Reichertshausen
Reichertshausen ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Pfaffenhofen an der Ilm | |
Höhe: | 448 m ü. NHN | |
Fläche: | 23,64 km2 | |
Einwohner: | 5095 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 216 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 85293 | |
Vorwahl: | 08441 | |
Kfz-Kennzeichen: | PAF | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 86 146 | |
Gemeindegliederung: | 19 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Pfaffenhofener Straße 2 85293 Reichertshausen | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Erwin Renauer (UWG) | |
Lage der Gemeinde Reichertshausen im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm | ||
Geografie
Lage
Die Gemeinde liegt im Westen der Bundesautobahn 9 genau auf halbem Wege zwischen München und Ingolstadt. Sie gehört zur Planungsregion Ingolstadt. Im Ort mündet der Nöbach in die Ilm. Durch die Ortsmitte von Reichertshausen führt die Bundesstraße 13.
Gemeindegliederung
Es gibt 19 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Bärnhausen (Weiler)
- Grafing (Dorf)
- Gründholm (Dorf)
- Gurnöbach (Dorf)
- Haselhof (Weiler)
- Haunstetten (Kirchdorf)
- Holzhof (Einöde)
- Ilmberg (Weiler)
- Kerum (Weiler)
- Kohlmühle (Einöde)
- Kreut (Weiler)
- Langwaid (Dorf)
- Lausham (Dorf)
- Oberpaindorf (Dorf)
- Paindorf (Kirchdorf)
- Pischelsdorf (Kirchdorf)
- Reichertshausen (Pfarrdorf)
- Salmading (Dorf)
- Steinkirchen (Pfarrdorf)
Es gibt die Gemarkungen Langwaid, Paindorf, Pischelsdorf, Reichertshausen und Steinkirchen.
Geschichte
Bis zum 19. Jahrhundert
Reichertshausen wurde erstmals 779 erwähnt, als eine Frau von Toza ein Bethaus errichten ließ. Als nächste Herren auf Reichertshausen wurde 1060 das Geschlecht der Babenberger nachgewiesen. In der Folge nannten sich die Schlossbesitzer von Richershusen.
Im Jahre 1334 wurden Schloss Reichertshausen und Besitzungen an einen Angehörigen der Münchner Patrizierfamilie Pütrich verkauft. Der Käufer Ludwig Pütrich erhielt 1347 von Kaiser Ludwig dem Bayern zudem die geschlossenen Hofmarksrechte und wurde als Pütrich von Reichertshausen in den Adelsstand erhoben. Auch der Ort Reichertshausen selbst gelangte so in den Besitz dieser Hofmarksherren. 1497 und 1502 wurde jeweils eine Hälfte des Besitzes von den beiden letzten Nachfahren der Pütrichs von Reichertshausen an Hans von Pfeffenhausen verkauft. Nächste Eigentümer waren ab 1607 mit Hanns Wolf von Weichs zu Steingriff die Freiherren von Weichs.[4]
Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Inhaber der Patrimonialgerichtsbarkeit war zu dieser Zeit die Familie von Cetto. 1848 wurden durch eine königliche Verordnung die letzten Hofmarksrechte aufgehoben.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1971 im Zuge der Gebietsreform in Bayern die Gemeinde Paindorf eingegliedert. Langwaid und Pischelsdorf folgten am 1. April 1971.[5] Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Steinkirchen kamen am 1. April 1975 hinzu.[6]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 4048 auf 4960 um 912 Einwohner bzw. um 22,5 %.
Jahr | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 |
Einwohner | 2177 | 2299 | 3837 | 4358 | 4772 | 4863 | 4942 | 4896 | 5018 |
Politik
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahl am 15. März 2020 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung:[7]
Partei / Liste | Stimmenanteil | Sitze |
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CSU | 32,6 % | 5 |
SPD | 10,0 % | 2 |
Grüne | 13,5 % | 2 |
Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) | 28,8 % | 5 |
Freie Wähler (FW) | 15,0 % | 2 |
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist seit 2020 Erwin Renauer (UWG).[8] Sein Vorgänger war ab Juni 1995 Reinhard Heinrich (CSU), der bei den Kommunalwahlen in Bayern 2020 nicht mehr antrat.
Wappen
Blasonierung: „Geteilt von Silber und Blau; oben ein golden gekrönter roter Adler, unten ein goldener Zickzackbalken.“[9]
Das Wappen wird seit 1972 geführt. | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Volksfest: Seit 1978 jährlich zu Christi Himmelfahrt bis zum darauf folgenden Sonntag.
Siehe auch:
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Es gab 2018 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe keine und im Handel, Verkehr, Gastgewerbe 220 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 263 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 2227. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keinen Betrieb, im Bauhauptgewerbe sieben Betriebe. Im Jahr 2016 bestanden zudem 36 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 839 ha, davon waren 557 ha Ackerfläche und 281 ha Dauergrünfläche.
Verkehr
Der Bahnhof Reichertshausen liegt auf der Bahnstrecke München–Treuchtlingen zwischen München und Ingolstadt. Es hält stündlich eine Regionalbahn.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen:
- Kindergarten Reichertshausen
- Kindergarten Steinkirchen
- Kinderkrippe Reichertshausen
- Volksschule (Grund- und Hauptschule) Reichertshausen
- Grundschule Steinkirchen
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Jakob Püterich von Reichertshausen (* 1400; † 1469), Dichter, Büchersammler und herzoglich-bayerischer Rat und Amtsträger
- Johann Evangelist Müller (* 1877 in Gründholm; † 1965), 1. röm.-katholischer Bischof von Stockholm
Mit Reichertshausen verbunden
- Florian Simbeck (* 1971 in München), deutscher Schauspieler und Politiker (SPD); lebte zeitweise in Reichertshausen
Literatur
- Josef Brückl: Eine Reise durch den Bezirk Pfaffenhofen, Verlags-Druckerei Udart, Pfaffenhofen 1950, S. 16–17
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Reichertshausen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 12. September 2019.
- Gemeinde Reichertshausen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
- Aus der Geschichte der Gemeinde Reichertshausen, auf reichertshausen.de, abgerufen am 19. Mai 2016.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 551 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 586.
- Gemeinderatswahl 2020 – Reichertshausen. Abgerufen am 20. Dezember 2020.
- Bürgermeisterwahl 2020 (Stichwahl) – Reichertshausen. Abgerufen am 20. Dezember 2020.
- Eintrag zum Wappen von Reichertshausen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte