Paul von Leutschau
Paul von Leutschau (slowakisch Majster Pavol z Levoče, ungarisch Lőcsei Pál mester, * 1460?–1470?; † 1537?–1542?) war ein mittelalterlicher Holzkünstler und Bildhauer des 15. und 16. Jahrhunderts, dessen Hauptwerke in Leutschau (damals Königreich Ungarn, heute Levoča in der Ostslowakei) entstanden sind. Am bedeutendsten ist sein Hauptaltar von 1507 in der Leutschauer Jakobskirche.
Dieser aus Lindenholz gefertigte Altar ist 19 Meter hoch und samt dem Gesprenge zur Gänze erhalten.
Auch drei weitere Altäre in der Jakobskirche werden ihm zugeschrieben: die Altäre des Hl. Nikolaus, der Geburt Christi und jener der „vier Johannes“. Kaum weniger bekannt ist der Hauptaltar in Georgenberg.
Pauls Geburts- und Sterbedatum, sein Geburts- und Sterbeort sowie sein Nachname sind unbekannt, weil die meisten Dokumente über Paul von Leutschau 1550 durch ein Feuer zerstört wurden. Er arbeitete wahrscheinlich in Krakau, Zeben, Neusohl und siedelte sich in Leutschau um 1500 an. Dort gründete er 1506 im heutigen Haus Nr. 20 eine Werkstatt.
Es wird vermutet, dass er bei Veit Stoß oder dessen Umfeld gelernt hat. Künstlerisches eine Nähe zu Tilman Riemenschneider festzustellen.
Einige Daten sind im Leutschauer Epitaph des Steinmetzes Martin Urbanowitz zu lesen: Meister Paul war Mitglied des Stadtrates, seine Frau hieß Margaretha, die Enkelin eines Schnitzers Paul, von dem der Hauptaltar dieser Kirche stammt. Er hatte drei Töchter und einen Sohn
Heute ist sein Werk in Levoča in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.
Werke
- Altar der Hl. Barbara in Banská Bystrica
- Altar des Hl. Georg in Spišská Sobota (heute ein Teil von Poprad)
- Altäre in Hrabušice und Chyžné sowie der Kalvarienberg in der Basilika St. Ägidius in Bardejov
- gotischer Holzaltar in der St.-Jakobs-Kirche in Levoča (1517, 18,62 m hoch)
- andere Werke in Mlynica, Ľubica, Spišská Nová Ves, Slovenská Ves, Sabinov, Chmiňany, Lipany, Svinia, Okoličné, Liptovský Trnovec, Liptovský Mikuláš