesamte Arbeitskraft würde durch Industrien vergrößert werden, indem sie denen, die nicht von der Agrarwirtschaft eingestellt werden können, einen Arbeitsplatz bietet. Zu diesen gehörten für Hamilton auch Frauen und Kinder. Zuletzt argumentiert Hamilton, dass durch inländische Industrien ein inländischer und besserer Markt für Agrarmittel geschaffen wird. Der Wert der Agrarwirtschaft hänge vom Preis ab, mit dem der Überschuss von Produkten an den Markt verkauft werden kann. Für diesen Verkauf sei ein inländischer Markt stabiler als ein ausländischer Markt. Dieser Unterschied stammt davon, dass die Nachfrage in ausländischen Nationen von der jährlichen Ernte und den Handelspolitiken ausländischer Nationen abhängt. Hamilton greift daraufhin diese Handelspolitiken ausländischer Nationen (insbesondere die der „Industrie-Nationen“ [englisch Manufacturing Nations]), die versuchen, ihre Ökonomien autark zu machen, an. Solche Politiken ziehen nämlich nicht in Betracht, dass sie damit Nationen ohne Industrien dazu zwingen, eigene Industrien aufzubauen anstatt zu handeln, um die Vorteile von Industrien zu erhalten. Ein größerer inländischer Markt könnte dadurch erstellt werden, indem man Industrien schafft, weil Industrien von Natur aus agrarische Produkte konsumieren. Historiker schätzen Hamiltons Verteidigung von Industrien als Angriff auf den Physiokratismus ein.[9]
Daraufhin wird im Text die Bedeutung von Regulierungen durch die Regierung beschrieben, womit die Theorie der Unsichtbaren Hand von Adam Smith angriffen wird. Befürwortet werden beispielsweise Schutz für Erfinder durch Patente und Prämien (englisch Bounties) für die Industrien für Kohle, Wolle, Baumwolle und Glas. Besonders stark gegen den Laissez-faire Smiths verstößt eine vorgeschlagene Erhöhung der Zölle auf Endprodukte, was jedoch durch die Senkung der Zölle auf Rohstoffe wie Kupfer, Baumwolle, Holz und Seide ausgeglichen wurde. Trotz einer Erhöhung würden die Zölle nicht die Standards des Protektionismus, den Hamilton wegen den folgenden höheren Preisen für Konsumenten und dem folgenden Schmuggeln ablehnte, erreichen. Generell sah er Zölle eher als bedeutendes Mittel der Fiskalpolitik, als als Mittel zur Förderung von Industrie.[10] In diesem Fall implementierte er sie nur zur Unterstützung der „infant industries“, die ohne Hilfe des Staates nicht gegen ausländische Unternehmen antreten könnten. Das würde im Gegenzug auch den Plantagenbesitzern helfen, die sich nicht mehr darauf verlassen müssten, dass das Ausland ihnen Werkzeuge verkauft. Dem eigentlichen Thema, der Herstellung militärischer Güter, wurden nur zwei Absätze gewidmet, in denen Hamilton einen regelmäßigen Kauf von Waffen für den Aufbau eines Arsenals vorschlug. Eine Unterstützung durch staatliche Fabriken wurde nicht ausgeschlossen. Zum Schluss bestätigte Hamilton, dass das dargestellte Finanzprogramm nur im Falle einer neuentstehenden Wirtschaft umzusetzen ist.[11]
Umsetzung in der Legislative
Der Report on Manufactures wurde am 5. Dezember 1791 dem Kongress vorgelegt, der ihn vorerst ignorierte.
