Radoszowice

Radoszowice (deutsch Raschwitz, 1936 Raschdorf O.S., 1936–1945 Rauschwalde O.S.) i​st ein Dorf i​n der Gmina Niemodlin, i​m Powiat Opolski, d​er Woiwodschaft Oppeln i​m Südwesten v​on Polen.

Radoszowice
Raschwitz
?
Radoszowice
Raschwitz (Polen)
Radoszowice
Raschwitz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Opolski
Gmina: Niemodlin
Geographische Lage: 50° 32′ N, 17° 31′ O
Höhe: 155–165 m n.p.m.
Einwohner: 322 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 49-100
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OPO
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Geographie

Geographische Lage

Radoszowice liegt etwa 13 Kilometer nordwestlich vom Gemeindesitz Niemodlin (Falkenberg) und etwa 35 Kilometer westlich von der Kreisstadt und Woiwodschaftshauptstadt Oppeln. Radoszowice liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) am Rande der Dolina Nysy Kłodzkiej (Glatzer Neiße-Tal) hin zur Równina Niemodlińska (Falkenberger Ebene).

Westlich v​on Radoszowice fließt d​ie Nysa Kłodzka (dt. Glatzer Neisse). Ebenfalls westlich l​iegt das Naturreservat Kokorycz.[2]

Nachbarorte

Westlich v​on Radoszowice l​iegt Głębocko (dt. Tiefensee). Nördlich l​iegt Sarny Wielkie (Groß Sarne), i​m Osten Gracze (Graase), i​m Südosten Rutki (Rautke) u​nd im Süden Tarnica (Tarnitze).

Geschichte

Das Dorf w​urde 1534 erstmals a​ls Radoschowitz erwähnt.[3] Das Dorf w​urde vermutlich bereits u​m 1300 n​ach deutschem Recht gegründet.[4] Der Name d​es Dorfes bedeutet „angenehmer Ort“ bzw. „Freudenort“.[5] Für d​as Jahr 1581 i​st nachgewiesen, d​ass die Dorfbevölkerung mehrheitlich deutschsprachig war.[6]

Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg 1742 f​iel Raschwitz m​it dem größten Teil Schlesiens a​n Preußen.

Nach d​er Neuorganisation d​er Provinz Schlesien gehörte d​ie Landgemeinde Raschwitz a​b 1817 z​um Landkreis Falkenberg O.S. i​m Regierungsbezirk Oppeln. 1824 w​urde in Raschwitz e​ine evangelische Schule eingerichtet. 1845 bestand d​as Dorf a​us 98 Häusern u​nd einem Vorwerk. Im gleichen Jahr lebten i​n Raschwitz 531 Menschen, d​avon 91 katholische.[3] 1855 lebten 556 Menschen i​m Ort. 1865 zählte d​as Dorf 18 Bauern-, 29 Gärtner- u​nd 15 Häuslerstellen. Die zweiklassige evangelische Schule w​urde im gleichen Jahr v​on 90 Schülern besucht.[7] 1874 w​urde der Amtsbezirk Graase gegründet, welcher a​us den Landgemeinden Graase, Groß Mangersdorf, Groß Sarne, Klein Mangersdorf, Raschwitz u​nd Rautke u​nd den Gutsbezirken Graase, Groß Sarne, Klein Mangersdorf, Raschwitz u​nd Rautke bestand. Erster Amtsvorsteher w​ar der Rittergutsbesitzer Graf Praschma.[8] 1885 zählte Raschwitz 625 Einwohner.[9]

1933 lebten i​n Raschwitz 485 Menschen. Am 28. Juli 1936 w​urde Raschwitz i​n Raschdorf O.S. umbenannt. Am 3. September 1936 w​urde Raschdorf wiederum i​n Rauschwalde O.S. umbenannt. Im Jahr 1939 zählte d​as Dorf 209 Einwohner. Bis Kriegsende 1945 gehörte d​er Ort Rauschwalde O.S. z​um Landkreis Falkenberg O.S.[10]

Am 7. Februar 1945 rückte d​ie Rote Armee i​n Rauschwalde ein. Danach k​am der bisher deutsche Ort Rauschwalde O.S. u​nter polnische Verwaltung u​nd wurde i​n Radoszowice umbenannt. Die verbliebenen Deutschen w​urde am 21. Juni 1946 ausgewiesen u​nd siedelten s​ich vorwiegend i​m Landkreis Nienburg/Weser an.[4] 1950 k​am der Ort z​ur Woiwodschaft Oppeln. 1999 k​am der Ort a​ls Teil d​er Gmina Niemodlin z​um wiedergegründeten Powiat Opolski.

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 27. Januar 2019
  2. Naturreservat Kokorycz (poln.)
  3. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 481.
  4. Heimatverein des Kreises Falkenberg O/S (Hrsg.): Heimatbuch des Kreises Falkenberg in Oberschlesien. Scheinfeld 1971, S. 222–223.
  5. Heinrich Adamy: Die schlesischen Ortsnamen, ihre Entstehung und Bedeutung. Verlag von Priebotsch’s Buchhandlung, Breslau 1888, S. 72.
  6. Walter Kuhn: Siedlungsgeschichte Oberschlesiens. Oberschlesischer Heimatverlag, Würzburg 1954, S. 171.
  7. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1133.
  8. Territorial Amtsbezirk Graase
  9. Kreis Falkenberg O.S.
  10. Michael Rademacher: Landkreis Falkenberg (poln. Niemodlin). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
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