Peilstein (Wienerwald)

Der steilwandige Kalkberg Peilstein i​m südlichen Wienerwald i​st 716 m ü. A. hoch, l​iegt im Gemeindegebiet v​on Altenmarkt u​nd Weissenbach östlich v​on Nöstach u​nd ist w​egen seiner n​ach Westen s​teil abfallenden h​ohen Felsabstürze a​ls Klettergarten beliebt. Am Gipfel s​teht das 1923 (zunächst privat) erbaute Peilsteinhaus d​es Österreichischen Alpenvereins, a​m Wanderweg n​ach Schwarzensee d​ie nach d​em Zweiten Weltkrieg errichtete Peilsteinhütte d​er Naturfreunde.

Peilstein

Peilstein, Blick v​on der B11 (Südsüdost)

Höhe 716 m ü. A.
Lage Niederösterreich, Österreich
Gebirge Wienerwald
Dominanz 4,2 km Hocheck
Schartenhöhe 181 m Schwarzensee
Koordinaten 48° 0′ 54″ N, 16° 3′ 7″ O
Peilstein (Wienerwald) (Niederösterreich)
Gestein Reiflinger Kalk, Gutensteiner Kalk
Alter des Gesteins Ladinium

Der schroffe Fels verdankt s​ein Aussehen d​en Resten d​es Urozeans Paratethys a​m Ende d​es Eozän v​or etwa 35 Mio. Jahren. Es wurden u​nd werden z. T. große fossile Ammoniten, Muscheln u​nd Schnecken gefunden.

In keltischer Periode w​urde der Berg vermutlich a​ls Druidenaltar geheiligt. Vom Haus Nr. 48 i​n Nöstach, d​em uralten bäuerlichen Gut Fux-hof aus, k​ann der weithin sichtbare Kletterfelsen w​ie Kimme u​nd Korn d​urch zwei Hügelgräber, d​ie als Visurhügel verwendet wurden, angepeilt werden, wodurch s​ich der Name etymologisch erklärt. Dorfhistoriker vermuten d​ie Verwendung z​ur Datumsbestimmung bzw. a​ls Kalender z​ur Bestimmung v​on Aussaat u​nd Erntezeit.[1][2][3]

1895 w​urde die Peilstein-Warte a​uf dem Gipfel errichtet, musste jedoch aufgrund v​on Kriegsschäden 1947 abgebaut werden.

Siehe auch

Literatur

  • Der Peilstein (718 M.). In: Der Gebirgsfreund. Zeitschrift des Niederösterreichischen Gebirgsvereins, Jahrgang 1895, Nr. 11/1895 (VI. Jahrgang), S. 121 ff. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/gbf.
  • Fritz Peterka: Wien – Wienerwald. 50 ausgewählte Tageswanderungen in Wien und Umgebung. Die schönsten Tal- und Höhenwanderungen. (7. Auflage). Bergverlag Rudolf Rother, München 2012, ISBN 978-3-7633-4188-7.

Einzelnachweise

  1. Alfred Bartak: Heimatbuch Hafnerberg Nöstach. Dorfgemeinschaft Hafnerberg-Nöstach, 2006.
  2. Alfred Bartak: Wegweiser zu Mystischen Plätzen in Hafnerberg-Nöstach. Dorfgemeinschaft Hafnerberg-Nöstach.
  3. Steinkreis am Pankraziberg (Spillberg) in Niederösterreich. In: kraftort.org, abgerufen am 11. Mai 2021.

Anmerkungen

  1. Auf der Höhe des Peilsteins vom Österreichischen Gebirgsverein erbaut, am 20. Oktober 1895 eröffnet und geweiht. Im untersten Teil der 10 m hohen Konstruktion befand sich ein mit Schindeln gedeckter Schutzraum, der Bänke für „müde Wanderer“ vorsah und in dem ab der Zwanzigerjahre an Wochenenden Getränke und kalte Speisen verkauft wurden. 1926 wurde die Warte ausgebessert und durch einen Aufbau erhöht, von welchem man das ganze Wienerwaldgebiet und das der Voralpen übersehen konnte. 1945 erhielt die Warte einen Granatvolltreffer und stürzte teilweise ein. Ein weiteres Betreten war lebensgefährlich und deshalb verboten. 1947 wurde sie ganz abgetragen. Den Namen Josef Leitners trug die Warte zu Ehren des früheren Obmannes der Gruppe Baden des Österreichischen Gebirgsvereins. — Leo Wirtner: Ortsteil Schwarzensee. In: Alfons Brammertz: Heimatbuch der Marktgemeinde Weissenbach an der Triesting – von einst bis heute. Marktgemeinde Weissenbach, Weissenbach 1986, S. 315, OBV.
Commons: Peilstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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