Erste Diskussionen über den Bericht kamen im Februar 1792 auf: Bisher förderten Prämien für den Export von Kabeljau nur den Handel und nicht die Fischer. Der neue Vorschlag sah hingegen ein Frachtgeld vor. Erwartet wurde Unterstützung durch Neuengländer, deren Heimat über einen Großteil der Kabeljaubestände verfügte, und auch durch Jefferson, dessen Report on the Fisheries sich unterstützend für Prämien zeigte. Zu den Gegnern der Prämien zählte der Virginier William Giles, der die Verfassungsmäßigkeit einer Prämie bezweifelte. Andere Mitglieder des Repräsentantenhauses denunzierten den Vorschlag als Bevorteilung Neuenglands. Befürworter des Gesetzes, z. B. Elbridge Gerry, argumentierten, dass das Vorgeschlagene keine Prämie, sondern eine Rückzahlung von bezahlten Steuern sei, also eine Beihilfe (englisch Allowance). Schließlich kippte Madison, der eigentlich gegen Prämien war, mit seiner Unterstützung der Prämie die Abstimmung zugunsten dieser mit derselben Argumentation. Trotz der Akzeptanz dieser Maßnahme zeigte die scharfe Debatte klar die Unpopularität der Prämien, weshalb der Kongress keine der im Bericht vorgeschlagenen Prämien diskutierte.[12]
Anders als die Prämien konnte Hamilton im Bericht vorgeschlagenen Zölle durch den Kongress bringen. Eine Möglichkeit zum Umsetzen bot sich an, als der amerikanische General Arthur St. Clair in der Schlacht am Wabash River eine verheerende Niederlage gegen die Indianer erlitt. Nach einer hitzigen Debatte entschied sich der Kongress, drei neue Regimenter zu erschaffen.[13] Es wurde am 7. März vorgeschlagen, dass der Finanzminister Hamilton einen Bericht über die Beschaffung der Geldmittel vorstellen sollte. Madison griff – ungewöhnlich für die Legislaturperiode des 2. Kongresses – die Forderung direkt an und lehnte Eingriffe der Exekutive (Finanzministerium) in die Legislative (Kongress) ab. Jedoch erschien Madison in dieser Rede[14] heuchlerisch und inkonsistent, da er zwei Jahre zuvor bei der Gründung des Finanzministeriums genau das Gegenteil befürwortet hatte. Eine Ablehnung würde eine große Schwächung für Hamilton bedeuten. Dennoch wurde der Vorschlag eines Berichts von Hamilton am 8. März mit 31 zu 27 Stimmen angenommen.[15]
Am 16. März antwortete Hamilton mit einem Bericht, der drei Möglichkeiten, die nötige Geldsumme von 526.000 Dollar einzutreiben, darbot: Entweder könnte man den Regierungsanteil an der Nationalbank verkaufen, Kredite aufnehmen oder Zölle erheben. Hamilton setzte sich dabei für die Erhöhung der Zölle ein, genauer gesagt für eine Erhöhung von 5 auf 7,5 %, deren Ziel Ermutigung und nicht Protektionismus war. Den Vorschlag, genannt Tariff of 1792, kritisierten Madison und seine Unterstützer als gut für den kaufmännisch geprägten Norden, aber schlecht für den agrarisch geprägten Süden. Einige Unterstützer Hamiltons boten zur Überzeugung Madisons und seiner Unterstützer an, auch die Agrarwirtschaft durch Zölle zu unterstützen, was wiederum von einigen Kongressmitgliedern aus dem Norden kritisiert wurde. Trotzdem stimmten die meisten Politiker der Pro-Administration Party zu, dass dieser Zusatz nötig für die Überzeugung der Politiker der Anti-Administration Party war. Schließlich schlug Madison eine Ergänzung zum Gesetz vor, die ein Ablaufdatum von einem Jahr vorschrieb, woraufhin die Gegner der Ergänzung argumentierten, dass der Zoll auch weitere Nutzen hätte, wie z. B. die Ermutigung von Industrien.[16]
Während der Zoll mit 37 zu 20 Stimmen angenommen wurde, wurde das Auslaufdatum mit 32 zu 32 Stimmen abgelehnt.[17]
Bewertung
Zeitgenössisch
Schon vor den Diskussionen im Kongress hatte es Widerstand zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gegeben, insbesondere auf Ebene der Verfassung. Hamilton sah seine Vorschläge in der General Welfare Clause, die besagt, dass der Kongress für die Verteidigung und die Wohlfahrt der Vereinigten Staaten aufkommt (englisch to provide for the common defense and general welfare of the United States), bestätigt. Er interpretierte die Wörter general welfare als weitreichend; der Kongress könne entscheiden, was zu diesem Zeitpunkt das Beste für die general welfare wäre. Madison sah die Interpretation kritisch, da sie nicht nur die Mittel, sondern auch die Ziele der Regierung erweiterten. In einer Notizen über die Verfassungsmäßigkeit von Prämien zur Förderung von Industrie (englisch Notes on the Constitutionality of Bounties to Encourage Manufacturing) betitelten privaten Notiz aus dem Februar 1792 kritisierte Jefferson die Prämien als gelegentlich effektiv, aber als Mittel zur Tyrannei. Douglas I. Irwin spekulierte in seinem Essay The Aftermath of Hamilton’s "Report on Manufactures" aus dem Jahr 2003, dass diese Notiz die Vorbereitung für ein Gespräch mit Washington am 1. März 1792 war, in dem er mit ähnlichen Argumenten die Prämien angriff. Daraufhin endete das Gespräch ohne eine Antwort Washingtons.[18]
