Rathmannsdorf

Rathmannsdorf ist eine Gemeinde in Sachsen in der Nähe der Städte Hohnstein und Pirna. Die Gemeinde liegt etwa zwei Kilometer elbabwärts von Bad Schandau im rechtselbischen Naturraum des Elbsandsteingebirges und grenzt an den Nationalpark Sächsische Schweiz. Rathmannsdorf bildet zusammen mit Bad Schandau und Reinhardtsdorf-Schöna die Verwaltungsgemeinschaft Bad Schandau.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Verwaltungs­gemeinschaft: Bad Schandau
Höhe: 224 m ü. NHN
Fläche: 4,39 km2
Einwohner: 900 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 205 Einwohner je km2
Postleitzahl: 01814
Vorwahl: 035022
Kfz-Kennzeichen: PIR, DW, FTL, SEB
Gemeindeschlüssel: 14 6 28 320
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Dresdner Str. 3
01814 Bad Schandau
Website: www.rathmannsdorf.de
Bürgermeister: Uwe Thiele (CDU)
Lage der Gemeinde Rathmannsdorf im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Karte
Aussichtsturm auf der Rathmannsdörfer Höhe

Geografie

Der tiefste Punkt des Gemeindegebietes befindet sich im Elbtal beim Ortsteil Wendischfähre auf einer Höhe von 120 m ü. NN. Der höchste Punkt liegt mit etwa 245 m ü. NHN[2] im Ortsteil Höhe auf der Ebenheit oberhalb Bad Schandaus. Hier befindet sich auch der im Jahre 2007 eröffnete 15 m hohe barrierefreie Aussichtsturm, der einen beeindruckenden Panoramablick auf die Felsenwelt des Elbsandsteingebirges bietet. Der Turm besitzt nicht nur eine futuristische Architektur, sondern auch einen Aufzug, welcher es älteren und gehbehinderten Menschen gleichfalls ermöglicht, den Turm zu besuchen.[3]

Rathmannsdorf besteht aus den Ortsteilen Rathmannsdorf und Wendischfähre (1937 eingemeindet). Folgende Ortslagen (Gebietsteile) gehören zu Rathmannsdorf:[4]

  • Höhe: Die Ortslage Höhe erstreckt sich auf der Hochebene östlich von Rathmannsdorf.
  • Zauke: Die Zauke liegt am Hang des Zaukengrundes gegenüber der S 154 und grenzt direkt an die Stadt Bad Schandau.
  • Plan: Die Ortslage Plan befindet sich am Lachsbaches, entlang der S 163 nördlich von Rathmannsdorf.
  • Gluto: Die Gluto liegt im Sebnitztal und besteht aus vier Wohnhäusern mit der Ochelbaude und der Ochelmühle.
Rathmannsdorfer Ortsteil Wendischfähre und die Carolabrücke.

Geschichte

Im Jahre 1445 wurde Rathmannsdorf erstmals urkundlich erwähnt (Rademsdorff) und wurde in Form eines Waldhufendorfs errichtet. Rathmannsdorf gehörte nach seiner Gründung zur Herrschaft Wildenstein, welche das Geschlecht der Berken von der Duba besaß. 1451 mussten die Berken die Herrschaft jedoch an den sächsischen Kurfürsten abtreten. 1467 wurde Rathmannsdorf von der Stadt Schandau gekauft. 1569 erfolgte die Rückgabe an das Amt Hohnstein, jedoch kam das Dorf 1602 erneut an Bad Schandau zurück. Schließlich ging die Gerichtsbarkeit über Rathmannsdorf 1852 an das Königreich Sachsen und es wurde vom Gerichtsamt in Schandau verwaltet. Ab 1875 wurde das Dorf von der Amtshauptmannschaft Pirna verwaltet. 1952 ging die Verwaltung an den Landkreis Pirna und 1994 an den Landkreis Sächsische Schweiz. 1937 wurde der bis dahin selbständige Ort Wendischfähre eingemeindet.

Der Ortsname „Rathmannsdorf“ hat sich im Laufe seiner Geschichte mehrfach geändert und es gab verschiedene Schreibweisen. Folgende Schreibweisen sind aus historischen Quellen überliefert[5]: 1445: Rademstorff, 1446: Radmenstorff, 1451: Ratmansdorff, Rademastorff, 1547: Ransdorf, 1554: Randorf, 1598: Renßdorf, 1791: Rathmansdorf

Entwicklung der Einwohnerzahl

  • 1547/51: 18 besessene Mann, 17 Inwohner
  • 1764: 0017 besessene Mann, 27 Häusler
  • 1834: 0341 Einwohner
  • 1871: 0499 Einwohner
  • 1890: 0830 Einwohner
  • 1910: 1253 Einwohner
  • 1925: 1276 Einwohner
  • 1939: 1850 Einwohner
  • 1946: 2172 Einwohner
  • 1950: 2083 Einwohner
  • 1964: 1810 Einwohner
  • 1990: 1284 Einwohner
  • 1999: 1271 Einwohner (808 Einwohner im OT Rathmannsdorf und 363 Einwohner im OT Wendischfähre[6])
  • 2007: 1058 Einwohner
  • 2010: 1011 Einwohner
  • 2015: 958 Einwohner
Blick vom Rathmannsdorfer Aussichtsturm auf den Ortsteil Rathmannsdorf-Höhe und die Berge des Elbsandsteingebirges

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2019[7]
Wahlbeteiligung: 71,1 % (2014: 62,6 %)
 %
60
50
40
30
20
10
0
48,8 %
51,2 %
n. k. %
WVRa
BIb
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
-16
-18
+3,3 %p
+13,9 %p
−17,2 %p
WVRa
BIb
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Wählervereinigung Rathmannsdorf
b BI Rathmannsdorf
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang

Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 10 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • Wählervereinigung Rathmannsdorf (WVR): 4 Sitze
  • Bürgerinitiative Rathmannsdorf (BI): 6 Sitze

Wappen

Das Wappen zeigt einen von sieben Ringen gehaltenen Anker. Es geht damit auf eine Fähre zurück, welche die Elbe in Höhe der Mündung des Lachsbaches querte. Die sieben Ringe symbolisieren die sieben Fährtage der Woche.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Verkehr

Rathmannsdorf ist Haltepunkt an der Sebnitztalbahn und wird von den Linien 253 und 260 der Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge GmbH bedient.

Persönlichkeiten

  • Gerhard Bensch (1912–1970), Funktionär und Politiker (LDPD), geboren in Wendischfähre.
Commons: Rathmannsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung des Freistaates Sachsen nach Gemeinden am 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
  2. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  3. barrierefreier Aussichtsturm auf der Webseite des Gästevereins Rathmannsdorf
  4. Ortsinfo Gemeinde Rathmannsdorf (abgerufen am 17. März 2018)
  5. Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.
  6. Einwohnerzahl von Bad Schandau sinkt, Sächsische Zeitung (Ausgabe Pirna) vom 26. Januar 2010
  7. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019
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