Qark Kukës
Der Qark Kukës (albanisch Qarku i Kukësit) ist einer der zwölf Qarks in Albanien. Er liegt in Nordostalbanien (gemäß NUTS:AL in Nordalbanien) und hat eine Fläche von 2374 Quadratkilometer. Die Hauptstadt ist Kukës.
Qark: | Kukës |
Sitz: | Kukës |
Ehemalige Kreise: | Has, Kukës und Tropoja |
Fläche: | 2374 km² |
Einwohner: | 85.292 Stand: 2011 |
Bevölkerungs- dichte: |
36 Einwohner/km² |
Vorsitzender: | Abedin Oruçi (PDIU) |
Qark-Rat: | 13 Mitglieder |
Abgeordnete im Parlament: | 4 |
ISO-3166-2-Code: | AL-07 |
Geographie
Der Qark Kukës besteht aus den drei Gemeinden Has, Kukës und Tropoja mit Kukës als wirtschaftlichen und administrativen Zentrum. Im Osten und Norden grenzt der Qark Kukës an Kosovo, wohin die Region bis zum Zweiten Weltkrieg auch ausgerichtet war. Die kosovarischen Zentren mi Südwesten Prizren und Gjakova sind heutzutage wieder schnell erreichbar. Ganz im Nordwesten gibt es noch ein kurzes Stück gemeinsame Grenze mit Montenegro und im Südosten ein kurzes Grenzstück mit Nordmazedonien.
Der Qark ist sehr ländlich. Neben dem Hauptort Kukës (2011: 16.765 Einwohner) ist Bajram Curr (2011: 5340 Einwohner) die einzige weitere Stadt.
Die Landschaft ist stark gebirgig und liegt zwischen dem Korabgebirge sowie Sharr-Gebirge im Südosten, den Bergen der Mirdita im Südwesten, dem Bergland von Has im Nordosten und den Albanischen Alpen im Nordwesten. Mächtig erhebt sich über Kukës die Gjallica (2485 m ü. A.), an die sich jenseits der Schlucht Gryka e Vanave auf der Grenze zum Kosovo der Koritnik (2393 m ü. A.), nördlich davon auf der Grenze der Pahstrik (1988 m ü. A.). Ganz im Südosten im Berggebiet Gora rund um Shishtavec findet sich der Kallabak (2171 m ü. A.). Im Norden in den Albanischen Alpen finden sich zahlreiche hohe Gipfel, darunter im Nordwesten der höchste Gipfel, die Jezerca (2694 m ü. A.) und die nur wenig tiefere Maja Grykat e Hapëta (2625 m ü. A.). Bedeutende Bergen sind auch die Maja e Hekurave (2559 m ü. A.) nordwestlich und der Shkëlzen (2407 m ü. A.) nordöstlich von Bajram Curr.
Durchzogen wird das Gebiet vom Fluss Drin, der künstlich zum Fierza-Stausee und Koman-Stausee gestaut wird und im Südwesten für einige Kilometer die Grenze zum Qark Shkodra bildet, sowie seinen Nebenflüssen wie die Valbona. Im Süden gibt es noch eine kurze gemeinsame Grenze mit den Qarks Lezha und Dibra.
Der Nationalpark Valbonatal in den Albanischen Alpen zuäußerst im Nordwesten ist eines der bekanntesten Nationalparks Albaniens.
