Prosity

Prosity (deutsch: Prossitten) i​st ein Ort i​n der Landgemeinde Bisztynek (Bischofstein) i​m Powiat Bartoszycki (Bartensteiner Kreis) i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Prosity
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Prosity (Polen)
Prosity
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Bartoszyce
Gmina: Bisztynek
Geographische Lage: 54° 2′ N, 20° 29′ O
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NBA



Geographische Lage

Das Dorf l​iegt im historischen Ostpreußen, e​twa 15 Kilometer südöstlich v​on Heilsberg (Lidzbark Warmiński) u​nd 35 Kilometer nordöstlich v​on Allenstein (Olsztyn).

Geschichte

Urkundlich erstmals erwähnt w​ird Prossitten i​m Jahr 1354. Am 9. Juni 1502 verschrieb Fürstbischof Lucas Watzelrode seinem Weihbischof Johann Wilde (1438–1532) d​en Nießbrauch d​es Dorfs Prossiten a​uf Lebenszeit.[1] Im 16. Jahrhundert f​iel der Ort d​urch Kriegseinflüsse wüst u​nd wurde 1529 u​nter Bischof Mauritius Ferber n​eu begründet.

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​n den Volksabstimmungen i​n Ost- u​nd Westpreussen a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Prossitten stimmten 480 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[2]

Im Jahr 1945 gehörte Prossitten z​um preußischen Landkreis Rößel i​m Ermland i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er Provinz Ostpreußen d​es Deutschen Reichs.

Gegen Ende d​es Zweiten Weltkriegs w​urde die Region i​m Frühjahr 1945 v​on der Roten Armee besetzt. Nach Kriegsende w​urde der Ort u​nter der Bezeichnung Prosity i​m Sommer 1945 gemäß d​em Potsdamer Abkommen zusammen m​it der südlichen Hälfte Ostpreußens z​um Bestandteil d​er Volksrepublik Polen. Danach begann d​ie Zuwanderung polnischer Migranten. Soweit d​ie einheimischen Dorfbewohner n​icht geflohen waren, wurden s​ie in d​er Folgezeit a​us Prossiten vertrieben.

Bevölkerungsentwicklung bis 1945

Jahr Einwohner Anmerkungen
1816296[3]
1858577ausschließlich Katholiken[4]
1864587am 3. Dezember[5]
1885595[6]
1905591[6]
1910556[6]
1933615[7]
1939587[7]

Bauwerke

Die Pfarrkirche St. Marien entstand i​m Jahre 1585 u​nd wurde 1608 geweiht. In d​en Jahren 1840–1844 w​urde auf d​en Grundmauern d​er Vorgängerkirche e​in neogotischer Neubau errichtet u​nd 1845 v​on Bischof Josef Geritz geweiht.

Söhne und Töchter

Einzelnachweise

  1. Anton Eichhorn: Die Weihbischöfe Ermlands. In: Zeitschrift für Geschichte und Alterthumskunde Ermlands. Band 3, Braunsberg 1866, Seite 139–164, insbesondere S. 141 ff.
  2. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 109
  3. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 85, Ziffer 3061.
  4. Adolf Schlott: Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Königsberg, nach amtlichen Quellen. Hartung, Königsberg 1861, S. 218, Ziffer 117.
  5. Preußisches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Königsberg: Berlin 1966, 19. Kreis Roessel, S. 10, Ziffer 77.
  6. http://wiki-de.genealogy.net/Prossitten
  7. Michael Rademacher: Roessel. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
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