Hamiltons Hervorhebung der Bedeutung niedrigerer Zölle half den Interessen von Händlern, jedoch enttäuschte seine Befürwortung tiefer Zölle Industrielle. Viele Industrielle wechselten darauf ihre politische Partei von den Föderalisten hin zu den Republikanern, die eine protektive Handelspolitik befürworteten, weil sie britische Importe verhindern wollten.[19]
Auch im Königreich Großbritannien wurde der Bericht mit dem Ziel veröffentlicht, Facharbeiter zur Immigration anzulocken. Thomas Diggs ließ 1000 Kopien in Dublin drucken, woraufhin diese für günstige Preise verkauft wurden. Seine Hoffnungen wurden jedoch nicht erfüllt, da „die Großen“, „das beländete Interesse“ und „die Regierungen“ Fachleute von der Emigration abhielten.[20]
Historische Bewertungen
Historiker sehen den Report on Manufactures als ein Meisterwerk, das bis heute maßgebend für das Amerikanische System der Politischen Ökonomie als Statement gegen Laissez-faire ist. Ron Chernow (2004) sieht im Bericht mehrere Maßnahmen, die erst 100 Jahre später durch Theodore Roosevelt umgesetzt wurden.[21] Ähnlich urteilte James Thomas Flexner (1997), für den der Bericht Vieles aus dem Amerika nach dem Bürgerkrieg prophezeite.[22] Als langen Schatten bezeichnet Douglas I. Irwin (2003) den Einfluss des Berichtes auf die Handelspolitik der USA.[23] Kritischer sieht ihn Jacob E. Cooke (1975): Anders als die bisherigen Berichte fehlten beim Report on Manufactures der Mut und die Innovativität.[24] John R. Nelson (1979) sieht Hamiltons Report on Manufactures eher negativ. Die vorgeschlagenen Maßnahmen des Berichts unterstützen eher die Kaufmänner, die durch hohe Tarife am meisten geschwächt werden würden. Hingegen geben die im Bericht vorgeschlagenen Maßnahmen den Industriellen nicht die nötige Unterstützung, die sie damals brauchten.[25]
Die gängige historische Wertung besagt, dass der Report on Manufactures nur im Tariff of 1792 umgesetzt wurde. So bezeichnete Jefferson den Bericht schon neun Monate nach der Vorlegung als noch umzusetzen (englisch still to be acted upon). Jacob E. Cooke (1975) und Ron Chernow (2004) beschrieben ihn als einzigen der Berichte Hamiltons, der nicht vom Kongress umgesetzt wurde.[26] Douglas I. Irwin (2003) schrieb hingegen, dass zwar keine der Prämien, jedoch alle der vorgeschlagenen Zölle umgesetzt wurden.[27] Gerard Clarfield (1975) bewertet die legislative Umsetzung des Berichts hingegen als politisches Meisterwerk Hamiltons, da er den Kongress, der eigentlich gegen neue Zölle war, wegen einer militärischen Gefahr für höhere Zölle überzeugen konnte.[28]
Die Beteiligung von Tench Coxe rückt in historischen Forschungen in den Vordergrund. Die Biografie von Broadus Mitchell (1957–1962) bewertet die Beteiligung von Coxe als gering. The Papers of Alexander Hamilton (1961–1987) kommentiert den Beitrag von Coxe am Report on Manufactures zwar als beachtlich an, doch unterschied sich Coxes Entwurf sehr, weshalb der Anteil Hamilton noch immer größer sei.[29] Bernard Mason (1965) schlägt hingegen vor, dass die Beteiligung von Coxe größer sei als bisher eingeschätzt. Als Beweis nutzt er die Ähnlichkeit zwischen dem Bericht und Coxes Essays, allerdings sieht er seine eigenen Beweise nicht als definitiv an.[30] Länger ist die Analyse von Jacob E. Cooke (1975), die sich Mason anschließt und hinzufügt, dass vieles im Report on Manufactures auf Coxes Essays zur Unterstützung amerikanischer Industrien zurückzuführen ist.[31]
Ausgaben
- Harold C. Syrett (Hrsg.): The Papers of Alexander Hamilton. Alexander Hamilton’s Final Version of the Report on the Subject of Manufactures. Band 10 December 1791–January 1792, Columbia University Press, New York 1969, S. 230–340.
