Pehr Kalm
Pehr Kalm (* März 1716 in Ångermanland; † 16. November 1779 in Turku) war ein schwedischer Naturforscher und Agrarökonom. Er gilt als einer der Apostel des Linnaeus. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Kalm“.
Leben
Kalm begann 1735 ein Studium der Naturwissenschaften an der Akademie zu Turku und unternahm 1740 auf Kosten des Universitätspräsidenten Sten Carl Bielke eine erste wissenschaftliche Reise, die ihn in unterschiedliche Teile Finnlands brachte. Im folgenden Jahr reiste Kalm nach Uppland und Västmanland. Dort lernt er Carl von Linné kennen und schrieb sich daraufhin an der Universität Uppsala ein.
Linné gab Kalm vor dessen Reise durch Västergötland und Bohuslän im Jahr 1742 Anweisungen, die Kalm 1746 in seinem ersten Werk über seltene Pflanzen veröffentlichte, deren wirtschaftlichen Nutzen er beurteilte. 1744 begab er sich zusammen mit seinem Gönner Bielke auf eine Forschungsreise durch Russland und die Ukraine. Obwohl lediglich Student konnte Kalm bereits solche Forschungserfolge vorweisen, dass er 1745 in die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften aufgenommen wurde.
Im Jahre 1746 wurde Kalm als Dozent in Naturgeschichte und Ökonomie an der Akademie zu Turku vorgeschlagen und wurde im darauf folgenden Jahr der erste Inhaber des neu eingerichteten Lehrstuhls. Es dauerte jedoch noch fünf weitere Jahre, bis er die Arbeit aufnahm. Zuvor wurde er von Linné ausgewählt, nach Amerika zu reisen. In Gebieten mit den gleichen klimatischen Gegebenheiten wie in Schweden sollte Kalm nach Pflanzen suchen und deren wirtschaftlichen Nutzen bewerten. Kalm trat diese Reise 1747 an und reiste über England, wo er noch ein halbes Jahr blieb, nach Amerika. Dort blieb er von September 1748 bis Februar 1751. Die ersten drei Teile seiner Berichte gab er in seiner Arbeit En resa till Norra Amerika heraus. Das Manuskript für die vier verbleibenden Teile ging nach Kalms Tod an die Universitätsbibliothek in Turku über, wo es bei einem Brand 1827 zerstört wurde.
Im November 1752 begann Kalm seine Arbeit als Professor, wobei unter seinem Präsidium 1476 Disputationen herausgegeben wurden.
Rezeption
Nach Kalm wurde der 1940 durch Liisi Oterma entdeckte Himmelskörper „(2332) Kalm“ benannt.[1]
Dedikationsnamen
Die Pflanzengattungen Kalmia L., Kalmiella Small und Kalmiopsis Rehder aus der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) sind nach ihm benannt worden.[2]
Werke
- P. Kalms Mag. Doc. Västgötha och Bohusländska resa 1742 (runeberg.org).
- En resa till Norra Amerika. Teil I–III (1753–1761) Helsingfors (Teil 1, 1904, runeberg.org; Teil 2, 1910, runeberg.org; Teil 3, 1915, runeberg.org).
- Flora fennica. 1765 (doria.fi)
Literatur
- Kalm, Per. In: Herman Hofberg, Frithiof Heurlin, Viktor Millqvist, Olof Rubenson (Hrsg.): Svenskt biografiskt handlexikon. 2. Auflage. Band 1: A–K. Albert Bonniers Verlag, Stockholm 1906, S. 565 (schwedisch, runeberg.org).
- M. G. Schybergson: Kalm, Per. In: Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 13: Johan–Kikare. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1910, Sp. 662–663 (schwedisch, runeberg.org).
- Pehr Kalm. In: Svenskt biografiskt lexikon. Band 20: Ingeborg–Katarina. Bonnier, Stockholm 1975, S. 598 (sok.riksarkivet.se).
Weblinks
- Briefwechsel von Pehr Kalm mit Carl von Linné
- Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen für Pehr Kalm beim IPNI
- Kalm, Pehr (1716–1779). plants.jstor.org
Einzelnachweise
- Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. 5. Auflage. Springer Science & Business Media, Berlin 2003, ISBN 3-540-00238-3, S. 190 (books.google.de).
- Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin Berlin 2018 (bgbm.org).