Bevölkerung
Der Qark hat 85.292 Einwohner (2011).[1] 2001 waren es noch über 112.000 Einwohner gewesen. Der Qark hat somit in zehn Jahren fast einen Viertel der Bevölkerung verloren. Stark abgeschieden in den Bergen gelegen, war er lange Zeit nur sehr schlecht erschlossen und eines der ärmsten Gebiete des Landes, weshalb schon zwischen 1989 und 2001 rund ein Viertel der Bevölkerung des Qarks emigriert ist. Davon gingen in den nächsten zehn Jahren von 2001 bis 2011 nochmals fast ein Viertel verloren.[2] Im Vergleich zu anderen Qarks Albaniens wird die Emigration als sehr hoch eingeschätzt. Ein wesentlicher Grund dürfte die Armut sein: Im Jahr 2014 erhielten im gesamten Qark 10.000 Familien Sozialhilfe. Laut dem albanischen Sozialversicherungsinstitut gibt es in urbanen Gebieten des Qarks 6600 Beitragszahler, in ländlichen Gebieten sind es 3100 – dies bei einer ungefähren Einwohnerzahl von 85.000.[3]
83,81 % der Einwohner sind Moslems, zu ihnen zählen neben den Sunniten auch die Bektaschiten. 2,62 % sind Katholiken und jeweils 0,03 % sind evangelisch und orthodox – andere Christen machen 0,04 % der Einwohner aus. Etwa 2,46 % sind Gläubige ohne Konfession, 0,33 % sind Atheisten und 8,19 % machten 2011 keine Angaben zu ihrer Religion.[1]
Politik und Verwaltung
Der Qark-Rat (alb. Këshilli i Qarkut) besteht aus 13 Mitgliedern. Der Qark stellt für die 2009 und 2013 beginnenden Legislaturperioden des albanischen Parlaments vier Abgeordnete von insgesamt 140.
Bis 2015 bestand der Qark aus den drei Kreisen Has, Kukës und Tropoja, deren 4, 15 respektive 8 Gemeinden jeweils zu neuen Gemeinden zusammengelegt wurden. Die Verwaltungsebene der Kreise wurde aufgelöst.
Exekutive
Der Vorsitzender des Qark-Rats übernimmt gemeinsam mit dem Vorsitz die exekutive Funktionen und wird vom Qark-Rat alle vier Jahre gewählt. Vorsitzender des Qark-Rats ist seit 2015 Abedin Oruçi (PDIU).
Vorsitz | Partei |
---|---|
Abedin Oruçi, Vorsitzender | PDIU |
Halim Dauti, Vizevorsitzender | PMDE |
Qemal Elezi | LSI |
Shpresa Mulkurti | LSI |
Agron Geca | PS |
Sami Mata | PDM |
Ismet Nika | PSHA |
Legislative
Der Qark-Rat (albanisch Këshilli i Qarkut) ist seit 2015 wie folgt zusammengesetzt:
|
Judikative
Shkodra ist Sitz eines Bezirksgerichts (alb. Gjykata e Rrethit Gjyqësor). Im Weiteren sind das Appellationsgericht von Shkodra (alb. Gjykata e Apelit) und die Staatsanwaltschaft angesiedelt.
Verwaltungsgliederung
Gemeinde | Hauptort | Fläche | Einwohner (2011)[1] | Einwohner (2001)[5] | Alter Kreis | Ehemalige Gemeinden |
---|---|---|---|---|---|---|
Has | Kruma | 374 km² | 16.790 | 19.842 | Has | Fajza, Gjinaj, Golaj, Kruma |
Kukës | Kukës | 956 km² | 47.985 | 64.054 | Kukës | Arrën, Bicaj, Bushtrica, Grykë-Çaja, Kalis, Kolsh, Kukës, Malzi, Shishtavec, Shtiqën, Surroj, Tërthor, Topojan, Ujëmisht, Zapod |
Tropoja | Bajram Curr | 1.043 km² | 20.517 | 28.154 | Tropoja | Bajram Curr, Bujan, Bytyç, Fierza, Lekbibaj, Llugaj, Margegaj, Tropoja |
Weblinks
- Këshilli i Qarkut Kukës (albanisch)
Einzelnachweise
- Ines Nurja: Censusi i popullsisë dhe banesave / Population and Housing Census – Kukës 2011. Rezultatet Kryesore/Main Results. Hrsg.: INSTAT. Pjesa/Part 1. Adel Print, Tirana 2013 (instat.gov.al [PDF; abgerufen am 14. April 2019]).
- INSTAT (Hrsg.): Population and Housing Census in Albania 2011: Preliminary Results. Tirana Dezember 2011 (Online-Version [PDF; 5,8 MB; abgerufen am 3. Januar 2020]).
- Gjergj Erebara: Eksodi i kuksianëve drejt Europës. In: Reporter.al. 12. April 2015, abgerufen am 9. Oktober 2017 (albanisch).
- PËRBËRJA E KRYESISË SË KËSHILLIT TË QARKUT SHKODËR. Qark-Rat, abgerufen am 8. September 2016.
- Albania Districts. In: Statoids. Abgerufen am 30. Oktober 2011 (englisch).