Pilatus SB-1
Die Pilatus SB-1 war ein Entwicklungsprojekt der Schweizer Firma Pilatus Flugzeugwerke AG und der ETH Zürich, von dem aber kein Flugzeug gebaut wurde. Der Name Pilatus SB-1 setzt sich zusammen aus dem Herstellerwerk des Flugzeuges, der Pilatus Flugzeugwerke, das Kürzel SB steht für Schweizer Bergflugzeug.
Pilatus SB-1 | |
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Typ: | STOL-Mehrzweckflugzeug |
Entwurfsland: | |
Hersteller: | Pilatus Aircraft |
Erstflug: | Nie |
Stückzahl: | 0 |
Geschichte
Das Projekt SB-1 von 1939 war als reines Experimentalflugzeug gedacht, eine kommerzielle Nutzung war nicht vorgesehen. Die SB-1 sollte ein Mitteldecker werden mit Platz für einen Piloten und einen Beobachter, die nebeneinander im Cockpit Platz finden, und zwei Passagieren direkt dahinter. Der Piloten- und Passagierraum befand sich vor dem Flügel. Der Rumpf sollte weitgehend aus bespanntem Stahlrohrgitter bestehen. Das Flugzeug sollte durch einen einzigen Motor, der sich am Schwerpunkt des Rumpfes unter dem Flügelkasten befindet, angetrieben werden. Die Positionierung des Motors schränkte die Grösse des Frachtraums, der oberhalb des Flügelkastens angeordnet war, erheblich ein. An den ungepfeilten Flügeln sollte jeweils ein Zweiblattpropeller durch Keilriemen und Spannrollen angetrieben werden. Man erhoffte sich durch den Einbau des Motors im Rumpf und der Kraftübertragung per Keilriemen einen geringen Luftwiderstand bei gleichzeitig günstigen Langsamflugeigenschaften durch die Luftströmung der direkt an der Flügelvorderkante wirkenden Propeller. Das Flugzeug war als Mitteldecker mit starrem Spornradfahrwerk und konventionellem Leitwerk ausgelegt. Es wurde auch die Überlegung gemacht, in gleicher Auslegung zwei Motoren im Rumpf anzubringen. So dass jeder Propeller von einem eigenen Motor angetrieben wird. Jedoch war eine Kupplung vorgesehen, damit beim Ausfall eines Motors die Kraft des noch funktionierenden Motors auf beide Propeller gebracht werden könnte. Das Konzept mit dem Motor mitten im Rumpf und der Kraftübertragung über Keilriemen oder Gurten erwies sich jedoch nicht als langfristig brauchbar. Daher wurde das Projekt beendet und zur Entwicklung der SB-2 übergegangen. Bei der Planung der SB-1 war noch nicht bestimmt wer das Flugzeug bauen sollte, es ist daher nicht ganz klar, ob wirklich es von Pilatus gebaut worden wäre. Auch die Farnerwerke wurden als Produzent in betracht gezogen. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass die SB-1 wie die Pilatus SB-2 und die geplante Pilatus SB-5 auch bei Pilatus gebaut worden wäre.[1]
„SB“-Projekte
- Pilatus SB-2 war ein einmotoriger Schulterdecker mit festem Bugradfahrwerk.
- Über allfällige Entwürfe mit den Bezeichnungen SB-3 und SB-4 ist nichts bekannt.
- Die Pilatus SB-5 war ein Projekt für eine vergrösserte Version der Pilatus SB-2.
Flugzeugdaten
- Besatzung: 2 Pilot, 2 Passagiere, mit nur 1 Pilot 3 pax
- Spannweite: 15 m
- Höchstgewicht 1,45 t
- Länge 10,3 m
- Flügelfläche 26 m²
- Triebwerk: 1 × Argus As 10E oder Argus As 410
- Maximalgeschwindigkeit: 250 km/h
Literatur
- Pilatus SB-2 Pelican: Das Schweizer Bergflugzeug 1938–1949. Studienbüro für Spezialflugzeuge, Kuno Gross, ISBN 978-3-7494-3640-8.
- Roland Eichenberger: Pilatus Flugzeuge: 1939–1989, Pilatus Flugzeugwerke, Stans 1989.
Weblinks
Einzelnachweise
- Pilatus SB-2 Pelican: Das Schweizer Bergflugzeug 1938–1949. Studienbüro für Spezialflugzeuge, Kuno Gross, ISBN 978-3-7494-3640-8