Spezialstudien
- Douglas I. Irwin: The Aftermath of Hamilton's "Report on Manufactures" National Bureau of Economic Research, Cambridge, Massachusetts 2003
- John R. Nelson: Alexander Hamilton and American Manufacturing: A Reexamination In: Journal of American History (1979), S. 971–995.
- Doron Ben-Atar: Alexander Hamilton’s Alternative: Technology Piracy and the Report on Manufactures In: The William and Mary Quarterly (1995), S. 389–414.
- Jacob E. Cooke: Tench Coxe, Alexander Hamilton, and the Encouragement of American Manufactures In: The William and Mary Quarterly (1975), S. 369–392.
- Gerard Clarfield: Protecting the Frontiers: Defense Policy and the Tariff Question in the First Washington Administration In: The William and Mary Quarterly (1975), S. 443–464.
- Bernard Mason: Alexander Hamilton and The Report On Manufactures: A Suggestion In: Pennsylvania History: A Journal of Mid-Atlantic Studies (1965), S. 288–294.
- Harold C. Syrett (Hrsg.): The Papers of Alexander Hamilton. Introducory Note: Report on Manufactures. Band 10 December 1791–January 1792, Columbia University Press, New York 1969, S. 1–15.
Weiterführende Literatur
- Ron Chernow: Alexander Hamilton. Penguin, New York 2004, ISBN 1-59420-009-2
- Broadus Mitchell: Alexander Hamilton. 2 Bände. Macmillan, New York 1957–1962.
- Gerald Stourzh: Alexander Hamilton and the Idea of Republican Government. Stanford University Press, Stanford 1970.
- Forrest McDonald: Alexander Hamilton: A Biography W. W. Norton & Company, New York und London 1982, ISBN 978-0-393-30048-2
- Richard Brookhiser: Alexander Hamilton, American. Touchstone, New York 1999, ISBN 0-684-83919-9
- Joseph A. Murray: Alexander Hamilton: America’s Forgotten Founder Algora, New York 2007, ISBN 978-0875865010
- Jacob E. Cooke: Alexander Hamilton. Charles Scribner’s Sons, 1982, ISBN 978-0-684-17344-3.
- Stanley Elkins und Eric McKitrick: The Age of Federalism. Oxford University Press, New York 1993.
- Andreas Etges: Wirtschaftsnationalismus: USA und Deutschland im Vergleich (1815-1914) Campus Verlag, Frankfurt 1999
- Michael D. Chan: Aristotle and Hamilton on Commerce and Statesmanship University of Missouri Press, New York 2015
- Carson Holloway: Hamilton versus Jefferson in the Washington Administration Cambridge University Press, New York 2015
Einzelnachweise
- Jeffrey Kraus: Democratic-Republican Party. In: Kenneth F. Warren (Hrsg.): Encyclopedia of U.S. Campaigns, Elections, and Electoral Behavior (= Volume 1). SAGE, Los Angeles 2008, ISBN 978-1-4129-5489-1, S. 176f.; hier: S. 176
Jean Sheppard Hamm: Federalist Party. In: Kenneth F. Warren (Hrsg.): Encyclopedia of U.S. Campaigns, Elections, and Electoral Behavior (= Volume 1). SAGE, Los Angeles 2008, ISBN 978-1-4129-5489-1, S. 239f.; hier: S. 238 - Doron Ben-Atar: Alexander Hamilton’s Alternative: Technology Piracy and the Report on Manufactures, S. 1–3.
- Doron Ben-Atar: Alexander Hamilton’s Alternative: Technology Piracy and the Report on Manufactures, S. 6–9.
- Jacob E. Cooke: Tench Coxe, Alexander Hamilton, and the Encouragement of American Manufactures, S. 12–24.
Forrest McDonald: Alexander Hamilton: A Biography, S. 231–232. - Douglas I. Irwin: The Aftermath of Hamilton’s "Report on Manufactures", S. 3.
Ron Chernow: Alexander Hamilton, S. 374–375
Carson Holloway: Hamilton versus Jefferson in the Washington Administration, S. 113. - Jacob E. Cooke: Tench Coxe, Alexander Hamilton, and the Encouragement of American Manufactures, S. 1–2.
