Prednison

Prednison (früher auch Metacortandracin genannt) ist ein künstliches Glucocorticoid. Es ist eine Vorstufe und wird in der Leber in die aktive Substanz Prednisolon umgewandelt.

Strukturformel
Allgemeines
Freiname Prednison
Andere Namen

17,21-Dihydroxy-1,4-pregnadien-3,11,20-trion

Summenformel C21H26O5
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 53-03-2
EG-Nummer 200-160-3
ECHA-InfoCard 100.000.147
PubChem 5865
DrugBank DB00635
Wikidata Q424972
Arzneistoffangaben
ATC-Code
Wirkstoffklasse

Glucocorticoide

Eigenschaften
Molare Masse 358,43 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

236–238 °C[1]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]

Achtung

H- und P-Sätze H: 373
P: 260 [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gebrauch

Prednison ist ein hochwirksames immunsupprimierendes und immunmodulierendes Mittel.[2] Es kann dadurch bei vielen Erkrankungen eingesetzt werden, bei denen das Immunsystem ursächlich beteiligt ist (Autoimmunerkrankungen), eine Entzündungsreaktion des Körpers nicht erwünscht ist (etwa Asthma oder Allergie) oder z. B. zur Verhinderung einer Abstoßungsreaktion nach Organtransplantation.

Außerdem wird Prednison im Rahmen der Chemotherapie verschiedener Krebsarten (z. B. Akute lymphatische Leukämie, Hodgkin-Lymphom, Non-Hodgkin-Lymphom) eingesetzt.[3]

Geschichte

Prednison wurde in den frühen 1950er Jahren von Arthur Nobile, einem Mitarbeiter der Firma Schering-Plough/USA, entdeckt und 1955 von der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA zugelassen. Anfang der 1960er Jahre wurde Prednison unter dem Markennamen Meticorten vertrieben.

Abhängigkeit

Wenn Prednison länger als sieben Tage eingenommen wird, kommt es zur Einschränkung der körpereigenen Produktion der Glukokortikoide in der Nebenniere und zur Abhängigkeit von der künstlichen Prednisonzufuhr. Aus diesem Grund sollte Prednison nicht abrupt abgesetzt werden, wenn die Behandlung länger als 1–2 Wochen[4][5] andauert, sondern die Dosis muss langsam reduziert werden. Diese Entwöhnung dauert meist nur wenige Tage nach einer kurzfristigen Prednison-Einnahme, kann aber nach einer Langzeitbehandlung Wochen oder sogar Monate dauern.

Abrupter Prednison-Entzug kann zu lebensbedrohlichen Zuständen führen, die mit der Addison-Krankheit verwandt sind (Addison-Krise).

Handelsnamen

Monopräparate

Decortin (D), Predni Tablinen (D), Rectodelt (D), Prednison 5 léčiva (CZ, SK), diverse Generika (D, CH)

Kombinationspräparate

Fluorex (A)

Einzelnachweise

  1. Datenblatt Prednisone bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 8. Dezember 2018 (PDF).
  2. C. Karagiannidis: Glucocorticoids upregulate FOXP3 expression and regulatory T cells in asthma. In: J Allergy Clin Immunol. 114(6), Dec 2004, S. 1425–1433.
  3. Andrea Lubliner: Prednison HEXAL 20mg/-50mg: Wirkung & Dosierung - Onmeda.de. In: onmeda.de. (onmeda.de [abgerufen am 4. Juli 2017]).
  4. S. Sbiera, T. Dexneit, S. D. Reichardt, K. D. Michel, J. van den Brandt, S. Schmull, L. Kraus, M. Beyer, R. Mlynski, S. Wortmann, B. Allolio, H. M. Reichardt, M. Fassnacht: Influence of short-term glucocorticoid therapy on regulatory T cells in vivo. In: PloS one. Band 6, Nummer 9, 2011, S. e24345, doi:10.1371/journal.pone.0024345, PMID 21912688, PMC 3166315 (freier Volltext).
  5. MedicineNet: Steroid Drug Withdrawal - Symptoms, Causes, Treatment

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