Paul Mankiewitz

Paul Mankiewitz (* 7. November 1857 i​n Mühlhausen; † 22. Juni 1924 a​uf seinem Gut Selchow b​ei Storkow / Mark Brandenburg) w​ar ein deutscher Bankmanager u​nd von 1919 b​is 1923 Sprecher d​er Deutschen Bank.

Heute denkmalgeschütztes Landhaus Selchow, das Mankiewitz 1913 von Alfred Breslauer bauen ließ

Leben

Nach e​iner Banklehre i​m Mülheimer Bankhaus Gustav Hanau t​rat Mankiewitz 1879 i​n die Deutsche Bank e​in und w​urde dort 1891 stellvertretendes Vorstandsmitglied. Im gleichen Jahr t​rat er d​er Gesellschaft d​er Freunde bei. 1898 rückte Mankiewitz i​n den Vorstand d​er Deutschen Bank a​uf und leitete 1912 zusammen m​it Oscar Wassermann d​eren Börsengeschäft. 1919 b​is 1923 w​ar er Vorstandsvorsitzender ('Sprecher') d​er Bank.

Er w​ar involviert i​n die Finanzierung d​er rheinisch-westfälischen Schwerindustrie, u. a. a​ls Aufsichtsrat d​er Phönix AG für Bergbau u​nd Hüttenbetrieb u​nd als Grubenvorstand d​er Zeche Humboldt.

Im Ersten Weltkrieg beriet e​r die Reichsbank b​ei der Finanzierung d​er Kriegskosten u​nd nach Kriegsende b​eim Umgang m​it den Reparationsforderungen.

Als Direktor der Deutschen Bank gehörte Mankiewitz zu den frühen Förderern der antibolschewistischen Liga von Eduard Stadtler, die einen nationalen Sozialismus propagierte. Am 10. Januar 1919 organisierte Mankiewitz im Berliner Flugverbandshaus ein Treffen der ca. fünfzig bedeutendsten Vertreter des deutschen Kapitals, bei dem der sogenannte Antibolschewistenfonds der deutschen Unternehmerschaft gegründet wurde. Aus diesem mit nominal 500 Millionen Reichsmark ausgestatteten Fonds flossen seitdem große Summen in Gruppen und Projekte, die "mit welchen Mitteln auch immer antibolschewistisch wirkten".[1]

Paul Mankiewitz' h​atte drei Söhne:

  • Werner Mankiewitz (Berlin 3. April 1893 – Buenos Aires 11. November 1962): Wurde Bankier und Teilhaber bei der Privatbank J. Dreyfus & Co. Musste in den 1930er Jahren nach Argentinien emigrieren;
  • Hans Mankiewitz (* 14. November 1894): War Kaufmann und Direktor der Deutschen Treuhandgesellschaft für Warenverkehr. Emigrierte nach Großbritannien;
  • Kurt Mankiewitz (* 24. Mai 1891): Studierte Ingenieurwissenschaften.

Paul Mankiewitz war jüdischen Glaubens. Das Grab der Familie Mankiewitz befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee.

Quellen

  1. Eduard Stadtler: Als Antibolschewist 1918/19. Düsseldorf, 1935, S. 12–13, 47 (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive)

Literatur

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