Procarbazin

Procarbazin (Handelsname: Natulan®) ist ein Chemotherapeutikum, das zu der Gruppe der Alkylantien gehört. Es ist ein Prodrug, das in Azoprocarbazin umgewandelt wird. Die Metabolisierung erfolgt hepatisch und in den Erythrozyten.

Strukturformel
Allgemeines
Freiname Procarbazin
Andere Namen
  • N-Isopropyl-4-(2-methylhydrazinomethyl)benzamid (IUPAC)
  • Procarbazinum (Latein)
Summenformel C12H19N3O
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 211-582-2
ECHA-InfoCard 100.010.531
PubChem 4915
DrugBank DB01168
Wikidata Q418656
Arzneistoffangaben
ATC-Code

L01XB01

Wirkstoffklasse

Zytostatikum

Eigenschaften
Molare Masse 221,30 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

223–226 °C(Monohydrochlorid) [1]

pKS-Wert

6,8 (Monohydrochlorid) [1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Toxikologische Daten

614 mg·kg−1 (LD50, Maus, i.p.)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Der Arzneistoff wird unter anderem eingesetzt zur Behandlung von Morbus Hodgkin, Non-Hodgkin-Lymphomen, zerebralen Neoplasien und bei einer bestimmten Form des Lungenkrebses, dem kleinzelligen Bronchialkarzinom.

Häufige Nebenwirkungen sind die Entstehung eines Mangel an weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten), sogenannten Leukopenien beziehungsweise Thrombozytopenien. Darüber hinaus kann es unter anderem zu Übelkeit, Erbrechen, Sterilität und Sensibilitätsstörungen kommen.

Procarbazin wurde auch kausal mit Pleuraerguss in Verbindung gebracht.[3]

Literatur

  • von Planta (Hrsg.): Innere Medizin. 4. Auflage. Chapman&Hall; 1996 ISBN 3-432-30371-8.
  • Anticancéreux: utilisation pratique, 5ième édition, CNHIM, août-septembre 2004, XXV, 4–5.

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Procarbazin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 1. Juni 2014.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Berthold Jany, Tobias Welte: Pleuraerguss des Erwachsenen – Ursachen, Diagnostik und Therapie. In: Deutsches Ärzteblatt. Band 116, Nr. 21, (Mai) 2019, S. 377–385, hier: S. 380.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.