Pilatus PC-8D
Die Pilatus PC-8D Twinporter war ein zweimotoriges Flugzeug des Herstellers Pilatus Aircraft, das jedoch nie die Serienreife erreichte.
Pilatus PC-8D Twinporter | |
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Typ: | Mehrzweckflugzeug |
Entwurfsland: | |
Hersteller: | Pilatus Flugzeugwerke AG |
Erstflug: | 28. November 1967 |
Indienststellung: | nie |
Stückzahl: | 1 |
Geschichte
Die steigende Nachfrage nach einem zweimotorigen, leistungsfähigeren Arbeitsflugzeug veranlasste die Pilatus Flugzeugwerke 1965, sich mit der Entwicklung einer zweimotorigen Porter Version, der PC-8D zu befassen.
Entwicklung
Um die Entwicklungskosten niedrig zu halten, wurden so viele Bauteile wie möglich von der einmotorigen PC-6 Porter übernommen, so z. B. das Rumpfmittelteil, die Flügel und das Hauptfahrwerk. Neu entwickelt wurde der Vorderrumpf, das Heck mit dem Leitwerk und die Anordnung der Triebwerke. Die Kabine war für verschiedene Aufgaben leicht umrüstbar.
Erste Entwürfe zeigten eine Motorenanordnung rechts und links vom Rumpfbug, ähnlich wie bei der Dornier Do 28. Auch eine Tandemanordnung der Motoren über dem Rumpf wie bei den früheren Dornier-Wal-Flugbooten wurde in Betracht gezogen. Bei der endgültigen Ausführung waren die Triebwerke vor den Flügeln sehr nahe am Rumpf und an einem separaten Triebwerksträger angeordnet. Zwischen den Triebwerken und den Tragflächen bestand keine feste Verbindung, sondern ein Zwischenraum wie bei einem Vorflügel. Mit dieser Anordnung hoffte man, günstige Werte für den Einmotorenflug zu erhalten.
Flugerprobung und Einstellung des Projektes
Der Erstflug wurde am 28. November 1967 mit dem Prototyp der PC-8D mit der Registration HB-KOA durchgeführt.[1] Die Resultate aus der mehr als ein Jahr dauernden Flugerprobung befriedigten jedoch nicht, so dass man das Projekt Ende Januar 1969 aufgab. Ausschlaggebend war die unzureichende Einmotoren-Leistung, wodurch die Zulassung nach FAR23 nicht möglich war. Die PC-8D Twinporter wurde auch an der internationalen Airshow in Paris vorgeführt. Das einzige gebaute Flugzeug wurde nach Beendigung des Projektes verschrottet.
Technische Daten
Kenngröße | Daten |
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Besatzung | ? |
Passagiere | ? |
Länge | 10,50 m |
Spannweite | 15,60 m geplant (Prototyp 15,20 m) |
Höhe | 3,60 m |
Flügelfläche | 32,40 m² |
Flügelstreckung | 7,1 (Prototyp) |
Nutzlast | ? kg |
Leermasse | 1550 kg |
max. Startmasse | 2700 kg |
Reisegeschwindigkeit | 230 km/h |
Höchstgeschwindigkeit | 260 km/h |
Minimalgeschwindigkeit | 72 km/h |
Steigleistung | 6 m/s |
Dienstgipfelhöhe | 5500 m |
Reichweite | 1100 km |
Startrollstrecke | 160 m |
Landerollstrecke | 130 m |
Triebwerke | zwei 6-Zylinder-Kolbenmotoren Lycoming IO-540-GIB5 mit je 290 PS (216 kW) |
PC-7
Gleichzeitig begann Pilatus mit der Entwicklung des Schulflugzeuges PC-7, das durch ein Turboproptriebwerk angetrieben wird. Dies eröffnete die Möglichkeit, bestehende Pilatus Porter mit Kolbentriebwerk umzurüsten und neue Pilatus Porter mit dem Turboproptriebwerk mit minimalen Änderungen an der Flugzeugzelle zu bauen. Damit wurde die gewünschte höhere Leistung bei gleichzeitig niedrigeren Betriebs- und Wartungskosten als mit der zweimotorigen PC-8D erreicht. Es wurde auch darüber nachgedacht, eine PC-8 mit Turboproptriebwerken zu bauen, dies blieb aber mangels Marktnachfrage nur ein Projekt.