Peter Forsskål
Peter Forsskål, auch Pehr Forsskål, Peter Forskaol, Petrus Forskål oder Pehr Forsskåhl, (* 11. Januar 1732 in Helsinki; † 11. Juli 1763 in Jerim im Jemen) war ein schwedisch/finnischer Naturkundler und Orientalist. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Forssk.“.
Leben
Forsskål, ein Sohn des Pfarrers Johannes Forsskål (1691–1762), studierte an der Universität Uppsala/Schweden und war ein Schüler von Linné, dann in Göttingen von Johann David Michaelis. 1756 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[1]
Ab 1761 nahm er an der vom dänischen König finanzierten Arabien-Expedition zusammen mit Carsten Niebuhr und weiteren Wissenschaftlern teil. In Ägypten und im Jemen sammelte und beschrieb er eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Dort starb er 1763 an Malaria.
1767 kehrte Carsten Niebuhr als einziger Überlebender der Expedition nach Kopenhagen zurück und veröffentlichte die gesammelten Daten und Unterlagen der Expedition. Dazu gehörten Forsskåls Arbeiten, die 1775 als Descriptiones Animalium – Avium, amphiborum, insectorum, vermium quæ in itinere orientali observavit Petrus Forskål erschienen. Dort erfolgte postum die Erstbeschreibung des Italienischen Taschenkrebs.
Im selben Jahr erschien ein Verzeichnis der Pflanzen des Jemen und Unterägyptens: Flora Ægyptiaco-Arabica sive descriptiones plantarum quas per Ægyptum Inferiorem et Arabiam felicem detexit, illustravit Petrus Forskål.
Nach Forsskål benannte Taxa
Die Pflanzengattung Forsskaolea L. aus der Familie der Brennnesselgewächse (Urticaceae) ist nach ihm benannt worden,[2][3] sowie die Art Sansevieria forskaliana (Schult.f.) Hepper & J.R.I.Wood.
Werke
- Resa till lyklige Arabien. 1950.
- Gedanken über die Bürgerfreiheit [schwedisch 1759], in: Jahrbuch für finnisch-deutsche Literaturbeziehungen, 2006: 35–39 (deutsch)
- Tankar om borgerliga friheten. 1759, S. 8 (wikisource.org).
- Carsten Niebuhr (Hrsg.): Flora ægyptiaco-arabica:Sive Descriptiones plantarum, quas per Egyptum inferiorem et Arabiam felicem detexit, illustravit Petrus Forskål ... Post mortem auctoris edidit Carsten Niebuhr. Accedit tabula Arabiae felicis geographico-botanica. Ex officina Mölleri, 1775, S. 219 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- Carsten Niebuhr (Hrsg.): Icones rerum naturalium. Ex officina Mölleri, 1776 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- Carsten Niebuhr (Hrsg.): Descriptiones animalium: avium, amphibiorum, piscium, insectorum, vermium. Ex officina Mölleri, 1776, S. 183 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
Literatur
- Vesa Oittinen: Peter Forsskål – ein radikaler Aufklärer. In: Jahrbuch für finnisch-deutsche Literaturbeziehungen. 2006, ISSN 0781-3619, S. 25–34.
- Tobias Mörike: Botanical Explorations by Frederik Hasselquist (1749–1752) and Peter Forsskål (1761–1763) Linné’s Apostles in the Holy Land. In: Ašceric-Todd, Ines/Knees, Sabina/Starkey, Janet/Starkey Paul (Hg.), Travellers in Ottoman Lands: The Botanical Legacy, Oxford 2018, S. 109–121.
- Bengt Hildebrand, Eero Matinolli: Peter Forsskål. In: Svenskt biografiskt lexikon Band 16 (1964–1966), S. 359 ff. (sok.riksarkivet.se).
Weblinks
- Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen für Peter Forsskål beim IPNI
- Briefwechsel von Peter Forsskål mit Carl von Linné
- Dissertation von Peter Forsskål (9 MB; PDF-Datei)
- Datenblatt bei ikfoundation.org (engl.)
Einzelnachweise
- Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 83.
- Robert Zander: Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg.: Fritz Encke, Günther Buchheim, Siegmund Seybold. 13., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1984, ISBN 3-8001-5042-5.
- Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin Berlin 2018.