Panjepferd
Das Panjepferd (Panje = Herrchen abgeleitet von pan = Herr) fand vor allem in der Landwirtschaft in Osteuropa Verwendung und zeichnete sich durch Härte und Anspruchslosigkeit aus. Einheitliche Zuchtrichtlinien existierten nie. Panjepferde gingen aus allerlei planlosen Kreuzungen – sogar arabisches Blut ist vertreten – hervor; man kann den Begriff Panjepferd eher als Sammel- denn als Rassebezeichnung ansehen. Es ist die Stammform des Koniks.[1]
Panjepferd | |
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Vor einen Wagen gespanntes Panjepferd | |
Wichtige Daten | |
Ursprung: | Osteuropa (Polen), Russland, Ukraine |
Hauptzuchtgebiet: | Osteuropa |
Verbreitung: | gering |
Stockmaß: | 130–148 cm |
Farben: | alle Hauspferdefarben und Abzeichen, auch wildfarben |
Haupteinsatzgebiet: | kleinbäuerliche Landwirtschaft, Handel, früher Militär |
Exterieur
Das kleine bis mittelgroße Panjepferd ist ein Landschlag auf der Basis von dem Konik nahestehenden Primitivpferden. Ein einheitliches Exterieur gibt es nicht. Jedoch sind die Pferde eher leicht und drahtig, da ein genügsames, hartes Pferd gewünscht wurde. Es gibt sie in allen Hauspferdefarben, auch mit weißen Abzeichen.
Interieur
Panjepferde sind ausdauernd, fruchtbar, genügsam und leistungswillig. Aufgrund dieser Eigenschaften wurden die Tiere u. a. millionenfach im Ersten Weltkrieg oder Zweiten Weltkrieg eingesetzt (siehe auch Pferde der Wehrmacht).[2]
Auftreten in der Literatur
In Schilderungen des Ersten und Zweiten Weltkrieges und Berichten über deren Folgen ist häufig von Panjepferden und den von ihnen gezogenen Panjewagen bzw. auch von Panjeschlitten die Rede. Zum Helden eines Buches wurde ein Panjepferd in dem Erlebnisbericht Iwan, das Panjepferd von Heinz Buchholz (* 1931).[3] Buchholz schildert hier seine Erlebnisse auf der Flucht vor der Roten Armee im Jahr 1944 aus Ostpreußen.
Siehe auch
Literatur
- Heinz Buchholz: Iwan, das Panjepferd. Eine Kindheit zwischen Krieg und Frieden, 6. Auflage. H. Buchholz, Reinbek 2008. ISBN 978-3000141577.
Weblinks
Einzelnachweise
- Tadeusz Jezierski, Zbigniew Jaworski: Das Polnische Konik. (= Die Neue Brehm-Bücherei. Band 658). Westarp Wissenschaften, Hohenwarsleben 2008, ISBN 3-89432-913-0.
- Sie waren die wichtigsten Helfer der Wehrmacht. Pferde im Krieg. In: welt.de. 24. November 2016, abgerufen am 26. November 2016: „Im Ersten Weltkrieg kamen schätzungsweise 16 Millionen Pferde an allen Fronten zum Einsatz, von denen wohl die Hälfte ums Leben kam.“
- Heinz Buchholz im Katalog in der Deutschen Nationalbibliothek