Polyacrylamid

Polyacrylamid (PAM) i​st ein Polymer v​on Acrylamid.

Strukturformel
Allgemeines
NamePolyacrylamid
Andere Namen
  • Poly(2-propenamid)
  • POLYACRYLAMIDE (INCI)[1]
CAS-Nummer9003-05-8
MonomerAcrylamid
Summenformel der WiederholeinheitC3H5NO
Molare Masse der Wiederholeinheit71,08 g·mol−1
Eigenschaften
Aggregatzustand

fest

Dichte

0,75–0,95 g·cm−3 (20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Polyacrylamid lässt s​ich aus Acrylamid i​n wässriger Lösung d​urch radikalische Polymerisation herstellen.[4] Die Reaktion k​ann z. B. v​on Ammoniumpersulfat (APS) a​ls Radikalstarter eingeleitet u​nd von Tetramethylethylendiamin (TEMED) katalysiert werden.

Polyacrylamid i​st wasserlöslich o​der zumindest w​ird es v​on Wasser angequollen. Verdünnte wässrige Lösungen v​on Polyacrylamiden m​it niedrigen Molmassen besitzen e​ine höhere Viskosität a​ls reines Wasser. Bei Zugabe geringer Mengen Polyacrylamid m​it hoher Molmasse z​u Wasser entsteht e​in Gel, dessen Konsistenz d​er von Götterspeise e​twa gleich ist.

Acrylamid i​st in d​er unpolymerisierten Form e​in Nervengift, i​n der polymerisierten Form i​st es unschädlich.

Anwendung

  • Polyacrylamid dient als Gel bei der Polyacrylamid-Gelelektrophorese.
  • Es wird als Gelbildner in der Kosmetikindustrie eingesetzt.
  • Es wird als Hilfsmittel bei der Erdölförderung verwendet (tertiäre Erdölförderung, Polymer-Fluten).
  • Copolymere mit kationischen Esterquats werden bei der Papierherstellung als Retentionsmittel und in der Abwassertechnik als Flockungsmittel verwendet.
  • Copolymere mit Acrylsäure werden, speziell wenn sie mit mehrwertigen Acrylaten vernetzt sind, als Superabsorber beispielsweise in Windeln verwendet.

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu POLYACRYLAMIDE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 30. Dezember 2021.
  2. Datenblatt Polyacrylamid (PDF) bei Carl Roth, abgerufen am 9. April 2010.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Arnold Willmes, Taschenbuch Chemische Substanzen, Harri Deutsch, Frankfurt (M.), 2007.
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