Bernard Mason: Alexander Hamilton and The Report On Manufactures: A Suggestion
Doron Ben-Atar: Alexander Hamilton’s Alternative: Technology Piracy and the Report on Manufactures, S. 10. - Jacob E. Cooke: Tench Coxe, Alexander Hamilton, and the Encouragement of American Manufactures, S. 2–6.
Doron Ben-Atar: Alexander Hamilton’s Alternative: Technology Piracy and the Report on Manufactures, S. 10–11. - Harold C. Syrett (Hrsg.): The Papers of Alexander Hamilton. Introducory Note: Report on Manufactures. Band 10 December 1791–January 1792
- Douglas I. Irwin: The Aftermath of Hamilton’s "Report on Manufactures", S. 3.
Ron Chernow: Alexander Hamilton, S. 375–376.
Forrest McDonald: Alexander Hamilton: A Biography, S. 232–233.
Carson Holloway: Hamilton versus Jefferson in the Washington Administration, S. 114–120. - Douglas I. Irwin: The Aftermath of Hamilton’s "Report on Manufactures", S. 17–19.
- Douglas I. Irwin: The Aftermath of Hamilton’s "Report on Manufactures", S. 4–6.
Ron Chernow: Alexander Hamilton, S. 376–378.
Jacob E. Cooke: Tench Coxe, Alexander Hamilton, and the Encouragement of American Manufactures, S. 7–9.
Forrest McDonald: Alexander Hamilton: A Biography, S. 234–236.
Michael D. Chan: Aristotle and Hamilton on Commerce and Statesmanship S. 100–104. - Douglas I. Irwin: The Aftermath of Hamilton’s "Report on Manufactures", S. 9–11.
- Gerard Clarfield: Protecting the Frontiers: Defense Policy and the Tariff Question in the First Washington Administration, S. 2–10.
- Die Rede ist nicht in den Annals of Congress überliefert, weshalb Historiker sich auf eine Zusammenfassung des Föderalisten Theodore Sedgwick verlassen müssen.
- Gerard Clarfield: Protecting the Frontiers: Defense Policy and the Tariff Question in the First Washington Administration, S. 10–15.
- Douglas I. Irwin: The Aftermath of Hamilton’s "Report on Manufactures", S. 11–14.
Gerard Clarfield: Protecting the Frontiers: Defense Policy and the Tariff Question in the First Washington Administration, S. 15–19. - Douglas I. Irwin: The Aftermath of Hamilton’s "Report on Manufactures", S. 14–17.
Gerard Clarfield: Protecting the Frontiers: Defense Policy and the Tariff Question in the First Washington Administration, S. 19–21. - Douglas I. Irwin: The Aftermath of Hamilton’s "Report on Manufactures", S. 7–9.
Ron Chernow: Alexander Hamilton, S. 378–379. - Douglas I. Irwin: The Aftermath of Hamilton’s "Report on Manufactures", S. 19–24.
John R. Nelson: How the Republicans Learned to Love Manufacturing: The First Parties and the "New Economy" In: Journal of the Early Republic (2002), S. 235–262. - Doron Ben-Atar: Alexander Hamilton’s Alternative: Technology Piracy and the Report on Manufactures, S. 19–26.
- Ron Chernow: Alexander Hamilton, S. 378
- James Thomas Flexner: The Young Hamilton: A Biography. 2. Auflage. Fordham Univ. Press, New York 1997, S. 437.
- Douglas I. Irwin: The Aftermath of Hamilton’s "Report on Manufactures", S. 1.
- Jacob E. Cooke: Tench Coxe, Alexander Hamilton, and the Encouragement of American Manufactures, S. 6.
- John R. Nelson: Alexander Hamilton and American Manufacturing: A Reexamination
- Jacob E. Cooke: Tench Coxe, Alexander Hamilton, and the Encouragement of American Manufactures, S. 2–6.
Ron Chernow: Alexander Hamilton, S. 378. - Douglas I. Irwin: The Aftermath of Hamilton’s "Report on Manufactures", S. 17.
- Gerard Clarfield: Protecting the Frontiers: Defense Policy and the Tariff Question in the First Washington Administration, S. 21–22.
- Jacob E. Cooke: Tench Coxe, Alexander Hamilton, and the Encouragement of American Manufactures, S. 1.
- Bernard Mason: Alexander Hamilton and The Report On Manufactures: A Suggestion
- Jacob E. Cooke: Tench Coxe, Alexander Hamilton, and the Encouragement of American Manufactures, S. 12.